Voller Einkaufswagen zwischen Supermarktregalen
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exakt - So leben wir! | 04.09.2013 | 20:15 Uhr Konsum

09. September 2013, 11:47 Uhr

Am 4. September 2013 um 20.15 Uhr setzt das MDR FERNSEHEN sein vierteiliges Sonderprojekt "exakt - So leben wir!" zum Thema Konsum fort. Was können die Menschen und was wollen sie sich leisten? Wie viel braucht man wirklich zum Leben und was gönnt man sich, weil es einfach Spaß macht? Wo und wie wird eingekauft, und was wird durch Konsum verbraucht? Wie viel wird weggeworfen und wo kommen die Dinge her, die wir verbrauchen? Eine aktuelle forsa-Umfrage ergab: Trotz des Nachholbedarfs nach der Wende besitzt jeder vierte Ostdeutsche ein Elektrogerät, das älter als 20 Jahre ist. Bei den über 50-Jährigen ist es sogar jeder Dritte.

In Mitteldeutschland hat sich die Verkaufsfläche in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt: von sieben Millionen Quadratmeter auf 17,5 Mio. Mehr als 80 Shoppingmalls sind auf der grünen Wiese entstanden und jedem Einwohner in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen stehen durchschnittlich 2 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung. In München sind es gerademal 1,2 Quadratmeter.

Was können und was wollen wir uns leisten?

Frauen kaufen seltener im Internet ein als Männer, trotzdem geben sie online pro Einkauf mehr Geld aus. Im Supermarkt  sind sie vielseitiger und kaufen mehr unterschiedliche Waren als Männer. Außerdem greifen Frauen öfter mal nach neuen Angeboten. Wirklich unschlagbar ist das weibliche Geschlecht, wenn es um das Shoppen von Kleidung geht: 1677 Euro gibt jede Frau durchschnittlich pro Jahr dafür aus – bei Männern ist es gerade mal die Hälfte der Summe. Insgesamt am sparsamsten sind die 40- bis 49-Jährigen, dafür ist die Anzahl der überschuldeten Teenager in den letzten zehn Jahren um 300 Prozent gestiegen.

Auch bei den Lebensmitteln gibt es spannende Zahlen. So kommt  ein typisch deutsches Gericht wie Rinderbraten mit Kartoffeln und Gemüse sowie Apfelstrudel als Nachtisch auf mehr als 50. 000 Kilometer und ist einmal um die Welt gereist, bevor es in dieser Region auf dem Tisch steht.

forsa-Umfrage: Ostdeutsche hängen an alten Radios, Waschmaschinen und Toastern

Dass Ostdeutsche ihre alten Elektrogeräte bewahren, das ergab eine repräsentative Umfrage, die forsa im Auftrag des MDR für die Sonderreihe "exakt – So leben wir!" durchgeführt hat. In den fünf neuen Bundesländern und Berlin wurden dazu Menschen über 16 Jahre alt interviewt. Besonders Männer lieben ihre Oldie-Geräte. Was noch gut funktioniert, wird nicht weggeworfen, sagen 85 Prozent von ihnen. Frauen hingegen begründen das Nichtverschrotten ihres ältesten Elektrogeräts häufiger als Männer damit, dass sie keinen überflüssigen Müll produzieren wollen. Sie geben also öfter "ökologische" Motive an.

Die forsa-Umfrage zeigt auch, dass besser ausgebildete Menschen zögerlicher als andere sind, alte Mixer, Kaffeemaschinen und Plattenspieler wegzuschmeißen. 33 Prozent von ihnen haben ein über 20 Jahre altes Elektrogerät. Und selbst die ganz Jungen machen nicht jeden neuen Trend mit. Fast zwei Drittel der unter 30-Jährigen besitzt ein Elektrogerät, das vor mehr als 10 Jahren gekauft wurde.

Was behalten wir, was leisten wir uns an Neuanschaffungen und wo kaufen wir ein - auf der grünen Wiese, im Tante Emma Laden oder im Internet? Das und mehr hinterfragt die MDR-Reihe "exakt – so leben wir!", es ging um Daten und Fakten zum Konsumverhalten in dieser Folge der MDR-Sendereihe und darum, was die nüchternen Zahlen für den einzelnen Verbraucher, Familien und die Region bedeuten. Zu Wort kommen renommierte Konsumforscher, Internet-Shopper, Lustkäufer und Konsumverweigerer, die Kaufverhalten erklären, Veränderungen aufzeigen und Tendenzen beschreiben. Während und nach der Sendung konnten die Zuschauer und Nutzer erneut mit Experten chatten.