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Tiere können treue Freunde sein, für manche gar vollwertige Familienmitglieder. Der US-Politikwissenschaftler Markovits sagt, unser Verhältnis zu Tieren habe sich stark verändert. Das sage viel über unsere Gesellschaft.

MDR AKTUELL Do 23.11.2023 08:00Uhr 41:46 min

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Der Hund, treuster Freund des Menschen. Das ist längst nicht mehr nur eine Plattitüde. Haustiere sind heute weniger Eigentum oder Nutzobjekte als früher, oft sind sie richtige Familienmitglieder. Das habe mit einem Wandel der Gesellschaft zu tun, der Ende der 1960er Jahre eingesetzt habe. So sagt es der US-amerikanische Politikwissenschaftler Andrei Markovits, Träger des Bundesverdienstkreuzes. Er spricht von einem Diskurs des Mitgefühls, der sich damals entwickelt habe. Zunächst seien dabei die Schwächeren in der Gesellschaft in den Blick genommen worden. Das seien damals Frauen und gesellschaftliche Minderheiten gewesen, die zuerst von diesem massiven Wandel profitiert hätten. Später seien dabei auch die Tiere in den Fokus gerückt.

Heute werde Tieren teils genauso viel Mitgefühl entgegengebracht, wie Mitmenschen. Es gehe um Naturschutz, um Tierrechte und vieles mehr. Markovits sieht viele Fortschritte, aber auch noch Baustellen, unter anderem in Spanien mit seinen Stierkämpfen. Was ihm auffällt: Die gesellschaftliche Bewegung, die sich für Tiere einsetzt, ist überwiegend weiblich geprägt. In einer Zeit der Krisen kann es hoffnungsvoll stimmen, wenn man Markovits zuhört. Denn in seiner Beschäftigung mit dem Umgang der Menschen mit Tieren erkennt er eine gesellschaftliche Entwicklung zum Besseren und eine fortschreitende Zivilisierung.

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