Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 67 min
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Ein Interview mit Ex-Nato-General Harald Kujat sorgt für viel Aufmerksamkeit. Er behauptet, die Ukraine könne den Krieg nicht gewinnen und die Kriegsführung der Russen sei effektiv. Bühler bezieht dazu Stellung.

MDR AKTUELL Fr 10.11.2023 16:45Uhr 67:06 min

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In dieser Folge spricht Host Tim Deisinger mit Ex-Nato-General Erhard Bühler über ein Interview, das derzeit viel Aufmerksamkeit erregt. Darin wird der frühere Nato-General Harald Kujat zum Krieg in der Ukraine befragt. Seiner Ansicht nach ist die Gegenoffensive der Ukraine gescheitert. Sie könne den Krieg nicht gewinnen. Bühler widerspricht Kujat. Ohne die eigentlichen Ziele der Gegenoffensive zu kennen, könne man eine solche Bewertung nicht vornehmen. Kritisch sieht Bühler auch die Behauptungen, die Verluste der Ukrainer seien viel höher als die der Russen, und die Kriegsführung der Russen sei effektiv. Außerdem fehlen Bühler die Beweise für Kujats Aussage, Russland habe im Hinterland 350.000 Soldaten zusammengezogen. Starke Kritik übt Bühler auch an Kujats Behauptung, die Bundesregierung würde das Friedensgebot des Grundgesetzes ignorieren. Solch eine Aussage sei "gefährlich". In einigen Punkten stimmt Bühler Kujat aber auch zu. Dabei geht es unter anderem um die Bedeutung der Halbinsel Krim.

Deisinger und Bühler kommen auch noch einmal auf die Äußerungen des ukrainischen Oberbefehlshabers Walerij Saluschnyj zu sprechen. Inzwischen gibt es nämlich zahlreiche Reaktionen darauf – unter anderem vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Der Präsident hat Saluschnyj widersprochen und gesagt, dass er kein Patt im Krieg sehe. Bühler erklärt, wie es auf ukrainischer Seite zu diesen unterschiedlichen Aussagen kommen konnte. Spekulationen darüber, dass Saluschnyj Ambitionen auf das Präsidentschaftsamt habe, hält Bühler für unglaubwürdig. Ex-Nato-General Bühler bezieht auch Stellung zu einem "Stern"-Interview mit dem früheren Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Oleksij Arestowitsch. Dieser wirft Selenskyj vor, dass sich die Ukraine unter ihm in Richtung eines autoritären Regimes entwickle. Solche Aussagen wird man laut Bühler in den kommenden Wochen öfter hören. Grund sei, dass in der Ukraine derzeit keine Wahlen zugelassen seien. Natürlich spielt in dieser Podcast-Folge auch die aktuelle Lage eine Rolle. Dabei geht es um die Brückenköpfe, die die Ukraine am Dnipro installiert. Auf den Kampf um Awdijiwka gehen Deisinger und Bühler ebenfalls näher ein.

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