Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 63 min
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Im Juli findet der nächste Nato-Gipfel statt. Ein Thema: Die Verteidigung des Bündnisgebiets gegen Russland. Bühler findet die Nato-Strukturen dafür nicht zeitgemäß und begrüßt, dass gravierende Änderungen geplant sind.

MDR AKTUELL Di 06.06.2023 14:06Uhr 63:04 min

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In dieser Folge schauen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler auf den nächsten Nato-Gipfel im Juli in Litauen. Der wird besonders spannend, weil offenbar gravierende Änderungen bei der Nato-Struktur geplant sind. Bühler zufolge sind die bestehenden Strukturen "nicht ganz zeitgemäß". Seiner Meinung nach war die Bündnis-Verteidigung auch gegen Russland vor dem Ukraine-Krieg in den Hintergrund gerückt. Bühler erklärt, was sich jetzt ändern muss. Außerdem wird es bei dem Gipfel auch um die Beitrittsperspektive der Ukraine in die Nato gehen. Bühler hält es aber für unwahrscheinlich, dass es dafür zeitnah einen einstimmigen Beschluss der Mitglieder geben wird.

Eine Frage, wie der Krieg in der Ukraine beendet werden kann, beschäftigt weiterhin viele Hörerinnen und Hörer. Deshalb spielen Deisinger und Bühler verschiedene Szenarien durch. Ein Hörer hat zum Beispiel gefragt, ob die Situation zwischen Nordkorea und Südkorea nicht ein Vorbild sein kann. Bühler glaubt nicht daran und erklärt, warum sich die Konflikte stark unterscheiden. Ein anderer Hörer fragt, ob der Westen "den Spieß nicht umdrehen sollte" und mal Russland drohen sollte. Dabei denkt er an ein Ultimatum für einen Abzug der russischen Truppen. Der Westen könnte dem Hörer zufolge Russlands Präsident Putin damit drohen, den Krieg mit allen möglichen konventionellen Mitteln zu beenden, wenn die Forderung nicht erfüllt wird. Bühler führt aus, was die Konsequenzen dieses Vorgehens wären.

Der Ex-Nato-General geht in dieser Folge außerdem auf die ukrainischen Geländegewinne südwestlich von Bachmut und in Soledar ein. Außerdem ordnet er die widersprüchlichen Meldungen von russischer Seite ein. Nach offiziellen Angaben wollen die Russen einen größeren ukrainischen Angriff Richtung Süd-Donezk abgewehrt und bis zu 300 ukrainische Soldaten getötet haben. Dieser Darstellung widerspricht aber ein russischer Kommandeur und auch die Ukraine dementierte diese Meldung. Weitere Themen sind die andauernden Kämpfe auf russischem Territorium im Gebiet Belgorod und der Kosovo-Konflikt. Warum gehen die Amerikaner auf Distanz zum Kosovo?

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