Wissen-News Kakao, Obst oder Tee mindern negative Auswirkungen von fettigem Essen bei Stress

18. November 2024, 14:03 Uhr

Stress ändert unseren Appetit. Bei vielen beduetet das: Sie essen zu viel Süßes oder Fettiges. Das ist nicht sonderlich dienlich für das Herz-Kreislaufsystem. Doch britische Forscherinnen haben ein Mittel ausgemacht, das die negativen Folgen abfängt.

Was wir essen, wenn wir gestresst sind, beeinflusst unsere Gesundheit. Jüngste Forschungen der Universität Birmingham in Großbritannien haben beispielsweise ergeben, dass sich fettreiche Lebensmittel negativ auf die Gefäßfunktion und die Sauerstoffversorgung des Gehirns auswirken können. Doch die Forschenden haben wohl eine Stoffgruppe ausgemacht, die die gesundheitsgefährdenden Auswirkungen bei fettigem Essen abmildert: Flavanole. Die Erstautorin der neuen Studie Rosalind Baynham spricht über den Wirkstoff: "Flavanole sind eine Art von Verbindung, die in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten, Tee und Nüssen, einschließlich Beeren und unverarbeitetem Kakao, vorkommen. Flavanole sind für ihre gesundheitlichen Vorteile bekannt, insbesondere für die Regulierung des Blutdrucks und den Schutz der kardiovaskulären Gesundheit."

Flavanole wirken auf Aderdurchmesser nach Stress

In der am Montag (18. November 2024) erschienen Studie untersuchten drei Wissenschaftlerinnen die Auswirkungen von Stress mit und ohne Flavanol nach einem reichhaltigen, fettigen Frühstück bestehend aus Buttercroissants, gesalzener Butter, Käse und Vollmilch. Dazu gab es für die eine Gruppe einen Kakao mit einer reduzierten Konzentration von Flavanol (<6 mg Epicatechin), die andere erhielt ein Getränk mit einer hohen Menge (15 mg Epicatechin). Während eines danach aufgetragenen stressigen Mathe-Tests wurde der Blutfluss im Unterarm, die Sauerstoffversorgung im Hirn und die flussvermittelte Vasodilatation (FMD) gemessen. Letztere ist ein Maß für die Veränderung des Gefäßdurchmessers und ein Indikator für das zukünftige Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Ergebnisse zeigten, dass das Kakaogetränk mit hohem Flavanolgehalt den Rückgang der Gefäßfunktion nach Stress und Fettkonsum wirksam verhinderte. Der FMD war eine halbe Stunde, als auch anderthalb Stunden nach dem Mathe-Test signifikant höher, wenn der Kakao viel Wirkstoff enthielt, die Gefäße dementsprechend nicht so verengt wie bei der Kontrollgruppe. Auf die Sauerstoffversorgung im Gehirn und auf die Stimmung der Probanden hatte der Flavonolgehalt keinen Einfluss.

Close-Up einer fröhlichen Frau mit einem Espresso. 3 min
Bildrechte: Colourbox.de

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mo 11.11.2024 12:20Uhr 02:52 min

https://www.mdr.de/sachsenradio/audio-kaffeesucht-gibt-es-die-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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Die Ernährungswissenschaftlerin und Koautorin Catarina Rendeiro fasst zusammen: "Diese Forschungsergebnisse zeigen, dass der Verzehr von Lebensmitteln mit einem hohen Flavanolgehalt als Strategie eingesetzt werden kann, um die Auswirkungen schlechterer Lebensmittel auf das Gefäßsystem zu mildern. Dies kann uns helfen, in stressigen Zeiten fundiertere Entscheidungen darüber zu treffen, was wir essen und trinken." Bei Belastung Stress abzubauen sei wichtig, sagt die Psychologin Jet Veldhuijzen van Zanten, die dritte Autorin der Studie – für die eigene Gesundheit als auch für die Wirtschaft. "Daher ist jede Veränderung, die wir vornehmen können, um uns vor einigen der Stresssymptome zu schützen, positiv. Für diejenigen, die dazu neigen, bei Stress zu Süßigkeiten zu greifen, oder die auf Fertiggerichte angewiesen sind, weil sie unter hohem Druck arbeiten oder wenig Zeit haben, könnten einige dieser kleinen Veränderungen einen echten Unterschied machen."

pm/jar

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 11. November 2024 | 12:34 Uhr

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