"5 aus 35" - Ziehung der Lottozahlen Tele-Lotto in der DDR: Glücksspiel und Lottoziehung
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04. Januar 2016, 18:39 Uhr
Wird es mit der nächsten Zahl ein Schlager, ein Trickfilm oder ein Kurzkrimi? Der sonntägliche Fernsehabend stand seit Januar 1972 im Zeichen einer unterhaltsamen Lottoziehung. Tele-Lotto: Das waren fünf Glückzahlen aus fünfunddreißig und jede stand fest für einen Einspielfilm von Anekdote bis Zirkus. Die halbstündige Sendung wurde damit zufällig gemischt und garantierte Abwechslung. Tele-Lotto war in der DDR eine erfolgreiche Spiel- und Unterhaltungssendung im Fernsehen.
Gaukelei um "Tele-Lotto"
Wussten Sie, dass die Sendung Tele-Lotto keine Live-Sendung war, obwohl sie den Zuschauern als diese präsentiert wurde? Die Sendung wurde am Sonntagvormittag aufgezeichnet – wenn die Lottoannahmestellen geschlossen hatten und die Tippscheine im Tresor lagen. Man musste auf der einen Seite sicher sein, dass kein Insider der Sendung noch mitspielte, auf der anderen Seite vermied man dadurch eine risikoreiche Live-Sendung. Am Abend lief dann das Band zwischen dem Sandmännchen und der Aktuellen Kamera.
"Tele-Lotto": Kugel 19 für Kurzkrimis besonders beliebt
Auch nach der Wende verfolgten noch eine halbe Million Fernsehzuschauer im Sendegebiet des MDR das wöchentliche Tele-Lotto – etwa die Hälfte von ihnen füllte jedoch nie oder nur gelegentlich einen Spielschein aus. Die Unterhaltung stand im Vordergrund. Daran änderte auch der riesige Ziehungsapparat nichts, bei der die Kugeln eine schneckenförmige Bahn entlang rollten um am Ende eine Zahl umzustoßen. Plopp – und nun kommt ein Film. Am beliebtesten waren die Kurzkrimis – vertreten durch die Kugel mit der Zahl 19. Auch bei der Moderation setzte man auf Abwechslung: Die Sendung wurde von wöchentlich wechselnden Moderatoren, meist bekannten Persönlichkeiten aus Film, Sport oder Theater präsentiert. Tele-Lotto lief bis zu seiner Absetzung 1997 insgesamt 26 Jahre lang und wurde ohne eine einzige Unterbrechung jede Woche ausgestrahlt.
