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Um die Finger flott zu halten und Schmerzen vorzubeugen, hilft auch mal so zu tun, als würde man Piano spielen. Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst | Monique Wuestenhagen

SelbsthilfeSchmerzen in den Gelenken: Welche Übungen und Wickel helfen

28. September 2023, 11:41 Uhr

Gegen Schmerzen in Fingern, Füßen und Zehen können auch Übungen helfen, die die Beweglichkeit fördern. Wir haben hier einige zusammengestellt. Außerdem: Tipps für Wickel bei akuten oder chronischen Gelenkschmerzen.

Wenn die Finger bei kleinster Überlastung schmerzen, die Gelenke sich plötzlich krümmen, denken viele Menschen, das Alter sei daran schuld. Doch "Alter" ist keine Diagnose. Die wenigsten Menschen gehen mit ihren Leiden zum Arzt. Ein Fehler, denn nur eine eindeutige Diagnose führt zu einer passenden Therapie. Ist es ein Gelenkverschleiß, Arthrose genannt? Stecken andere Krankheiten dahinter, Gicht etwa, rheumatoide Arthritis oder Osteoporose?

Die gute Nachricht: Wir können oftmals selbst etwas tun, wenn Finger und Hände schmerzen. Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig: von einfachen Übungen, Fingergymnastik oder Selbstmassage, bis hin zu gezielter Schmerztherapie mit selbst gemachten Wickeln.

Eine Operation der Fingergelenke sollte die letzte Option sein, denn die meisten Menschen bekommen ihre schmerzenden Finger mit anderen Hilfsmitteln in den Griff.

Fünf Übungen gegen Schmerzen in den Fingern

  1. Lauwarmes Wasser in die Küchenspüle oder eine Schüssel lassen. Die Hände sollten vom Wasser vollständig bedeckt sein. Öffnen und schließen Sie langsam die Finger. Spreizen Sie die Finger so weit auseinander wie möglich. Sie können auch sanft einen Küchenschwamm kneten.
  2. Streichen Sie jeden Finger einzeln mit der jeweils anderen Hand aus. Beginnen Sie am Grundgelenk und streichen Sie Richtung Fingerkuppe.
  3. Wenn Sie am Tisch sitzen: Spielen Sie ab und an mal Piano. Bewegen Sie Ihre Finger auf der Tischplatte oder – morgens unter der warmen Dusche einfach über dem Kopf.
  4. Teig kneten fördert Beweglichkeit und Kraft gleichermaßen. Alternativ können Sie auch einen Schaumgummi- oder Softball kneten.
  5. Stellen Sie eine Schüssel mit Linsen in den Ofen. Wärmen Sie diese ein wenig auf. Baden Sie anschließend Ihre Finger in den Linsen. Die Tiefenwärme dringt bis in die Gelenkkapsel ein und kurbelt hier die Durchblutung an.

Drei Übungen gegen schmerzende Zehen und Füße

  1. Legen Sie zehn Glasmurmeln auf den Boden. Greifen Sie nun die Murmeln einzeln mit den Zehen und legen Sie diese in ein Gefäß.
  2. Je drei Minuten auf den Zehenspitzen und auf den Fersen gehen.
  3. Eine Partnerübung für zwei: Setzen Sie sich auf einen Stuhl. Heben Sie im Sitzen einen Ball mit beiden Füßen an. Werfen Sie diesen zu einem Partner gegenüber. Die andere Person muss den Ball fangen und zurückwerfen.

Selbst gemachte Wickel

1) Wenn das Gelenk Wärme braucht: Bockshornklee

Bockshornklee schätzen viele Menschen in der Küche als Gewürz. Äußerlich angewendet kann er aber auch Schmerzen lindern. Vorausgesetzt, das betroffene Gelenk braucht Wärme. Das ist bei länger anhaltenden Schmerzen in der Regel der Fall.

So wird der Wickel gemacht:

Man vermischt heißes Wasser und Bockshornklee-Pulver, bis eine zähe Paste entsteht. Bockshorn-Klee gibt es im Reformhaus oder der Apotheke. Die Paste wird auf eine Kompresse gestrichen und mit einer zweiten abgedeckt. Dann auf das betreffende Gelenk aufgelegen und mit einer Binde fixieren. So ein Bockhornklee-Wickel kann auch steife Rheuma-Gelenke wieder in Gang bringen, denn er speichert sehr gut Wärme. Seine Inhaltsstoffe sind Linol und Linolensäure. Die wirken schmerzlindernd.

Achtung: Einzig Asthmatiker und Asthmatikerinnen sollten bei Bockshornklee vorsichtig sein, denn er reizt die Atemwege. Länger als zwei Stunden sollte man einen Bockshornklee-Wickel nicht tragen.

2) Wenn das Gelenk Kälte braucht: Quark

Verstauchte Gelenke, blaue Flecken oder Insektenstiche: Quark drauf und es wird besser! Warum? Quark kühlt das Gelenk, und Kälte wirkt schmerzlindernd. Dazu kommen die Inhaltsstoffe: Das sind Kasein und Milchsäure. Letzteres öffnet die Poren, durch die die Säure eindringt. Dadurch werden Entzündungs- und Giftstoffe mobilisiert und abtransportiert. Und das wirkt dann entzündungshemmend.

So wird der Wickel gemacht:

Zuerst legt man eine Kompresse in ein Sieb. Auf die kommt Quark aus dem Kühlschrank, der vorher bei Zimmertemperatur etwas angewärmt wurde. Ob Vollfett- oder Magerquark ist egal. Nur etwas abtropfen sollte er. Dann wird die weiße Masse mit einer zweiten Kompresse verpackt und kann aufgelegt werden. Noch etwas Küchenpapier drüber, mit einem Küchentuch fixieren, fertig.

So ein Quark-Wickel hilft auch bei einem akuten Gichtanfall und er bleibt so lange drauf, bis er nicht mehr kühlt.

Vorsicht: Quark zieht Entzündungsstoffe über unsere Haut heraus und nimmt sie auf. Darum darf man auf keinen Fall essen, was am Ende vom Wickel noch übrig ist!

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MDR (cbr)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Hauptsache Gesund | 28. September 2023 | 21:00 Uhr