Vor genau einem Jahr startete Russland seinen Überfall auf die Ukraine. In dieser Folge besprechen Host Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler deswegen das große Ganze in diesem Krieg. Die ukrainische Armee hat viele Tausend Tote zu beklagen, zahlreiche Opfer gibt es auch unter der Zivilbevölkerung. Russland hat ebenso schwere Verluste zu beklagen. Bühler sagt, das Land verheize seine Soldaten ohne Rücksicht auf Verluste. Er zeigt sich verwundert, wie wenig Widerstand es in Russland dagegen zu geben scheint. Es geht in dieser Folge auch um den Beginn des Krieges und die folgenschweren Fehlplanungen auf russischer Seite. Die Ukraine habe gezeigt, wie wehrhaft sie sei, auch dank westlicher Unterstützung. Nach den ersten Eroberungen musste sich die russische Armee mehrfach zurückziehen. Die politischen Ziele des Kreml seien aber unverändert, vermutet Bühler. Deisinger und Bühler besprechen verschiedene Szenarien für das zweite Kriegsjahr. Bühler rechnet mit einer größeren ukrainischen Offensive. Die Russen versuchten bereits, Erfolge zu erzielen, allerdings unter hohen Verlusten. Eine weitere Mobilisierung in Russland scheine wahrscheinlich, so Bühler.
Zur aktuelle Lage: Die Brennpunkte liegen weiter im Osten der Ukraine, beispielsweise bei Bachmut. Noch können die Ukrainer die Stadt halten. Die Intensität der russischen Angriffe habe zugenommen, sagt Bühler. Er sieht aber auch Anzeichen für logistische Probleme bei der russischen Artillerie.
China hat einen Friedensplan vorgelegt. Bühler sieht darin eine wichtige außenpolitische Positionierung des Landes. In Moskau müsse man das berücksichtigen. Russische Drohungen der vergangenen Monate würden damit relativiert.
Die Präsidenten von Russland und den USA haben wichtige Reden gehalten. Wladimir Putin hat kurz vor dem Jahrestag des Kriegsbeginns dem Westen die Schuld daran gegeben. Bühler sagt zu der Rede, Putin biete Kulturkampf und Realitätsverlust, aber keine Perspektiven mit Blick auf den Krieg. Kurz nach Putin hat Joe Biden in Warschau gesprochen. Die zentrale Botschaft laut Bühler: Die USA unterstützen die Ukrainer so lange, wie es notwendig ist.
Und: Die geplante Friedensdemo und das Manifest von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer. Eine Einordnung einer umstrittenen Initiative.
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