Erich Honecker

(1912-1994)

24. August 2016, 15:12 Uhr

Erich Honecker kam am 25. August 1912 in Neunkirchen im Saarland als viertes von sechs Kindern zur Welt. Seine Eltern waren Karoline und Wilhelm Honecker, ein Bergbauarbeiter. Nach Jahren in der kommunistischen Kindergruppe Wiebelskirchen trat er als 14-Jähriger dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands bei.

Von der Dachdeckerschule im Saarland zur internationalen Lenin-Schule in Moskau

Nach einer Dachdeckerlehre und dem Eintritt in die KPD 1929 schickte man ihn an die Internationale Lenin-Schule der Kommunistischen Internationale in Moskau, an der er zwischen 1930 und 1931 studierte. 1935 wurde er wegen Hochverrats zu zahen Jahren Zuchthaus verurteilt und verbrachte so die Zeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Gefängnis und in verschiedenen Arbeitskommandos.

Nachdem er seit 1948/49 im Präsidium des Deutschen Volksrats mitgearbeitet hatte und als Abgeordneter in der Volkskammer saß, war er als Mitbegründer und Vorsitzender der FDJ seit 1958 auch Mitglied des Politbüros. In der Nachfolge Walter Ulbrichts übernahm er 1971 das Amt des Ersten Sekretärs der SED (ab 1976: Generalsekretärs der SED) und 1976 als Nachfolger von Willi Stoph den Staatsratsvorsitz.

Wie ging es mit Honecker nach 1989 weiter?

Am 18. Oktober 1989 von allen Ämtern zurückgetreten, leitete der Generalstaatsanwalt wenige Wochen später ein Ermittlungsverfahren wegen Amtsmissbrauchs und Korruption gegen Erich Honecker ein. Der neu gegründeten KPD trat Honecker bei, nachdem man ihn im Dezember 1989 aus der SED ausgeschlossen hatte. Wegen Haftunfähigkeit aus der Untersuchungshaft entlassen, hielt er sich von April 1990 bis zu einem erneuten Haftbefehl gegen ihn im November 1990 im Spital der Westgruppe der Sowjetarmee in Beelitz auf. Im März des folgenden Jahres setzte sich Erich Honecker nach Moskau ab, wo er in der Botschaft Chiles Aufnahme fand. Bereits nach wenigen Monaten erfolgte seine Rückführung nach Berlin und im Januar 1993 die Anklage vor der 27. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts.

Nach der Aufhebung des Haftbefehls gegen ihn hielt er sich in Santiago de Chile auf. Hier ist er 1994 gestorben.