Eine Gruppe von Menschen, die beim MDR next-Pitchday auf der Bühne stehen.
Daniela Schmidt mit Ann-Kathrin Canjé, Charlotte Witt, Leonhard Eckwert, Margret Nemak und Manuel Mohr, die mit ihren Ideen überzeugen konnten. Bildrechte: MDR

Staffel 5 Storytelling-Podcast "Tripperburg" und Datenprojekt "MDRLeben" überzeugen beim Pitchday

11. Dezember 2023, 14:59 Uhr

Fünf Teams haben beim MDR next-Pitchday 2023 am 1. Juni ihre Prototypen für digitale Medienangebote vorgestellt. Fünf beeindruckende und inspirierende Pitches später stehen die beiden Projekte fest, die mit Unterstützung des MDR next-Teams zur Marktreife gebracht werden sollen. Überzeugt haben Charlotte Witt und Ann-Kathrin Canjé die Jury und das Publikum mit ihrem Storytelling-Podcast über Unrecht an Frauen in der DDR. "Wir waren direkt alle begeistert, wir sind uns einig: Tripperburg wird's", sagte Jury-Mitglied und MDR-Volontärin Chiara Battaglia in ihrer Laudatio.

Wir versprechen uns auch, dass eine große Expertise bei diesem Projekt entsteht, eventuell sogar weitere Staffeln mit investigativen Storys möglich sind. Wir versprechen uns auch, dass ihr vielleicht den Storytelling-Podcast im MDR groß macht und damit auch ein Aushängeschild für den MDR werdet.

Das Host-getriebene Format "Tripperburg“ soll junge, progressive Menschen ansprechen, die das Erleben von Geschichten, Emotionen, Dramaturgie und exzellentem Sounddesign in Podcasts schätzen. Der Fund bisher unveröffentlichter Briefe von Patientinnen und Familienangehörigen zeigt eine unverfälschte Momentaufnahme der Geschehnisse: Es ging in den Stationen der Tripperburgen nie um die Gesundheit der Frauen. Es ging um Disziplinierung und Macht.

Datenprojekt "MDRleben" ausgezeichnet

Volle Halle beim 5. MDR next-Pitchday
Volle Halle beim 5. MDR next-Pitchday Bildrechte: MDR

Als zweites Team konnten Margret Nemak, Leonhard Eckwert und Manuel Mohr mit "MDRleben – Dein Regionencheck" punkten. "Wir haben hier auch auf ein Versprechen gevotet, weil wir glauben, dass es sehr klar an MDRfragt anschließen und neue Zielgruppen erschließen kann, gerade die Jüngeren und im nächsten Schritt vielleicht sogar die ganz Jungen", begründet KIKA-Programmgeschäftsführerin Astrid Plenk die Entscheidung der Jury. "Wir denken, dass wir Themen erschließen können, die wir dann journalistisch weiter und tiefgründiger aufbereiten können - immer auch im Dialog mit unserem Publikum und den Nutzern und Nutzerinnen."

Über das datenjournalistische Projekt "MDRleben" erfahren Nutzerinnen und Nutzer von den Menschen in Mitteldeutschland, warum sie gerne hier leben. Um dabei auch Antworten jüngerer Zielgruppen zu gewinnen, setzt das Team unter anderem auf die Mechanik eines Computer-Games. Die Ergebnisse der Befragung werden dann mit öffentlichen Daten abgeglichen. Analysen zeigen schließlich, wo die eigene Region gut abschneidet und wo es besser laufen könnte. Aus den Ergebnissen entstehen so journalistische Geschichten.

Astrid Plenk, KIKA-Programmgeschäftsführerin:

Den Ansatz, Gaming zu nutzen, finden wir sehr spannend. Wir sind darauf gespannt, wie man diesen Ansatz so umsetzt, dass man ihn bekannt macht und ihn vielleicht auch übertragend nicht nur aus Mitteldeutschland heraus, sondern in der gesamten ARD und für die junge Zielgruppe nutzbar macht.

MDR-Direktorinnen und –Direktoren entscheiden

59 Ideen waren zuvor bis zur Einreichungsfrist im MDR next-Postfach gelandet, fünf Teams wurden zum Pitchday eingeladen. Fünf Minuten hatten sie Zeit, die Jury und das Publikum von ihren Ideen zu überzeugen. Im Anschluss konnte die Jury drei Minuten lang Fragen stellen. Jana Brand (MDR-Programmdirektorin in Halle), Astrid Plenk (Programmgeschäftsführerin des KiKA), Klaus Brinkbäumer (MDR-Programmdirektor in Leipzig), Boris Lochthofen (Direktor des Landesfunkhauses Thüringen) und MDR-Volontärin Chiara Battaglia hakten nach und wählten schließlich ihre beiden Favoriten. Dabei wurde auch die Stimme des Publikums ebenfalls berücksichtigt.