In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler ausführlich über die Abhöraffäre bei der Bundeswehr. Am vergangenen Freitag hatte Russland eine mitgeschnittene Schaltkonferenz von vier hohen Offizieren, darunter Luftwaffen-Chef Ingo Gerhartz, veröffentlicht. Darin erörterten diese Einsatzszenarien für den deutschen Marschflugkörper Taurus, falls dieser doch noch an die Ukraine geliefert werden sollte. Bühler sagt, der Vorfall sei peinlich, am meisten für die Betroffenen. Es sei großer Schaden entstanden. Wichtig sei jetzt eine schnelle Aufklärung. Erst dann sollten Konsequenzen gezogen werden.
Bühler erklärt, mit welchen Mitteln und Verschlüsselungen die Bundeswehr kommuniziert. Außerdem geht er davon aus, dass an dem mitgeschnittenen Gespräch nichts verändert oder manipuliert wurde. Dafür spreche bisher nichts. Deisinger und Bühler besprechen auch, wer die Schaltkonferenz abgehört haben könnte. Bühler mahnt, es gebe Hinweise aber noch keine Beweise, wer dahinterstecke. Außerdem erhebt er den Vorwurf, dass ein Einsatz der Taurus-Marschflugkörper von der Bundeswehr nicht geprüft worden sei. Bei dem abgehörten Gespräch hätten sich die Luftwaffen-Offiziere nicht so detailliert darüber unterhalten müssen, wenn es wie angekündigt eine Prüfung gegeben hätte, so der frühere Nato-General.
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