Stichwort: Subbotnik

15. November 2016, 17:06 Uhr

Subbotnik - Beginn der Gestaltung der Grünanlagen rund um das Panzerdenkmal im Park von Beilrode
Bildrechte: MDR/Hans-Dieter Keller

Benannt nach dem russischen Wort Subbota für Samstag, bezeichnet "Subbotnik" einen freiwilligen  Arbeitseinsatz. In der Nacht zum 12. April 1919 hatten Eisenbahner in Sowjetrussland in einer unbezahlten Sonderschicht Dampfloks repariert. Von diesem Engagement beeindruckt schrieb Lenin darüber in seinem Artikel "Die große Initiative". Seine Anhänger führten den "Subbotnik" als regelmäßiges Instrument ein, um die damals stark geschwächte Wirtschaft schneller anzukurbeln. Das Prinzip übernahm später auch die DDR. Anfangs ging es um den Wiederaufbau, später eher um den sozialistischen Wettbewerb in den Betrieben und Wohngebietsgemeinschaften. Mit der Freiwilligkeit war das jedoch so eine Sache. Kollektivdruck und die Aussicht auf Pluspunkte im "sozialistischen Verhalten" waren die grundlegende Motivation für den Verzicht auf ein erholsames Wochenende. Nicht zuletzt förderte die Teilnahme am "Subbotnik" das Wohlwollen der Behörden und den kollektiven Zusammenhalt. Außerdem konnte man freudig der anschließenden Belohnung entgegen sehen: einer Feier mit, selbstverständlich, freiwillig zubereiteten Speisen und genügend Getränken.