Die Themen:
* Taylor versus Trump - Wie viel Einfluss haben Popstars auf die Politik?
* Gerhard Richter und sein Wandbild "Lebensfreude"
* Die Tuba als Instrument des Jahres
* Kulturkalender
Mehr zu den Themen:
* Taylor versus Trump - Wie viel Einfluss haben Popstars auf die Politik?
Taylor Swift ist der größte Popstar unserer Zeit, eine milliardenschwere Erfolgsmaschine und ein Vorbild für unzählige Menschen, gerade in den USA. 275 Millionen folgen ihr auf Instagram, darunter viele Frauen. "Swifties", so nennen sich ihre Fans, oft im Teenie-Alter, darunter viele Erstwählerinnen. Im November ließen sich nach einem Swift-Post fast 40.000 Menschen auf der Plattform vote.org für die Präsidentschaftswahlen registrieren. Einer Umfrage zufolge würden sich 18 Prozent der US-Amerikaner für den von Swift favorisierten Kandidaten entscheiden.
Die Unruhe unter den Republikanern wächst. Swift könnte ihre Fans mobilisieren, demokratisch und damit gegen Donald Trump abzustimmen. Während junge Menschen auf der ganzen Welt zu den Konzerten von Swifts gigantischer Eras-Tour pilgern, verbreiten rechte Medienmacher Verschwörungstheorien und behaupten Swift betreibe mit ihrer Publicity eine Form von psychologischer Kriegsführung. Liegt die politische Zukunft der USA in den Händen einer 34-Jährigen Popsängerin? Ein Beitrag über den Einfluss von Stars auf die politische Meinungsbildung.
(Autor: Marcus Fitsch)
* Gerhard Richter und sein Wandbild "Lebensfreude"
Gerhard Richter zählt zu den einflussreichsten Künstlern unserer Zeit. Gerade ist er 92 Jahre alt geworden. Und noch immer kontrolliert der Künstler sehr genau, was die Öffentlichkeit von ihm zu sehen bekommt und was nicht. Vor allem sein Frühwerk aus Studententagen an der Dresdner Kunstakademie hat er gern als "unwesentlich" und nicht erhaltenswert abgetan. Er fühlte sich mit seinem Schaffen in der DDR nicht besonders verbunden. Kurz vor dem Mauerbau floh er mit seiner Frau Ema in den Westen. Doch nun wird seine Diplomarbeit von 1956, ein 60 qm großes Wandgemälde mit dem Titel "Lebensfreude", im Deutschen Hygienemuseum Dresden zum Teil freigelegt. Mit ausdrücklicher Genehmigung von Gerhard Richter.
Noch vor 30 Jahren hatte er die gleiche Anfrage, das Wandgemälde wieder sichtbar zu machen, ausdrücklich abgelehnt. Was ist geschehen, dass der Meister nun einen Teil des 1979 überstrichenen Frühwerks wieder hervorholen lässt? Und welcher Gerhard Richter blickt uns aus den bereits freigelegten Wandstücken an? Auch dieser Frage gehen junge StudentInnen der Wandmalerei in einem Forschungsprojekt an der Kunsthochschule Dresden nach. Das Abtragen historischer Schichten der Vergangenheit soll helfen, die Gegenwart besser zu verstehen. Wahrscheinlich hat genau dieser "archäologische" Gedanke auch Gerhard Richter gefallen. Bis zum Herbst 2024 soll ein Drittel der Wand wieder sichtbar sein.
(Autorin: Henrike Sandner)
* Die Tuba als Instrument des Jahres
Jedes Jahr wählen die Landesmusikräte ein Instrument des Jahres. Dieses Jahr ist es die Tuba - das dickste und tiefste Blechblas-Instrument. Erfunden wurde sie 1835 für die Militärkapelle - und gilt weithin eigentlich nicht so als das Instrument der virtuosen Meister. Der Komponist und Dirigent Antonin Dvorzak hat in seiner 9. Sinfonie der Tuba ganze 14 Töne eingeräumt - angeblich nur, um den Tubisten abends im Orchester zu beschäftigen, da der sich bei Gelegenheit wohl gern mit Dvorzaks Frau vergnügte.
Dass die Tuba dennoch zart und höchst abwechslungsreich klingen kann, beweist deren allerbester Botschafter und tatsächlich hochvirtuoser Bläser Andreas Martin Hofmeir. Hofmeir entlockt der Tuba so ziemlich alles, was man bisher für abseitig hielt: er spielt im Duett mit Harfe, Gitarre oder Orgel, hat kabarettistische Programme auf die Bühne gebracht - mit brasilianischer Musik (!), ist seit über einem Jahrzehnt Professor für Tuba am Salzburger Mozarteum und hat einst La Brass Banda gegründet - wo er wiederum nach sieben Jahren ausstieg, um weiter die Vielfältigkeit seines Lieblingsinstruments auszuforschen. Hofmeir hat - mangels solistischer Werke für die Tuba - selbst welche in Auftrag gegeben.
"artour" war bei der Aufführung seines Echo-Klassik-preigekrönten 1. Konzerts für Tuba von Jörg Duda in Halle und hat dort mit Komponist und Interpret über das Instrument des Jahres gesprochen. Im Juni wird Hofmeir wieder nach Halle kommen - und dort mit der Staatskapelle anlässlich des 70. Geburtstages des Puppentheaters in der Uraufführung des neukomponierten Werkes "Gulliver und die fliegenden Inseln" spielen.
(Autor: Dennis Wagner)
* Kulturkalender
- Ausstellung "Ulrich Wüst. Haltepunkte", Kunstmuseum Magdeburg, bis 1.4.
- Film "Rückkehr zum Land der Pinguine", Regie: Luc Jacquet, ab 15.2. im Kino
- Leipziger Sängerin Karo Lynn auf Tour, 11.2. Leipzig, 15.2. Dresden, 23.2. Altenburg
(Autorin: Ulrike Reiß)
* Taylor versus Trump - Wie viel Einfluss haben Popstars auf die Politik?
Taylor Swift ist der größte Popstar unserer Zeit, eine milliardenschwere Erfolgsmaschine und ein Vorbild für unzählige Menschen, gerade in den USA. 275 Millionen folgen ihr auf Instagram, darunter viele Frauen. "Swifties", so nennen sich ihre Fans, oft im Teenie-Alter, darunter viele Erstwählerinnen. Im November ließen sich nach einem Swift-Post fast 40.000 Menschen auf der Plattform vote.org für die Präsidentschaftswahlen registrieren. Einer Umfrage zufolge würden sich 18 Prozent der US-Amerikaner für den von Swift favorisierten Kandidaten entscheiden.
Die Unruhe unter den Republikanern wächst. Swift könnte ihre Fans mobilisieren, demokratisch und damit gegen Donald Trump abzustimmen. Während junge Menschen auf der ganzen Welt zu den Konzerten von Swifts gigantischer Eras-Tour pilgern, verbreiten rechte Medienmacher Verschwörungstheorien und behaupten Swift betreibe mit ihrer Publicity eine Form von psychologischer Kriegsführung. Liegt die politische Zukunft der USA in den Händen einer 34-Jährigen Popsängerin? Ein Beitrag über den Einfluss von Stars auf die politische Meinungsbildung.
(Autor: Marcus Fitsch)
* Gerhard Richter und sein Wandbild "Lebensfreude"
Gerhard Richter zählt zu den einflussreichsten Künstlern unserer Zeit. Gerade ist er 92 Jahre alt geworden. Und noch immer kontrolliert der Künstler sehr genau, was die Öffentlichkeit von ihm zu sehen bekommt und was nicht. Vor allem sein Frühwerk aus Studententagen an der Dresdner Kunstakademie hat er gern als "unwesentlich" und nicht erhaltenswert abgetan. Er fühlte sich mit seinem Schaffen in der DDR nicht besonders verbunden. Kurz vor dem Mauerbau floh er mit seiner Frau Ema in den Westen. Doch nun wird seine Diplomarbeit von 1956, ein 60 qm großes Wandgemälde mit dem Titel "Lebensfreude", im Deutschen Hygienemuseum Dresden zum Teil freigelegt. Mit ausdrücklicher Genehmigung von Gerhard Richter.
Noch vor 30 Jahren hatte er die gleiche Anfrage, das Wandgemälde wieder sichtbar zu machen, ausdrücklich abgelehnt. Was ist geschehen, dass der Meister nun einen Teil des 1979 überstrichenen Frühwerks wieder hervorholen lässt? Und welcher Gerhard Richter blickt uns aus den bereits freigelegten Wandstücken an? Auch dieser Frage gehen junge StudentInnen der Wandmalerei in einem Forschungsprojekt an der Kunsthochschule Dresden nach. Das Abtragen historischer Schichten der Vergangenheit soll helfen, die Gegenwart besser zu verstehen. Wahrscheinlich hat genau dieser "archäologische" Gedanke auch Gerhard Richter gefallen. Bis zum Herbst 2024 soll ein Drittel der Wand wieder sichtbar sein.
(Autorin: Henrike Sandner)
* Die Tuba als Instrument des Jahres
Jedes Jahr wählen die Landesmusikräte ein Instrument des Jahres. Dieses Jahr ist es die Tuba - das dickste und tiefste Blechblas-Instrument. Erfunden wurde sie 1835 für die Militärkapelle - und gilt weithin eigentlich nicht so als das Instrument der virtuosen Meister. Der Komponist und Dirigent Antonin Dvorzak hat in seiner 9. Sinfonie der Tuba ganze 14 Töne eingeräumt - angeblich nur, um den Tubisten abends im Orchester zu beschäftigen, da der sich bei Gelegenheit wohl gern mit Dvorzaks Frau vergnügte.
Dass die Tuba dennoch zart und höchst abwechslungsreich klingen kann, beweist deren allerbester Botschafter und tatsächlich hochvirtuoser Bläser Andreas Martin Hofmeir. Hofmeir entlockt der Tuba so ziemlich alles, was man bisher für abseitig hielt: er spielt im Duett mit Harfe, Gitarre oder Orgel, hat kabarettistische Programme auf die Bühne gebracht - mit brasilianischer Musik (!), ist seit über einem Jahrzehnt Professor für Tuba am Salzburger Mozarteum und hat einst La Brass Banda gegründet - wo er wiederum nach sieben Jahren ausstieg, um weiter die Vielfältigkeit seines Lieblingsinstruments auszuforschen. Hofmeir hat - mangels solistischer Werke für die Tuba - selbst welche in Auftrag gegeben.
"artour" war bei der Aufführung seines Echo-Klassik-preigekrönten 1. Konzerts für Tuba von Jörg Duda in Halle und hat dort mit Komponist und Interpret über das Instrument des Jahres gesprochen. Im Juni wird Hofmeir wieder nach Halle kommen - und dort mit der Staatskapelle anlässlich des 70. Geburtstages des Puppentheaters in der Uraufführung des neukomponierten Werkes "Gulliver und die fliegenden Inseln" spielen.
(Autor: Dennis Wagner)
* Kulturkalender
- Ausstellung "Ulrich Wüst. Haltepunkte", Kunstmuseum Magdeburg, bis 1.4.
- Film "Rückkehr zum Land der Pinguine", Regie: Luc Jacquet, ab 15.2. im Kino
- Leipziger Sängerin Karo Lynn auf Tour, 11.2. Leipzig, 15.2. Dresden, 23.2. Altenburg
(Autorin: Ulrike Reiß)
Moderation
- Thomas Bille
Anschrift
-
MDR-Fernsehen
Redaktion "artour"
04360 Leipzig
Tel.: 0341 3007227
Fax: 0341 3007285