Zum Chinesischen Neujahrsfest Tote nach Schusswaffenangriff nahe Los Angeles

23. Januar 2023, 22:53 Uhr

Nahe Los Angeles in der Stadt Monterey Park hat ein Mann elf Menschen erschossen. Es gibt weitere Verletzte. Der Täter soll mit einem halbautomatischen Gewehr bewaffnet gewesen sein und dieses mehrfach nachgeladen haben. Die Hintergründe zur Tat sind unklar, die Ermittler wollen die Überwachungskameras nun auswerten. In der Stadt wohnen viele Menschen asiatischer Herkunft.

Bei einem Schusswaffenangriff in einem Nachtclub nahe Los Angeles sind elf Menschen getötet worden. Die Tat ereignete sich am Rande der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr in der mehrheitlich von asiatischstämmigen Menschen bewohnten Stadt Monterey Park im Süden des US-Bundesstaats, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Mindestens zehn weitere Menschen seien verletzt worden.

Nach Polizeiangaben trafen die Beamten nach einem Notruf am Samstagabend gegen 22:10 Uhr (Ortszeit) am Tatort ein, wo sie die Leichen entdeckten. Von den mindestens zehn Verletzten schwebten einige in Lebensgefahr. Sie wurden in verschiedene Krankenhäuser eingeliefert. 

Mutmaßlicher Täter tötete sich offenbar selbst

Der mutmaßliche Täter ist nach Behördenangaben tot. Wie die Polizei in Los Angeles mitteilte, tötete er sich offenbar selbst. "Der Verdächtige erlitt eine selbst zugefügte Schusswunde und wurde noch am Tatort für tot erklärt", sagte der Sheriff des Bezirks Los Angeles, Robert Luna. Die Polizei hatte sich einem verdächtigen Lieferwagen genähert. Daraufhin hörten die Beamten aus dem Inneren des Wagens einen Schuss. 

Bei dem mutmaßlichen Täter handelte es sich laut Polizei um einen Mann asiatischer Herkunft, den 72-jährigen Huu Can Tran. "Ich kann bestätigen, dass es keine weiteren Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Schusswaffenangriff gibt", sagte Luna. 

Es sei noch zu früh, um zu sagen, ob die Tat als Hassverbrechen einzustufen sei, sagte Andrew Meyer vom Sheriff-Büro von Los Angeles. Unklar sei auch, ob es einen Zusammenhang zwischen der Tat in Monterey Park und einem Schusswaffenvorfall in der benachbarten Stadt Alhambra gebe.

Menschen feierten chinesisches Neujahrsfest

Ein Anwohner sagte der "Los Angeles Times", seine Freundin sei in dem Nachtclub gerade auf Toilette gewesen, als sie Schüsse gehört habe. Sie habe später einen bewaffneten Mann und drei Leichen gesehen. Der Inhaber eines benachbarten Restaurants sagte unter Berufung auf Augenzeugen, die in seinem Lokal Schutz suchten, dass der Täter mit einem halbautomatischen Gewehr bewaffnet gewesen sei. Er habe die Waffe mehrfach nachgeladen.

Monterey Park liegt etwa 13 Kilometer östlich des Stadtzentrums von Los Angeles. Zehntausende Menschen hatten sich am Samstag nahe dem Tatort versammelt, um das chinesische Neujahrsfest zu feiern, wie die "Los Angeles Times" berichtete. Die Neujahrsfeierlichkeiten in der asiatisch geprägten Gemeinde, die eigentlich bis zum Sonntag andauern sollten, wurden abgesagt.

USA: 44.000 Tote durch Schusswaffen pro Jahr

Waffengewalt ist ein großes Problem in den USA. In dem Land gibt es mehr Waffen als Einwohner: Jeder dritte Erwachsene besitzt mindestens eine Waffe und fast jeder zweite Erwachsene lebt in einem Haushalt, in dem eine Waffe vorhanden ist. Nach Angaben der Website Gun Violence Archive wurden allein im vergangenen Jahr in den USA mehr als 44.000 Menschen durch Schusswaffen getötet.

Im Juni 2022 hatte der US-Senat lediglich eine leichte Verschärfung der Waffengesetze gebilligt. Unter 21-Jährige sollen vor dem Kauf einer Schusswaffe strenger überprüft werden, etwa ob diese Vorstrafen haben.

dpa,AFP(kar)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 22. Januar 2023 | 11:45 Uhr

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