17. Juni 1953 – als die Panzer rollten Lehrerinformation zum Thema

05. Januar 2016, 09:30 Uhr

17. Juni 1953? Der Tag war lange im Bewusstsein der Menschen in Ost- und Westdeutschland präsent, als Trauma bzw. Tabu oder als offizieller Gedenk- und Feiertag. Über 20 Jahre nach dem Mauerfall ist das Datum für junge Menschen aber ähnlich weit entfernt wie etwa die Paulskirchenrevolution oder der Dreißigjährige Krieg. Das Thema muss also – über die Erlebnis- und Wissensebene – erst neu verankert werden. Der Baustein will in diese Materie einführen und zu weitergehenden Fragen überleiten.

Die Bearbeitung der hier bereitgestellten Materialien soll Anregungen geben, zum eigenen Forschen anregen und durch die Anstöße der gewählten Videos eine mentale Anbindung zum Thema gewährleisten. Zu beachten ist sicherlich die aktuelle Anbindung der Lerngruppe an politische Fragen. Wenn Grundlagen der bundesdeutschen Demokratie und Gesellschaftsordnung (vor allem Kenntnisse zum Grundgesetz, zur Meinungsfreiheit oder dem Streikrecht) nicht gegeben sind, muss eine entsprechende Abstützung erfolgen.

Bei der Darstellung muss inhaltlich neben der Vermittlung von Eindrücken und Fakten zum Aufstand des 17. Juni selbst auch der unterschiedliche Umgang mit diesem Datum in Ost und West thematisiert werden. Warum sprach der offizielle DDR-Jargon von einem "faschistischen Putschversuch", von "revanchistischen" Anschlägen? Warum griffen die Westalliierten 1953 nicht ein, was bedeutete der Feiertag zum 17. Juni in der Bundesrepublik für die innere Haltung gegenüber der DDR?