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Jubiläum der MDR-EnsemblesTosender Applaus beim Festkonzert "100 Jahre Musik für den Rundfunk"

02. März 2024, 12:02 Uhr

Das MDR-Sinfonieorchester und der MDR-Rundfunkchor feierten gestern Abend ihr 100-jähriges Bestehen im ausverkauften Gewandhaus mit Liveübertragung ins MDR-Fernsehen. Dabei waren Starpianist Fazil Say und Chansonnier Tim Fischer. Das Publikum quittierte dieses Fest der Genres und Generationen durch 100 Jahre Radio-Musik-Geschichte am Ende mit tosendem Applaus.

von Kristin Hendinger, MDR KLASSIK

100 Jahre Musik im Rundfunk Festkonzert zum 100. Geburtstag - die schönsten Bilder

Feierlich und prunkvoll begann das Festkonzert zum 100. Jubiläum des Radios in Mitteldeutschland und zum 100. Geburtstag von MDR-Sinfonieorchester und MDR-Rundfunkchor am 1. März ... Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof
... mit Händels Krönungshymne "Zadok the Priest" unter der Leitung von Philipp Ahmann. Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof
Ein großes Team neben und hinter der Bühne sorgte dafür, dass das Konzert vom ersten Moment an auch live im MDR-Fernsehen sowie im Radio bei MDR KLASSIK und MDR KULTUR zu erleben war. Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof
Durch den Abend führte Moderatorin Sissy Metzschke (r.). Schon vor Beginn des Konzerts sprach sie auf der Bühne mit MDR-Intendant Ralf Ludwig (M.) und Programmdirektorin Jana Brandt (l.). Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof
Zu einem Geburtstagskonzert gehören auch tolle Gäste: Chansonnier und Schauspieler Tim Fischer gratulierte den MDR-Ensembles mit einem Stück aus dem Soundtrack der Erfolgsserie "Babylon Berlin", den das MDR-Sinfonieorchester eingespielt hat. Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof
Das Programm des Jubiläumskonzerts griff die Geschichte der Rundfunkklangkörper auf: In den 1920er Jahren sorgten sie nicht nur für Live-Konzerte im Radio, sondern auch für die Musik zu Stummfilmen. Ein Film von 1928 mit Musik der jungen Komponistin Marta Kowalczuk wurde im Gewandhaus gezeigt. Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof
Ein weiterer Gast des Abends: Starpianist Fazıl Say spielte mit dem MDR-Sinfonieorchester George Gershwins "Rhapsody in Blue". Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof
Mehrfach waren MDR-Sinfonieorchester und MDR-Rundfunkchor gemeinsam zu erleben. Bei der von Matthias Schaff arrangierten Version von John Miles' "Music was my first love" unterstützten im Publikum zahlreiche Handylichter die Stimmung im Saal. Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof
Zwischen den Musikstücken steuerte Moderatorin Sissy Metzschke spannende Hintergründe und Anekdoten zu den Werken bei oder führte kurze Interviews mit Komponistinnen oder Mitgliedern von MDR-Sinfonieorchester und MDR-Rundfunkchor. Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof
Mit Chefdirigent Dennis Russell Davies sprach sie über die Entstehung des Auftragswerks "Abstand!" von Steffen Schleiermacher. Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof
Reine Vokalmusik gab es mit dem MDR-Rundfunkchor, der ohne die Kolleginnen und Kollegen des Orchesters "Locus iste" von Anton Bruckner sang. Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof
Nach fast zwei Stunden nahmen die Ensembles und die beiden Dirigenten des Abends zufrieden den Dank des Publikums entgegen. Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof
Minutenlange Standing Ovations gab es für MDR-Sinfonieorchester, MDR-Rundfunkchor, Philipp Ahmann und Dennis Russell Davies - ein gelungenes Jubiläumskonzert! Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof

Fulminanter Auftakt von Chor und Orchester

Mit der Krönungshymne Zadok des Priest von Georg Friedrich Händel gelang dem MDR-Rundfunkchor und dem MDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Philipp Ahmann ein Auftakt, der wohl jedem im Saal unter die Haut ging. Das stimmgewaltige Barockstück ist unter Fußballfans ebenso beliebt wie bei Klassikfans im Saal.

"Ein prachtvolles Krönungsstück, was ganz gut zu unserer Feierlichkeit passt", resümierte Chordirektor Philipp Ahmann.  

Von Händel dann ein Sprung ins 21. Jahrhundert zum Grimmepreisträger und Streaminghit "Zu Asche zu Staub", dem Titelsong der Fernsehserie Babylon Berlin, den das MDR-Sinfonieorchester einst höchstselbst eingespielt hatte – mit einem glamourösen Solisten Tim Fischer auf der Bühne.

Dennis Russell Davies und Tim Fischer beim Festkonzert am 01. März 2024. Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof

Durch sämtliche Genres von Klassik, über Pop, zu Jazz und Filmmusik reihte sich ein musikalisches Highlight ans nächste.

Starpianist Fazil Say spielte Gershwins "Rhapsody in Blue" mit dem MDR-Sinfonieorchester. Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof

Am Pult übernahmen Philipp Ahmann und Dennis Russell Davies im Wechsel das Dirigat. Der 1944 geborene Amerikaner arbeitet seit 2020 mit dem MDR-Sinfonieorchester. Er sieht ein Alleinstellungsmerkmal der MDR-Klangkörper:

Wenn ich durch diese Geschichte dieses Orchesters gehe, sehe ich immer wieder Uraufführungen und Komponisten. Komponisten, die dirigieren und die hier zu Hause sind.

Dennis Russell Davies, Chefdirigent des MDR-Sinfonieorchesters

Talentierte Nachwuchskomponisten und -komponistinnen gefeiert

Aus diesem Grund fanden sich viele Auftragswerke im Programm wieder – von gestandenen und jungen talentierten Nachwuchs-Komponistinnen und Komponisten, die selbst im Publikum saßen, z. B. Shir-Ran Yinon, die ein 90-Sekunden-Miniaturwerk für das Orchester komponiert hat. Oder die 26-jährige Marta Kowalczuk, die für ihre Musik zum Stummfilm "Rundfunk auf dem Lande" viel Applaus bekam:

"Es war eine unglaubliche Freude, wieder das Stück zu hören und mit Orchester zu erleben."

Brillanter Chorgesang

Ein ausgesuchter Jubiläumsschatz war auch die berühmteste Motette von Anton Bruckner Locus iste. Dabei zeigte der größte Rundfunkchor Deutschlands mit seinen 72 Musikern und Musikerinnen, der für Chordirektor Philipp Ahmann keine Limits im Repertoire kennt, seine ganze Brillanz. Altistin Katharina Thimm sieht neben der emotional-musikalischen auch eine wichtige gesellschaftliche Strahlkraft des homogenen Zusammenspiels.

Der MDR-Rundfunkchor ist der größte und traditionsreichste Chor der ARD. Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof

"Wir müssen uns ganz genau zuhören und das ist eines der wichtigen Dinge im menschlichen Miteinander. Wir müssen auf uns achten, dass wir in der großen Gruppe unser Individuum mit einbringen und trotzdem zu einem ganz kompakten und stimmigen Ganzen kommen."

Intendant Ralf Ludwig sicherte seinen Medienensembles an diesem Abend seine volle Unterstützung für die Zukunft zu.

"Es ist ein wunderbarer Chor mit einem starken internationalen Renommee. Die beiden Ensembles sind fester Bestandteil unseres Kulturauftrages und ich persönlich habe mir auch auf die Fahne geschrieben in meiner Amtszeit als Intendant, das Thema Kultur voranzubringen und dazu zählen die Klangkörper."

Am Schluss erhob sich ein begeistertes Publikum

Mit einem Foxtrott von Eduard Künneke ging schließlich die Gala und Zeitreise durch die 100-jährige Geschichte der Rundfunkensembles beschwingt und energiegeladen zu Ende.

Das Publikum honorierte diesen Abend mit stehenden Ovationen. Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof

5 Stimmen aus dem Publikum"Es war ganz großartig. Ich habe aber auch nichts Anderes erwartet."

"Es war wunderbar und vor allem auch ‘ne tolle Stimmung."

"Phantastisch. Gerade der Chor und das Orchester zusammen, ganz große Klasse."

"Der Solochor war einzigartig. Bruckner hat mich am meisten begeistert."

"Mir haben die Mikrokompositionen gefallen und ich hatte ganz oft Gänsehaut."

Hinweis: Das Gala-Konzert "Hallo, hier spricht Leipzig –100 Jahre Musik für den Rundfunk" können Sie in der ARD-Mediathek noch einmal erleben.

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Dieses Thema im Programm:MDR KLASSIK | 01. März 2024 | 20:15 Uhr

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