Ein Mann schaut auf ein Fieberthermometer
Eine Person schaut auf ein Fieberthermometer. Bildrechte: imago/PantherMedia / Robert Byron

WISSEN-NEWS Erste Fälle von Oropouche-Fieber in Deutschland

02. August 2024, 12:40 Uhr

In Sachsen und Baden-Württemberg sind jeweils eine Person positiv auf das Oropouche-Fieber getestet worden. Beide hatten zuvor Urlaub in Kuba gemacht.

In Deutschland sind die ersten beiden Oropouche-Fieber(OF)-Fälle aus Sachsen und Baden-Württemberg übermittelt worden. Die beiden erkrankten Personen waren unabhängig voneinander auf Kuba, wo sie sich mit dem Oropouche-Virus (OROV) infiziert hatten.

Beide entwickelten noch während des Auslandsaufenthaltes Ende Juni und Anfang Juli Fieber, Kopf-, Muskel-, Gelenk- und Gliederschmerzen. Bei einer der beiden Personen trat ein generalisierter, stammbetonter, viraler Hautausschlag auf. Ob es sich bei dem Fall um die Person aus Sachsen oder Baden-Württemberg handelt, geht aus dem Bericht des RKIs (Robert-Koch-Instituts) nicht hervor.

Beide Patienten wiesen einen unkomplizierten klinischen Verlauf auf. Serumproben der beiden erkrankten Personen wurden in Deutschland nach Ausschluss einer Dengue- oder Chikungunya-Virus-Infektion am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin positiv auf OROV-spezifische IgM- und IgG-Antikörper getestet.

Fälle in Europa haben sich in Kuba und Brasilien angesteckt

Das OF geht mit einer Dengue-ähnlichen Symptomatik einher. In seltenen Fällen kann es zu einer aseptischen Meningitis oder Meningoenzephalitis kommen. Die Symptomatik ist meist mild. Erst kürzlich wurden aber die ersten beiden Todesopfer des Virus in Brasilien verkündet. In Kuba wird seit Monaten von Infektionsfällen berichtet.

Gespräch Insekten 3 min
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MDR um 2 Mi 22.05.2024 14:00Uhr 03:28 min

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In Europa waren bisher nur Fälle aus Italien und Spanien bekannt, die bei Reiserückkehrenden aus Kuba und Brasilien auftraten. Eine OROV-Übertragung in Europa wurde bisher nicht beobachtet und es ist unklar, ob das OROV durch einen europäischen Vektor übertragen werden könnte.

Reisenden in dieser Region und generell in den Tropen und tropennahen Subtropen wird daher ein konsequenter ganztägiger Schutz vor Insektenstichen empfohlen. Insbesondere Schwangere sollten sich schützen.

Links/Studien

Das RKI hatte am 1. August 2024 seinen Bericht als PDF-Datei veröffentlicht: Epidemiologisches Bulletin - STIKO: Stellungnahme zur PCV20-Anwendung; zum Wechsel von quadrivalenten zu trivalenten Influenzaimpfstoffen.

pk

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Brisant | 05. Mai 2024 | 17:00 Uhr

1 Kommentar

Bella - 1999 vor 35 Wochen

Zuviel Globalisierung kann auch krank machen