Verkehr Thüringer Polizei an 434 Verkehrsunfällen beteiligt

18. Juli 2022, 15:34 Uhr

434 Dienstfahrzeuge der Thüringer Polizei waren im vergangenen Jahr an Unfällen beteiligt. Viele davon wurde von den Beamten selbst verursacht. Laut Landespolizeidirektion mussten 14 Fahrzeuge vorzeitig ausgesondert werden.

Im Jahr 2021 hat die Thüringer Polizei 434 Unfälle mit Dienstfahrzeugen registriert. Wie die Landespolizeidirektion in Erfurt der Deutschen Presseagentur am Montag mitteilte, seien dabei 716.692 Euro Eigenschaden entstanden. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es 305 Unfälle und ein Schaden von 568.265,20 Euro.

Zu den registrierten Fällen zählen ausschließlich Dienstfahrzeuge der Landespolizeidirektion. Davon ausgenommen sind Fahrzeuge des Landeskriminalamtes oder von Bildungseinrichtungen wie der Polizeihochschule im Meiningen. Insgesamt registrierte das Thüringer Innenministerium im Jahr 2019 450 Unfälle mit Polizeiautos. 2020 wurden insgesamt 593 Unfälle mit Dienstfahrzeugen registriert.

14 Polizeifahrzeuge wurden ausgesondert

Bei den Unfällen im Jahr 2021 wurden laut Landespolizeidirektion 284 Schäden erfasst, die von Polizeibeamten verursacht wurden. 14 bei Unfällen beschädigte Polizeieinsatzfahrzeuge wurden vorzeitig ausgesondert. Ein unmittelbarer Ersatz erfolgte laut Landespolizeidirektion nicht. Einige der beschädigten Fahrzeuge musste bis zu Lieferung von Neufahrzeugen weiter in Betrieb bleiben, um die Einsatzbereitschaft sicherzustellen, so die Landespolizeidirektion.

Zur Erläuterung hieß es, dass sich die Liefertermine aus den Verträgen mit den Fahrzeugherstellern und den Herstellern der Aufbauten ergäben. Diese müssten bereits im Rahmen der Ausschreibung vereinbart werden. Ein zeitnaher Ersatz der teils weit vom Serienstandard abweichenden Fahrzeuge sei nicht umsetzbar.

MDR (jn)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 18. Juli 2022 | 16:00 Uhr

1 Kommentar

Schenkendorf am 19.07.2022

@Ralf T./ Dies sehe ich auch so!
Die Verantwortlichen müssen allerdings analysieren, wie genau es zu diesen Unfällen gekommen ist. Ich gehe davon aus, daß bei diesen Unfällen auch Beamte verletzt wurden sind. Da greift die Fürsorgepflicht und einschlägige Bestimmungen des Arbeitsschutzes. Durch Substitution, durch Gegensteuern im technischen und organisatorischen Bereich, kommt man hier nicht weit. Also bleibt nur die persönliche Ebene. Mehr Fahrsicherheitstrainings (mindestens 1x im Jahr), wäre ein Lösungsansatz. Dies würde aber die Bereitstellung von größeren finanziellen Mitteln voraussetzen. Wenn ich mir aber anschaue, wie es z. B. mit der Anzahl der Schießtrainings im Jahr bei der Polizei aussieht, wird dort nichts positives für unsere Gesetzeshüter herauskommen.

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