Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 62 min
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Das britische Magazin "The Economist" zitiert den ukrainischen Armeechef Walerij Saluschnyj, der über die Gegenoffensive spricht. Die Aussagen lesen sich sehr negativ. Bühler sieht darin einen "Weckruf an den Westen".

MDR AKTUELL Fr 03.11.2023 19:54Uhr 62:14 min

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In dieser Folge spricht Host Tim Deisinger mit Ex-Nato-General Erhard Bühler über ein Interview, dass der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj dem britischen Nachrichtenmagazin "The Economist" gegeben und das für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat. Saluschnyjs Aussagen zur Gegenoffensive lesen sich zum Teil eher pessimistisch. So spricht er von einer Pattsituation, bei der keine Seite gegenüber der anderen entscheidende Vorteile habe. Wahrscheinlich werde es keinen tiefen ukrainischen Durchbruch geben. Das Magazin "The Economist" hat aber auch einen Aufsatz von Saluschnyj veröffentlicht. Ex-Nato-General Erhard Bühler macht darauf aufmerksam, dass sich die dortigen Aussagen von denen im Interview unterscheiden.

Ist die Ukraine jetzt also aus Sicht ihrer Führung mit ihrer Gegenoffensive gescheitert? Bühler kann das nach eigenen Aussage nicht aus den Zitaten von Saluschnyj herauslesen. Die Offensive sei natürlich nicht so schnell verlaufen, wie sich das viele erhofft hätten. "Aber gescheitert ist sie deshalb noch lange nicht", so Bühler. Er verstehe Saluschnyjs Aussagen als eine Art "Weckruf an Europa und die unterstützenden Staaten". Seine Aussagen würden in der Öffentlichkeit nicht richtig dargestellt. Warum, erklärt Bühler ausführlich. Außerdem geht er mit Deisinger zusammen Saluschnyjs Argumente durch, warum die Gegenoffensive nicht schneller vorangekommen ist. Hat die Ukraine zu wenige Soldaten? Muss der Kreis der wehrpflichtigen Männer ausgeweitet werden?

Außerdem beschäftigen sich Deisinger und Bühler mit der Frage einer Hörerin sehr intensiv. Sie interessiert, warum Rheinmetall jetzt für eine bestimmte Granate jetzt deutlich mehr Geld verlangt. Verdient der Konzern "schamlos" am Ukraine-Krieg? Bühler macht darauf aufmerksam, dass ein Preis auch von den Stückzahlen abhängig sei. Auch Dienstleistungen, die im Kaufpreis enthalten seien, spielten eine Rolle. Außerdem müsse ein Konzern bei den Verhandlungen im Detail offenlegen, welche Gewinne er mit einem Produkt mache. Bühler erklärt auch, warum eine staatliche Rüstungsindustrie keine gute Alternative sei.

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