Eine Hebamme kümmert sich um ein Frühchen
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In Mittel-Deutschland gibt es zu wenige Hebammen

31. August 2018, 17:00 Uhr

Wenn eine schwangere Frau Wehen bekommt:
Dann will das Baby auf die Welt kommen.
Deshalb muss dann alles sehr schnell gehen.

Der Mann fährt seine schwangere Frau schnell zum Krankenhaus.
Doch immer öfter hören sie dann:
Sie können nicht hier bleiben.
Wir haben keinen Platz mehr.
Sie müssen in ein anderes Krankenhaus fahren.

In Mittel-Deutschland passiert das vielen schwangeren Frauen.
Die Kreißsäle sind voll.
Und die Hebammen haben zu viel Arbeit.
Sie können nicht allen Frauen bei der Geburt helfen.
Und sie können dann auch nach der Geburt nicht helfen.
Das bedeutet:
Die Mütter müssen ihre Babys alleine versorgen.
Sie haben keine Hebamme,
mit der sie sprechen können.
Wenn sie Fragen haben.

Franziska Kliemt arbeitet beim Verein Mother Hood.
Sie hat gesagt:
Eine Geburt lässt sich nicht anhalten.
Wenn eine Frau Wehen bekommt:
Dann braucht sie sofort Hilfe.

Jetzt hat der Verein eine Reise-Warnung geschrieben.
Die Reise-Warnung ist für schwangere Frauen.
Darin steht:
Dass schwangere Frauen nicht nach Mittel-Deutschland fahren sollen.
Wenn ihr Baby bald kommt.
Weil die Kreißsäle in Mittel-Deutschland voll sind.
Und die Frauen von den Krankenhäusern weg-geschickt werden.

Viele Hebammen werden durch ihre Arbeit krank
In vielen Bundes-Ländern gibt es zu wenig Hebammen.
Denn viele junge Frauen wollen den Beruf nicht mehr lernen.
Oder sie wollen nach der Ausbildung nicht in dem Beruf arbeiten.
Denn Hebamme ist ein sehr anstrengender Beruf.
Sie müssen bei einer Geburt immer da sein:
    • Am Tag
    • und in der Nacht.

Franziska Kliemt sagt:
Viele Kreißsäle sind geschlossen worden.
Weil dort nicht genug Babys geboren wurden.
Deshalb bekommen die Krankenhäuser kein Geld für die Kreißsäle.

Aber der Staat hat eine Daseinsführsorge
Das bedeutet zum Beispiel:
Schwangere Frauen müssen Hilfe bekommen.
Wenn sie Hilfe brauchen.
Deshalb muss es überall genügend Hebammen geben.

Das Bundes-Land Sachsen Anhalt will etwas tun:
Damit es wieder genug Kreißsäle gibt
Hebammen sollen sich selbst um die Kreißsäle kümmern.
Franziska Kliemt sagt dazu:
Das wäre gut.
Dann können sich die Hebammen
wieder gut um die schwangeren Frauen kümmern.
Denn einen Arzt brauchen sie bei der Geburt oft nur:
Wenn die Geburt schwierig ist.

Über dieses Thema berichtet der MDR auch in schwerer Sprache: MDR JUMP am Abend - Die Themen des Tages | 27. August 2018 | 19:50 Uhr