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Mitteldeutscher JugendmusikpreisDurch Musikalität, Natürlichkeit und Spaß überzeugt

24. September 2021, 00:00 Uhr

Auch in diesem Jahr vergibt die Holger-Koppe-Stiftung wieder den Mitteldeutschen Jugendmusikpreis. Der Preis geht an junge Musikerinnen und Musiker aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die durch ihre herausragende musikalische Leistung auf sich aufmerksam gemacht haben - zum Beispiel durch besondere Erfolge beim Wettbewerb "Jugend musiziert" oder durch ihre Virtuosität.

von Gloria Weimer, MDR KLASSIK

Das Auswahlverfahren

Musikalität, Natürlichkeit und Spaß am eigenen Tun - das sind die Kriterien unter denen die Holger-Koppe-Stiftung jährlich den Mitteldeutschen Jugendmusikpreis verleiht. Die Vorschläge für die Preisträger an die Holger-Koppe-Stiftung kommen in diesem Jahr von den Landesmusikräten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die Preisträger aus Sachsen - Die Geschwister Freytag

Der sächsische Preis geht in diesem Jahr an die Geschwister Helene (Violine), Wilhelmine (Klavier) und Albrecht (Cello) Freytag aus Borsdorf. Sie machen mittlerweile gemeinsam Musik, sind aber auch solo sehr erfolgreich und regelmäßig bei "Jugend musiziert" dabei. Egal ob Cello, Geige oder Klavier – ein Instrument ist immer zu hören im Haus von Familie Freytag aus Borsdorf in Sachsen. Für die Musikerfamilie ist das ganz normal.

Das Interesse für Musik haben die drei von klein auf entwickeln können. Beide Eltern sind Berufsmusiker und sagen selbst: Das was sie am besten können, haben sie an ihre Kinder weitergegeben. Helene spielt seit letztem Jahr im Bundesjugendorchester und ist Jungstudentin an der Universität der Künste Berlin. Wilhelmine – ihre jüngere Schwester - ist seit 2018 Jungstudentin an der Hochschule für Musik "Franz Liszt" in Weimar. Und auch Albrecht kann mit seiner Aufnahme in die Deutsche Streicher Philharmonie mit seinen Schwestern mithalten. Wettbewerbe und Vorspiele sind für alle drei ein ständiger Begleiter und große Herausforderung – vor allem aber eine große Förderung:

Ich denke, durch Auftritte und Vorspiele wachsen auch nochmal die Stücke, die man spielt deutlich. Weil es gibt, irgendwann einen Punkt, da kann man mit Üben nicht mehr erreichen, was man durch ein Vorspiel erreichen kann.

Wilhelmine Freytag, 14 Jahre, Klavier

Die Preisträger aus Sachsen-Anhalt - Klaviertrio "Florales"

Der Landesmusikrat Sachsen-Anhalt schlägt das Klaviertrio "Florales" vor: Mit Cello, Klavier und Geige haben Emma, Friedrich und Gustav Borggrefe eine recht klassische Besetzung eines Trios gewählt, aber keineswegs eine durchschnittliche. Auffallend an ihrer Musik ist die Vertrautheit, mit der die drei zusammen spielen. Kein Wunder: Die Geschwister bilden seit 2015 das "Trio Florales". Die Eltern sind Musiker in der Staatskapelle Halle und seit Anfang an um eine hochwertige musikalische Ausbildung ihrer Kinder bemüht.

Unsere Eltern sind ja beide Musiker und dadurch ist wahrscheinlich generell ein Drang in der Familie drin. (...) Das ist wie so DNA, die uns da mitgegeben wurde.

Friedrich Borggreve, Violine, 16 Jahre

Und das hört man nicht nur in der Musik selbst, sondern sieht man auch anhand ihres Erfolgs. 2019 gewann das Trio den enviaM Musikwettbewerb sowie den Regionalwettbewerb von "Jugend musiziert". Beim Bundeswettbewerb erhielten sie im selben Jahr den zweiten Preis. Alle drei spielen außerdem neben dem Trio in Orchestern. Gustav und Friedrich im Bundesjugendorchester, Emma im Landesjugendorchester Sachsen-Anhalt.

Die Preisträger aus Thüringen - Trio "Firlefanz"

Der Landesmusikrat Thüringen schlägt das Trio „Firlefanz“ mit Mathilda Helene Bauer, Cara Maria Roschka und Hannah Charlotte Roschka aus Saalfeld vor. Alle drei Mädchen begannen im Alter von vier Jahren mit dem Instrumentalunterricht an der Saalfelder Musikschule. Seit fünf Jahren spielen sie gemeinsam im Ensemble "Firlefanz". Jedes der Mädchen spielt zwei Instrumente: Hannah Klavier und Cembalo, Cara Kontrabass und Cello und Mathilda Blockflöte und Geige. Mathilda und Cara singen zudem noch.

Auftritte gehören für sie selbstverständlich dazu. Als Trio stehen sie regelmäßig auf den Bühnen der Stadt und sind besonders für ihr großes Repertoire bekannt: von Barockmusik zu rumänischer Volksmusik oder Titelmelodien von TV-Serien. Was ihnen am meisten Spaß macht, können sie schwer sagen. Wahrscheinlich ist es die Abwechslung der Stücke, die sie spielen.

Diese alte Musik ist sehr bekannt und deshalb haben die Leute auch andere Erwartungen, weil sie die Melodien schon kennen. Und moderne Musik ist eben dadurch, dass sie noch nicht so alt ist, nicht so bekannt. Deshalb geht man da ganz anders ran.

Cara Maria Roschka, Kontrabass und Cello

Seit 2018 nehmen die drei Musikerinnen regelmäßig an „Jugend musiziert“ teil. Dort haben sie sowohl im Regionalwettbewerb als auch im Landeswettbewerb zweimal mit dem ersten Preis abgeschlossen.

Die Preisverleihung des Mitteldeutschen Jugendmusikpreises findet am 26. September um 11 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Leipzig statt.

Mehr Themen für junge Musikerinnen und Musiker

Dieses Thema im Programm:MDR KLASSIK | 23. September 2021 | 08:40 Uhr

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