#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 17. Februar

17. Februar 2023, 05:00 Uhr

1962: Sturmflut an der Nordseeküste

In der Nacht vom 17. Februar 1962 verursacht das Sturmtief "Vincinette" in Norddeutschland eine schwere Sturmflut. Mit 130 Stundenkilometern fegt der Orkan über die Nordsee und lässt Deiche an etwa 60 Stellen brechen. Mehr als 20.000 Menschen im Norden werden obdachlos, 347 Menschen kommen ums Leben. Besonders schlimm trifft es Hamburg. Die Wassermassen überfluten ein Sechstel der Stadt. Die Sturmflut hinterlässt allein dort Schäden in Höhe von mehr als 873 Millionen Mark.

1990: Gründung des Unabhängigen Frauenverbandes der DDR

Am 17. Februar 1990 schließen sich etwa 60 Frauengruppen der DDR zum Unabhängigen Frauenverband (UFV) zusammen. Weil der Verband nun als politische Vereinigung gilt, kann er an den Volkskammerwahlen vom 18. März 1990 teilnehmen. Der feministische UFV fordert unter anderem, die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau auch nach der Wiedervereinigung mit der konservativeren Bundesrepublik zu erhalten. Er setzt sich auch für den Ausbau der Kinderbetreuung und den Erhalt der Fristenlösung, die einen Schwangerschaftsabbruch bis zur 12. Woche ermöglicht, ein. Zur Volkskammerwahl im März 1990 geht der UFV ein Wahlbündnis mit der Grünen Partei der DDR ein. Für einen Einzug ins Parlament reichte es letztendlich nicht. Auch die weiteren Versuche, die frauenpolitischen Interessen auf parlamentarischer Ebene zu vertreten, scheiterten. 1998 löste sich der UFV auf.

2008: Kosovo erklärt Unabhängigkeit

Am 17. Februar 2008 erklärt Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien. Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges gehören die beiden Länder gemeinsam mit anderen Gebieten der Balkanhalbinsel zu Jugoslawien. Mit dem Zerfall des Vielvölkerstaates Anfang der 1990er-Jahre kommt es zwischen den einzelnen Nationen zu Konflikten. 1998 bricht schließlich ein Bürgerkrieg zwischen Kosovo und Serbien aus, der 1999 beendet werden kann. Der Friedensplan sieht vor, dass Kosovo zunächst der Verwaltung einer UN-Mission unterstellt wird.

Neun Jahre nach Kriegsende erklärt Kosovo dann seine Unabhängigkeit. Serbien bezeichnet die Erklärung als Hochverrat und sieht Kosovo noch heute als eigene, wenn auch autonome Provinz des Landes. Immer wieder kommt es zwischen den beiden Ländern und den ethnischen Gruppen der Kosovo-Albaner und der in Kosovo lebenden Serben zu Konflikten.

Wir, die demokratisch gewählten Führer unseres Volkes, erklären das Kosovo mit dieser Deklaration zu einem unabhängigen und souveränen Staat.

Ministerpräsident Hashim Thaci 17. Februar 2008