#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 26. Juni

26. Juni 2022, 05:00 Uhr

2020: VW in Zwickau stellt auf E-Autos um

Im Zwickauer VW-Werk rollt am 26. Juni 2020 das letzte Auto mit Verbrennungsmotor vom Band. Seitdem werden hier nur noch E-Autos produziert. Mehr als 1,2 Milliarden Euro steckt der Konzern in den Umbau der Produktionsstätte. Derzeit verlassen rund 1.200 Autos täglich das Werk. Seit 1990 sind in Zwickau mehr als sechs Millionen Fahrzeuge produziert worden. Zwickau ist nicht nur Geburtsstätte von Horch und Audi sowie ehemalige Produktionsstätte des DDR-Klassikers Trabant, sondern mittlerweile auch Schlüsselstandort für Volkswagen. 

Start der Serienproduktion des VW-E-Autos ID.3 in Zwickau 2 min
Bildrechte: MDR/Anett Linke

1997: Erster Harry-Potter-Band erscheint

Am 26. Juni 1997 erscheint in Großbritannien Joanne K. Rowlings "Harry Potter and the Philosopher's Stone", das erste Buch der heute berühmten Reihe um den Zauberschüler. Die erste Auflage umfasst gerade mal 500 Exemplare. In Deutschland kommt "Harry Potter und der Stein der Weisen" im Juli 1998 auf den Markt. Das letzte Buch der Reihe erscheint im Jahr 2007. Insgesamt werden die Geschichten um Hogwarts in rund 80 Sprachen übersetzt.

1992: Abtreibungsparagraf 218 wird neu gefasst

Aufgrund unterschiedlicher rechtlicher Grundlagen löste die Wiedervereinigung eine Debatte um die einheitliche Regelung von Abtreibungen in Gesamtdeutschland aus. In der Bundesrepublik hatte es die Indikationslösung gegeben. Demnach war eine Abtreibung straffrei, wenn diese aus attestierten medizinischen, ethischen oder sozialen Gründe stattgefunden hat. In der DDR galt die Fristenregelung: Schwangere konnten innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen frei über einen Abbruch entscheiden.

Der Bundestag beschließt am 26. Juni 1992 mit 355 Ja-, 283 Nein-Stimmen und 16 Enthaltungen eine Neufassung des Paragrafen 218, welche eine Fristenlösung mit Beratungspflicht für den Schwangerschaftsabbruch vorsieht. Unter diesen Umständen gilt ein Abbruch nicht als rechtswidrig.

1993 kippt das Bundesverwaltungsgericht in Kassel diese Neufassung und stuft sie als verfassungswidrig ein. Begründung: Das Grundgesetz hat die Aufgabe auch das ungeborene Leben zu schützen. Im Juni 1995 endet die Debatte vorerst im "Schwangeren- und Familienhilfe-Änderungsgesetz". Demnach ist der Schwangerschaftsabbruch grundsätzlich rechtswidrig, aber unter bestimmten Umständen straffrei.

Diese Regelung besteht bis heute: Wenn der Abbruch innerhalb der ersten drei Monate und nach einer Schwangerschaftskonfliktberatung durchgeführt wird, ist er straffrei. Nicht rechtswidrig ist eine Abtreibung ausdrücklich, wenn eine medizinische oder kriminologische Indikation vorliegt (beispielsweise nach einer Vergewaltigung und/oder gesundheitlicher Gefährdung der Schwangeren).

1974: Erster Barcode der Welt

Der Barcode feiert am 26. Juni 1974 Premiere. Die Supermarkt-Kassiererin Sharon Buchanan scannt damals ein Produkt mit einem Strichcode an einer Kasse in Troy, im US-Bundesstaat Ohio. Es handelt sich um ein Päckchen Kaugummi. Drei Jahre später, am 1. Juli 1977, wird erstmals in Deutschland eine Gewürzmischung aus Wuppertal mit Barcode über ein Lesegerät gezogen.

Ein Laser tastet einen Barcode ab
Seit 1974 erobern Barcodes die Welt Bildrechte: colourbox

1963: Kennedy: "Ich bin ein Berliner"

"Ich bin ein Berliner": Am 26. Juni 1963 schreibt US-Präsident John F. Kennedy mit diesen Worten Geschichte. Er gibt damit vielen Berlinern neue Hoffnung. Sie fühlen sich angesichts des Mauerbaus 1961 von den USA im Stich gelassen. Kennedy beruhigt in dieser heißen Phase des Kalten Krieges. Für die DDR ist sein Auftritt eine Provokation.

US-Präsident John F. Kennedy (1917-1963), USA (Demokratische Partei), Präsident der USA (1961-1963), bei seinem Berlin-Besuch, hält eine Rede auf dem Balkon des Schöneberger Rathauses, hier spricht er seine berühmten Worte Ich bin ein Berliner , SW-Aufnahme, 26.06.1963.
US-Präsident John F. Kennedy bei seinem Berlin-Besuch: Er hält eine Rede auf dem Balkon des Schöneberger Rathauses. Hier spricht er seine berühmten Worte "Ich bin ein Berliner", 1963. Bildrechte: IMAGO / Sven Simon

1945: Charta der Vereinten Nationen unterzeichnet

Am 26. Juni 1945 unterzeichnen die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen UN-Charta zur Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit. Diese tritt am 24. Oktober 1945 in Kraft.

Die 111 Artikel bilden die Grundlage der Friedensordnung nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Staaten verpflichten sich, Konflikte friedlich zu lösen und in den Politikfeldern Menschenrechte, Entwicklung, Wirtschaft und Kultur zusammenzuarbeiten.

Auch wird in der Charta der Bedarf eines Internationalen Gerichtshofs (IGH) und dessen Aufgaben festgehalten. Vor dem IGH sollen zwischen­staatliche Streifälle verhandelt werden. Die offizielle Gründung des IGH erfolgt 1946. Die Richter und Richterinnen, die für neun Jahre gewählt werden, stammen aus 15 Ländern, die sich in ihren Gesetzen, ihrer Religion und Kultur unterscheiden.