#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 24. Februar

24. Februar 2023, 05:00 Uhr

1920: NSDAP veröffentlicht erstes Wahlprogramm

Am 24. Februar 1920 wird die Deutsche Arbeiterpartei in NSDAP umbenannt. Adolf Hitler verliest im Münchner Hofbräuhaus das 25-Punkte-Programm, auf das sich Neonazis heute noch beziehen. Die Umbenennung wird als Gründungsparteitag der NS-Bewegung inszeniert.

Adolf Hitler, 1925 in München, während eines NSDAP-Treffens.
Hitler verkündet das NSDAP-Wahlprogramm im Münchner Hofbräuhaus vor mehr als 2000 Gästen. Bildrechte: imago/United Archives International

1921: Auftakt Kronstädter Matrosenaufstand

Am 24. Februar 1921 beginnt der Kronstädter Matrosenaufstand. Matrosen und Arbeiter der Patronny-Munitionswerkstätten protestieren gegen die Alleinherrschaft der Bolschewiki. Auslöser ist unter anderem die Reduzierung der Brotrationen für die Werktätigen. Bei Kundgebungen vor der Meereskathedrale fordern die Matrosen neben mehr Mitbestimmung: "Freie Wahlen! Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit für Arbeiter und Bauern!" sowie "gleiche Rationen für alle Werktätigen" und "Freiheit für die Bauern!". Die Proteste dauern bis zum 18. März an und werden blutig niedergeschlagen.

1932: Schallplatte wird Propagandamedium

Am 24. Februar 1932 beginnt die NSDAP, Schallplatten erstmalig im großen Umfang als Propagandamedium zu nutzen. Im Zuge der Reichspräsidentenwahl werden die Tonträger in mehreren Städten verteilt. Ziel ist die Verbreitung von Adolf Hitlers Reden.

Die NS-Propaganda spielt eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung der nationalsozialistischen Ideologie. Genutzt werden dafür diverse Medien wie Presse, Rundfunk, Film und später auch Fernsehen. Nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler im Januar 1933 wird das "Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda" gegründet, das von Joseph Goebbels geleitet wird.  

1942: Chris Doerk wird geboren

Am 24. Februar 1942 wird die Sängerin Chris Doerk im ostpreußischen Königsberg (heute Kaliningrad) geboren. Ostpreußen gehörte damals zu Deutschland. Bekannt wird sie unter anderem als Duett-Partnerin von Frank Schöbel, mit dem sie sieben Jahre lang verheiratet ist. Auch spielt sie in DEFA-Filmen wie "Nicht schummeln, Liebling!" mit.

1943: Frauenrechtlerin Helene Stöcker gestorben

Am 23. Februar 1943 stirbt die Frauenrechtlerin Helene Stöcker im New Yorker Exil. Sie gilt als eine der wichtigsten Vordenkerinnen des modernen Feminismus. 1905 gründet Stöcker mit Vertreterinnen der proletarischen Frauenbewegung den "Bund für Mutterschutz und Sexualreform", der sich gegen die gesellschaftliche Ächtung lediger Mütter einsetzt.

Im Mittelpunkt von Stöckers Schaffen steht die Gleichberechtigung der Geschlechter sowie die Selbstbestimmung der Frau über ihren eigenen Körper. Zusammen mit anderen Vertreterinnen der Frauenbewegung gründet sie 1902 den "Deutschen Verband für Frauenstimmrecht" und setzt sich für einen freien Zugang zu Bildungseinrichtungen ein. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten flieht Stöcker in die Vereinigten Staaten, wo sie verarmt an einer Krebserkrankung stirbt.

1981: Prinz Charles gibt Verlobung mit Lady Diana Spencer bekannt

Am 24. Februar 1981 wird die Verlobung des britischen Thronfolgers Prinz Charles mit Diana Spencer bekannt gegeben. Sie heiraten noch im gleichen Jahr. Ihre unglückliche Ehe endet 1996. Im Folgejahr stirbt "Lady Di", wie sie im Volksmund auch genannt wird, bei einem tragischen Autounfall.

Lady Diana Spencer und Prinz Charles von Wales, 1981
Prinz Charles und Lady Diana Spencer anlässlich der Bekanntgabe ihrer Verlobung in London, 1981. Bildrechte: imago/UPI Photo

1965: Staatsbesuch von Walter Ulbricht in Kairo

Am 24. Februar 1965 reist der DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht auf Einladung des ägyptischen Staatspräsidenten Gamal Abdel Nasser hin nach Kairo. Es ist Ulbrichts erster Staatsbesuch in einem nichtkommunistischen Land, der das internationale Ansehen der DDR als souveränen Staat untermauern soll. Eine offizielle Anerkennung durch Nasser bleibt jedoch aus.

Die Annäherung der DDR an den arabischen Staat zwingt die BRD-Regierung, sich in ihrer Nahost-Politik neu zu positionieren, um ihren Alleinvertretungsanspruch zu untermauern. Nach der deutschen Teilung 1949 erklärte sich die Bundesrepublik zur alleinigen völkerrechtlichen Vertreterin beider deutscher Staaten. Begründet wird dieser Alleinvertretungsanspruch damit, dass nur in der BRD eine demokratisch gewählte Regierung im Amt ist. Die politischen Entscheidungen der SED-Diktatur werden als nicht legitim angesehen. Auf Grundlage des Hallstein-Doktrins werden diplomatische Beziehungen anderer Staaten zur DDR mit Sanktionen geahndet – mit Ausnahme der Sowjetunion.

2005: Wissower Klinken auf Rügen stürzen ein

Am 24. Februar 2005 stürzen die Wissower Klinken auf der Halbinsel Jasmund bei Rügen in die Ostsee. Die Kreideformation galt als Wahrzeichen der Insel und war eine der touristischen Hauptattraktionen. Von ehemals 50.000 Kubikmetern Kreide bleiben bis heute nur noch zwei Stümpfe übrig. Der Absturz hatte sich bereits in den Vorjahren durch Risse und kleinere Abbrüche im Gestein angekündigt.

Wissower Klinken
2005 stürzen die Wissower Klinken bei Rügen ein. Von ehemals 50.000 Kubikmetern Kreide bleiben zwei Stümpfe übrig. Bildrechte: IMAGO / agefotostock

2008: Raúl Castro wird Kubas neuer Regierungschef

Am 24. Februar 2008 wird Raúl Castro in Kuba formell zum Staatsoberhaupt und Regierungschef gewählt, nachdem sein erkrankter Bruder Fidel Castro auf eine weitere Kandidatur verzichtet. Der Revolutionsführer Fidel Castro hatte um die Jahreswende 1958/1959 den Diktator Batista gestürzt und ein neues, kommunistisches Regime installiert. Als sein Bruder Raúl 2018 zurücktritt, endet die Castro-Ära nach 60 Jahren.

2020: Amokfahrer rast in Faschingsumzug

Am 24. Februar 2020 fährt ein 29-Jähriger mit hoher Geschwindigkeit in die Zuschauermenge eines Karnevalsumzugs im hessischen Volkmarsen. Mehr als 150 Menschen werden verletzt, sieben davon schwer. Das Motiv des Täters, der bis zum heutigen Tag schweigt, ist unklar.