Bilder zur Sendung
Sprache, Kleidung, Nationalität und Glaube. Nirgendwo sonst in Deutschland gehören sie enger zusammen als in der Oberlausitz – im katholischen Dreieck zwischen Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda. Markantestes Zeichen für Kultur und Identität ist die sorbische Tracht. Seit Jahrhunderten nahezu unverändert, steht sie für Kontinuität einer ganzen Nation.
"Unsere Großeltern, Eltern, alle vor uns haben bereits in sorbischer Tracht geheiratet. Deshalb haben auch wir uns dafür ganz bewusst entschieden. Es ist so, dass mittlerweile wieder viele stolz auf ihre Herkunft sind und deshalb die sorbische Tracht anziehen. 180 Hochzeitsgäste und alle in Tracht – das war einfach riesig und bleibt unvergessen!", Lucija und Benno Buck geraten ins Schwärmen, wenn sie von diesem Tag erzählen.
Für katholische Sorben ist die Tracht nicht nur Kleidung, sondern ein Bekenntnis zu Volk und Kirche. Sie ist quasi das Gegenteil von Fast-Fashion und so etwas wie heute der Status bei WhatsApp. Sie zeigt an, wer man ist, woher man kommt oder wohin man geht – zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Gottesdienst. 36 verschiedene Varianten zählt allein das sorbisch-katholische Trachtgebiet um Kamenz und sie ist die letzte von ursprünglich hunderten Trachtenregionen in ganz Deutschland, die bis heute im Alltag überlebt hat.
Regina Scholze kennt es gar nicht anders: "Ich habe in meinem Leben noch nie etwas anderes getragen als die sorbische Tracht – ohne Kompromisse, von Kindesbeinen an bis heute. Auch im Urlaub in London, Paris oder an der Ostsee. Damit habe ich auch sehr viel Geld gespart, denn eine Tracht hält ein Leben lang und hat den Vorteil, dass man nie zum Friseur muss. Dafür haben wir unsere Hauben."
Doch auch in der sorbisch-katholischen Oberlausitz sind die Tage des jahrhundertealten Kleidungsstils gezählt. Noch etwa 20 Frauen gehen hier täglich sorbisch, die Jüngste von ihnen ist 81. Bald wird sich die Tracht für immer aus dem Alltag verabschieden und dennoch erlebt sie derzeit eine Renaissance. Immer mehr junge Frauen entdecken die Tradition neu und Modedesigner versuchen die sorbische Tracht alltagstauglich zu machen, wie Modedesignerin Sarah Gwiszcz erklärt: "Mode ist für mich Identität, Tracht ist Charakter. Ich mache Kleidung, die von der Tracht inspiriert ist."
Der Film, ein Zeitdokument am Scheideweg zwischen einer einzigartigen lebendigen Tradition der Alten und dem Versuch der jungen Generation, diesen jahrhundertealten sorbischen Kleidungsstil in die Zukunft weiterzutragen.
"Unsere Großeltern, Eltern, alle vor uns haben bereits in sorbischer Tracht geheiratet. Deshalb haben auch wir uns dafür ganz bewusst entschieden. Es ist so, dass mittlerweile wieder viele stolz auf ihre Herkunft sind und deshalb die sorbische Tracht anziehen. 180 Hochzeitsgäste und alle in Tracht – das war einfach riesig und bleibt unvergessen!", Lucija und Benno Buck geraten ins Schwärmen, wenn sie von diesem Tag erzählen.
Für katholische Sorben ist die Tracht nicht nur Kleidung, sondern ein Bekenntnis zu Volk und Kirche. Sie ist quasi das Gegenteil von Fast-Fashion und so etwas wie heute der Status bei WhatsApp. Sie zeigt an, wer man ist, woher man kommt oder wohin man geht – zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Gottesdienst. 36 verschiedene Varianten zählt allein das sorbisch-katholische Trachtgebiet um Kamenz und sie ist die letzte von ursprünglich hunderten Trachtenregionen in ganz Deutschland, die bis heute im Alltag überlebt hat.
Regina Scholze kennt es gar nicht anders: "Ich habe in meinem Leben noch nie etwas anderes getragen als die sorbische Tracht – ohne Kompromisse, von Kindesbeinen an bis heute. Auch im Urlaub in London, Paris oder an der Ostsee. Damit habe ich auch sehr viel Geld gespart, denn eine Tracht hält ein Leben lang und hat den Vorteil, dass man nie zum Friseur muss. Dafür haben wir unsere Hauben."
Doch auch in der sorbisch-katholischen Oberlausitz sind die Tage des jahrhundertealten Kleidungsstils gezählt. Noch etwa 20 Frauen gehen hier täglich sorbisch, die Jüngste von ihnen ist 81. Bald wird sich die Tracht für immer aus dem Alltag verabschieden und dennoch erlebt sie derzeit eine Renaissance. Immer mehr junge Frauen entdecken die Tradition neu und Modedesigner versuchen die sorbische Tracht alltagstauglich zu machen, wie Modedesignerin Sarah Gwiszcz erklärt: "Mode ist für mich Identität, Tracht ist Charakter. Ich mache Kleidung, die von der Tracht inspiriert ist."
Der Film, ein Zeitdokument am Scheideweg zwischen einer einzigartigen lebendigen Tradition der Alten und dem Versuch der jungen Generation, diesen jahrhundertealten sorbischen Kleidungsstil in die Zukunft weiterzutragen.
Anschrift
-
MDR-Fernsehen
04360 Leipzig
MDR Publikumsservice: 0341 / 300 9696