Kolumne: Das Altpapier am 12. November 2024: Porträt des Altpapier-Autoren Christian Bartels 6 min
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Kolumne: Das Altpapier am 12. November 2024 von Christian Bartels Streit, Versöhnung, Gefahr

Kolumne: Das Altpapier am 12. November 2024 – Streit, Versöhnung, Gefahr

Kanzler Scholz machte in der ARD mehr Quote als der Rest des "Tatort"-Krimis davor. Kann öffentlich-rechtliches Fernsehen die auseinanderstrebende Gesellschaft zusammenhalten?

Di 12.11.2024 13:39Uhr 05:44 min

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Kolumne: Das Altpapier am 12. November 2024 Streit, Versöhnung, Gefahr

12. November 2024, 09:48 Uhr

Kanzler Scholz machte in der ARD mehr Quote als der Rest des "Tatort"-Krimis davor. Kann öffentlich-rechtliches Fernsehen die auseinanderstrebende Gesellschaft zusammenhalten? Wird der künftige US-Präsident zum "nützlichen Idioten" "größenwahnsinniger Milliardäre"? Außerdem: ein Hitler-Buch, das sich "mit Vergnügen" lesen lässt. Heute kommentiert Christian Bartels die Medienberichterstattung.

Porträt des Altpapier-Autoren Christian Bartels
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Das Altpapier "Das Altpapier" ist eine tagesaktuelle Kolumne. Die Autorinnen und Autoren kommentieren und bewerten aus ihrer Sicht die aktuellen medienjournalistischen Themen.

Streit beim DJV-Kongress

Um den Bundeskongress der Journalistengewerkschaft DJV ging es bereits gestern hier: einerseits Dreivierteljahrhunderts-Jubiläum mit Kanzler-Grußbotschaft, andererseits viele harte Themen. Der DJV hat eine Menge Mitteilungen rausgehauen, die sich gerade oben auf seiner Pressemitteilungs-Seite finden: "Appell für starke Medien", "DJV fordert besseren Schutz", "fordert Erhalt", "startet Kampagne 'Starker Journalismus'". Manche Wortwahl könnte beinahe zum Nachdenken darüber veranlassen, ob Formulierungen wie "Alle Äußerungen, die das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Demokratie untergaben könnten, sind zudem zu unterlassen" (hier) echt von Journalisten ersonnen wurden. Aber gut, Pressemitteilungen sind halt Pressemitteilungen.

Den Ernst der Lage zeigt, dass es auf demselben Kongress wegen einer der eben erwähnten Appelle – dem für "Erhalt", und zwar der Lokalredaktionen der "Süddeutschen Zeitung", die ja in großem Ausmaß geschlossen werden sollen (Altpapier) – zu offenem Streit kam. Aus einer wütenden "Austrittserklärung" der entsprechenden "Süddeutsche"-Ressortleiter zitiert turi2.de. Dass ihre Zeitung beim Kongress, der ja im bayerischen Ingolstadt, stattfindet, ausdrücklich als schlechtes Beispiel genannt wurde, hat die beiden offenbar geärgert. Darauf, dass sich ähnliche Beispiele überall in Deutschland finden lassen, macht indes der DJV Sachsen aufmerksam, indem er auf Mastodon den Appell "gerne an die Mediengruppe #Madsack weiter" reicht, die die "Sächsische Zeitung" weithin mit der "Leipziger Volkszeitung" zusammenlegt.

Dass der größte Madsack-Gesellschafter die SPD-Tochter DDVG ist, erwähne ich im Altpapier vielleicht zu oft. Hier passt's insofern, als dass der SPD-Bundeskanzler eben nicht selbst zum Kongress kam, und dass (irgend-)eine Presseförderung zu den Versprechen gehörte, die seine nun gescheiterte Bundesregierung nicht mal zu verwirklichen versuchte. (Wozu sich, wiederum andererseits, sagen ließe, dass die SPD da mal keine Politik für die eigene Klientel gemacht hat; das lässt sich ihr ja nicht sehr oft bescheinigen ...).

Mehr Auszüge aus Scholzens Grußbotschaft, die nicht zu den nicht wenigen auf bundeskanzler.de veröffentlichten Videos zählt, hat "epd medien" in schriftlicher Form:

"... 'mehr denn je' komme es auf freie, unabhängige Medien an. 'Keine KI kann nach einer schrecklichen Flut, wie gerade in Spanien, mit denen reden, die ihre Häuser oder ihre Liebsten verloren haben. Dafür braucht man Empathie und Zeit. Dafür braucht man auch in Zukunft Journalistinnen und Journalisten wie Sie', sagte Scholz."

Wie lautete die spiegel.de-Überschrift zum Kanzler-Auftritt bei Caren Miosga? "Der Gefühlomat" ...

Medienecho zum Kanzler-Talkshow-Auftritt

In der Sonntags-Talkshow erreichte der Kanzler bemerkenswert viel lineares Publikum, zeigt ein "deutlicher Reichweiten-Ausschlag schon in den Minuten vor dem Start", also als der "Tatort"-Krimi noch lief (dwdl.de).

Womöglich hat Scholz Miosga, die ja auch an ermittelten Zahlen gemessen wird, mehr geholfen als sie ihm. Dass Springers "Politico"-Newsletter heute Morgen wegen des sonntäglichen Fernsehauftritts ("Selbst unter hochrangigen Scholz-Alliierten werden wieder die Augen gerollt ...") eine Revolte gegen Scholz in seiner SPD prophezeiten möchte, muss vielleicht nicht erwähnt werden. Aber begeistert hat Scholz am ehesten sich selbst, meint auch der "Spiegel":

"'Sie sind de facto ein gescheiterter Kanzler.' Das wollte Scholz so nicht sehen. Zumal er seine vom Teleprompter abgelesene Lindner-Abkanzelung vom Mittwoch offenbar als vollen Erfolg verbucht, da sie ihm wohl seiner eigenen Ansicht nach jene authentische Aura verleiht, die ihm vorher immer abgesprochen worden ist."

Erwartungsgemäß erzielte die Sendung auch im viel beachteten originären Onlinejournalismus-Genre der Talkshow-Nacht- bzw. -frühkritik viel Aufmerksamkeit. "Ich, Olaf, der coole Staatsmann" hieß diese faz.net-Besprechung zunächst (dass Überschriften nach-optimiert werden, damit sie besser klicken, gehört ja zum schwierigen Geschäft des Onlinejournalismus). "Die Zuschauer sahen eher einen Menschen, der fünf Tage nach einer Trennung immer noch den Eindruck vermittelt, es sei eine Last von ihm abgefallen", schrieb Götz Hamann trotz allerhand Scholz-Wohlwollen bei zeit.de (Abo). Eine Art Nacht-Feuilleton ("Einmal lobte er den Ton und den Stil der Sendung selbst: 'Es wäre schön, es wäre überall so, wie es zwischen uns beiden ist!' Damit könnte er sich auch als Texter für Valentinstagskarten bewerben ...") hat dann noch Nils Minkmar für die "SZ" (Abo) verfasst.

"Ob das Gespräch gelungen war, mögen andere beurteilen", schreibt Alexander Krei in einem weiteren dwdl.de-Beitrag bescheiden (oder weil er sich, wie ich, das ganze Gespräch doch nicht ansehen mochte). Stattdessen regt Krei in freundlichen Worten ("Vielleicht bietet die vorgezogene Neuwahl einen Anlass, über die künftigen Gesprächsformen mit Scholz oder seinem möglichen Nachfolger nachzudenken") an, auf solche Kanzler-Solo-Talkshows doch bitte künftig zu verzichten.

Die ÖRR-Debatte läuft weiter

Was geht in der Öffentlich-Rechtlichen-Debatte, die doch an vielen Tagen halbe oder ganze Altpapiere allein zu füllen vermag? Da wären eine Peer-Schader-Wutausbruch vom Wochenende und ein Beitrag aus der "Welt" nachzureichen, der im Kern versöhnlicher ist als es scheint. "Unversöhnlichkeit – der größte Fehler des ÖRR" (Abo) heißt er aus irgendwelchen (vielleicht auch mit Klicks-Optimierung zusammenhängenden) Gründen. Darunter schrieb Jörg Phil Friedrich aber:

"Der gebührenfinanzierte Rundfunk sollte es sich zur Aufgabe machen, das Verbindende zwischen all den auseinanderstrebenden Teilen der Gesellschaft und der Ort zu sein, an dem auf der Basis von Gemeinsamkeit die großen Sorgen und Hoffnungen verhandelt werden. Dazu gehören auch der Fußball, der 'Tatort' und die 'große Samstagabendunterhaltung' – alles Angebote, die den gemeinsamen Bedürfnissen über fast alle politischen Richtungen, Altersklassen, Lebensweisen und sozialen Gruppen hinweg gerecht werden. Da schauen sie alle mit Leidenschaft oder wenigstens mit Herz zu. Und wenn sie sich am nächsten Tag irgendwo treffen, können sie sich darüber unterhalten und merken, dass sie sich gar nicht so fremd sind, wie sie glauben würden, wenn sie sich sogleich über den Klimawandel, die Geschlechtergerechtigkeit oder das Steuersystem unterhielten."

Heißt: Sogar teurer Fernsehfußball gesteht diese bei Springer veröffentlichte Vision den Öffentlich-Rechtlichen zu, um wieder ein paar gemeinsame Nenner zu schaffen oder zu erhalten. Peer Schader indes ärgerte sich bei dwdl.de, dass die

"zentralen Akteur:innen der deutschen Medienpolitik ... keinerlei weitreichende Vision für einen zeitgemäßen öffentlich-rechtlichen Rundfunk (haben). Einen, der Zielgruppen über viele Ausspielwege hinweg erreichen kann und nicht konstant Gefahr läuft, an seiner Eigenverwaltung zu ersticken".

So steigt er ein, um mit dem Fazit auszusteigen, dass "die medienpolitische Restambition ... in Zeitlupe" "versandet". Da passte ein Gespräch mit einem solchen Akteur der deutschen Medienpolitik. Just hat die "FAZ" mal wieder Nathanael Liminski – seit über einem Monat hier nix gehört! – ans Telefon (oder Antworten per Mail) bekommen. Auf die erste Frage antwortet der nordrhein-westfälische Minister für Medien und anderes:

"Das in Leipzig geschnürte Reformpaket setzt die Leitplanken für einen grundlegenden Umbauprozess im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Es erfordert von den Rundfunkanstalten eine Anpassung ihrer Strukturen, aber auch ein tiefgreifendes Umdenken im programmlichen Bereich. Das Reformpaket ist insofern die logische Fortsetzung der bisherigen Reformschritte, die sich mit dem 3. Medienänderungsstaatsvertrag zunächst auf die Konkretisierung der Aufgaben und mit dem 4. Medienänderungsstaatsvertrag auf Compliance und Aufsicht konzentriert haben ..."

Das prickelt ja, als säße Olaf Scholz bei Caren Miosga im Studio. Um aktuell naheliegende Fragen wie die, ob die Ministerpräsidenten weiterhin den zweiten Teil der lang anberaumten Einigung im Dezember anstreben, obwohl nicht nur ein Bundestagswahlkampf dazwischenkommt, sondern auch in Sachsen wenn, dann bloß eine Minderheitsregierung zustande kommen dürfte, geht's nicht. Dann lieber weiter auf die Weltbühne ...

"Besorgniserregender Größenwahn"

Zur gestern hier ebenfalls behandelten Frage, wie sich auch dank Medien-Geschäften superreiche Fanboys in Donald Trumps künftige Regierungsmannschaft einbringen oder reindrängen, läuft auch im deutschsprachigen Raum weiter viel Stoff auf.

NDRs "Zapp" macht nochmals darauf aufmerksam , dass "der künftige US-Vizepräsident JD Vance" schon drohte, "die Unterstützung für die NATO-Partner einzustellen, wenn die EU Elon Musks Plattform X regulieren würde", und tut das auch auf X. Darauf, dass Musk in China "bestens vernetzt" ist, was einerseits im Widerspruch mit Trumps Idealen steht, falls wer von solchen sprechen möchte, andererseits Trump beeinflussen könnte, machen heute die "Berlin.Table"-Newsletter aufmerksam (zu deren teuren Spezial-Angeboten auch einer zum Thema China gehört). Und der härteste deutschsprachige Kommentar kommt aus Österreich.

"Der alte neue US-Präsident Donald Trump wird massiv von einigen besonders reichen und einflussreichen Tech-Milliardären unterstützt und wohl auch politisch gelenkt",

schreibt futurezone.at-Chefredakteurin Claudia Zettel unter der (gewiss gut klickenden) Überschrift "Trump, der 'nützliche Idiot' größenwahnsinniger Tech-Milliardäre". Mit den Milliardären sind insbesondere die gestern hier genannten, unterschiedlich gestrickten Musk und Peter Thiel gemeint.

"Akteure wie Thiel und Musk sind keine Vertreter liberaler Demokratien, sie sind noch nicht einmal Vertreter irgendeiner Art Demokratie. Das sagte Thiel in der Vergangenheit auch schon ganz offen. Ihm schwebt vielmehr ein völlig unreguliertes Land vor, in dem große, monopolistische Unternehmen das Sagen haben. Demokratie ist da nur hinderlich. Auch Musk fällt immer wieder mit seiner fragwürdigen politischen Haltung auf",

schreibt Zettel und skizziert dann noch die "philosophischen Denkschulen" des "effektiven Altruismus" und des "Longtermism/Longtermismus", die zu den "wirklich besorgniserregenden und größenwahnsinnigen Ideen" insbesondere Thiels gehörten.

Mehr Stoff zu ihm Thiel und der Firma Palantir, zu deren Besitzern er zählt und die auch vielerorts in Europa behördlich beauftragt wird, findet sich in diesem Mastodon-Post (in Reaktion aufs gestrige Altpapier) verlinkt. Ebenfalls via Mastodon kam die Info, dass der auch gestern erwähnte grüne Wahlkämpfer sowie alte neue X-Twitterer Robert Habeck inzwischen auch via Bluesky vom Küchentisch postet.

Lutz Hachmeisters letztes Buch

Zum Ausstieg noch was Schönes – auch wenn das natürlich ein journalistisches Stimmungsmätzchen ist, zum Ausstieg mit schönen Themen zu kommen. Andererseits bleibt der Anlass traurig, und tatsächlich schön ist das Thema nicht. Doch

"... kann man sich hier schon mal dabei erwischen, ein Hitler-Buch mit Vergnügen zu lesen. Er sortiert ein in Zeitgeschichte und politische Strategie, behält sich aber einen klatschfreudigen Plauderton vor, manchmal schweift er auch gern ab, wenn der Irrsinn der Geschichte eine besonders starke Pointe im Abseits bereithält."

Beim Hitler-Buch, das sich "mit Vergnügen ... lesen" lässt, handelt es um "Hitlers Interviews – Der Diktator und die Journalisten", das letzte Werk des im August verstorbenen Lutz Hachmeister. Das Zitat stammt aus Laura Hertreiters "Zeit"-Besprechung (Abo).

Eher eine (online reichhaltig mit Hitler-Fotos illustrierte!) Zusammenfassung des Buchs bringt der "Spiegel" (Abo). Eine echt fachjournalistische Besprechung mit vielen Links bringt der "Fachjournalist", das Magazin des Deutschen Fachjournalisten-Verbands DFJV:

"Mit 'Hitlers Interviews' ist Hachmeister ein hochinteressanter Text gelungen, der weit über das Versprechen des Titels hinausgeht. Im zeithistorischen Kontext verankert, macht der Autor die Verflechtungen und Hintergründe deutlich, die es bei diesem Thema zu berücksichtigen gilt",

schließt Carola Leitner. Und der Deutschlandfunk überlässt die letzten Worte seiner Besprechung (Audio) Hachmeister selbst, was da in jeder Hinsicht absolut angemessen ist. Also, die letzten Sätze des Buches, die der Gegenwart und Zukunft gelten, werden zitiert:

"Journalisten in demokratischen Mediensystemen sollten sich ... immer fragen, ob letztlich die Propagandaeffekte für den Tyrannen, der häufig mit Großmachtansprüchen auch demokratische Systeme des Auslands aushebeln möchte, nicht gewichtiger sind als alle kurzfristigen Nachrichtenwerte und Scoops. Und für solche strategischen Fragen liefert die Geschichte der Hitler-Interviews, im Detail wie im Gesamtergebnis, gutes Material, auch wenn sie vielen Medienhäusern im Nachhinein nicht mehr gefallen dürfte."


Altpapierkorb (Falsches Video, gefälschte Presseausweise, schnell unbeliebter Chef, Streik, Til Schweiger)

+++ Noch ein hochbrisantes Thema vieler Medien: die brutale Gewalt gegen Maccabi Tel Aviv-Fußballfans nach einem Auswärtsspiel in Amsterdam, ausgerechnet vorm 9. November, zu dessen Gedenkanlässen ja wesentlich die deutschen Pogrome 1938 gehören. Nun berichtet die "taz", dass diverse deutsche Medien wie "Tagesschau", "Bild" und "SZ" in ihren Amsterdam-Berichten Videoaufnahmen zeigten, die "keineswegs eine Hetzjagd auf die Fans von Maccabi Tel Aviv" zeigen. "Die Jagenden waren die Fans selbst, die zuletzt in Athen mit ähnlichen Gewalttaten gegenüber arabischen Medien bekannt geworden waren". Wobei das Video von der Agentur Reuters zunächst "fälschlicherweise verifiziert" wurde. Am Sachverhalt ändert das nicht sehr viel: "Etliche Videos zeigen tatsächlich Hetzjagden auf israelische Fans in Amsterdam – die Vorfälle gab es, aber das Video, das die Runde machte, zeigte eben nicht diese Angriffe". +++

+++ Zu den Aufgaben der schon erwähnten Journalistengewerkschaften gehört es, Presseausweise auszustellen. Gebraucht werden diese nicht zuletzt, wenn Journalisten aktuell über Demonstrationen berichten und sich Teilnehmern oder der Polizei gegenüber zu erkennen geben wollen oder müssen. Inzwischen gäben sich in Berlin "radikale und teilweise gewalt­tätige propalästinensische Aktivisten ... mit falschen Presseausweisen als Journalisten aus", berichtete Felix Huesmann fürs RND der Madsack-Medien. "Solche Aktivisten bedrängen und bedrohen professionelle Journalisten und suchen Konfrontationen", wird Jörg Reichel von der anderen größeren Journalistengewerkschaft DJU zitiert, der solche Fälle oft postet (hier auf X). +++

+++ Kaum ist Claus Strunz von Springer als neuer Chef zum nur in Deutschland wenig beachteten Sender Euronews nach Brüssel gegangen, schon beschweren sich größere Teile der Redaktion öffentlich über ihn. Das greift Stefan Niggemeier bei uebermedien.de gerne auf ("Auf den Wahlsieg Trumps soll Strunz in der Redaktion nach Angaben von Beobachtern mit Champagner angestoßen haben"). +++

+++ Noch bis voraussichtlich heute nacht wird beim WDR und beim Beitragsservice gestreikt (verdi.de). Falls Sie mit "Beitragsservice" nichts anfangen können: Das ist die Stelle, die in ziemlich weiten Teilen des Landes immer noch mit einer Drei-Buchstaben-Abkürzung, die mit G beginnt, bekannter ist.

+++ Bei der gestern im Korb erwähnten Bundesgerichtshof-Verhandlung um Vorwürfe gegen Facebook wegen gestohlener Daten kam es noch nicht zum angekündigten Leiturteil. Aber die Richtung, in die es gehen dürfte, kristallisierte sich heraus: "Anders als die Vorinstanz, das Oberlandesgericht Köln, ist der BGH der Ansicht, dass es wohl keines Nachweises etwaiger immaterieller Schäden wie Ängste oder Befürchtungen zur Geltendmachung des Schadensersatzes bedarf", heißt's mitten in der (auch langen) "juristischen Presseschau" auf lto.de. +++

+++ Und dann ist der deutsche Film- und Fernseh-Prominente Til Schweiger noch irgendwie in eine Pressekonferenz im belarussischen Minsk geschlittert, auf der er aber eigentlich "ausschließlich über meine Teilnahme an einer Werbefilm-Kampagne ... sprechen und die kreative Arbeit dahinter mit dem Publikum ... teilen" wollte. Das ist eins der Themen der heutigen "FAZ"-Medienseite. +++

Das nächste Altpapier schreibt am Mittwoch René Martens.

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