Umstrittene Krim-Brücke eingeweiht

15. Mai 2018, 16:19 Uhr

Russland hat seine umstrittene Brücke zur Krim eröffnet. Eine wichtige Verbindung, denn nach der Annexion der Halbinsel 2014 führte der einzige Landweg zur Krim durch die Ukraine. Und der ist Russland versperrt.

Die Krim ist seit heute von Russland aus über eine Landverbindung erreichbar. Russlands Präsident Wladimir Putin gab am Mittag die umstrittene Kertsch-Brücke für den Autoverkehr frei. Putin fuhr die 19 Kilometer lange Strecke an der Spitze eines LKW-Konvois. Das Staatsfernsehen übertrug die Fahrt live. Ab Mittwochmorgen sollen Autofahrer die Straße nutzen können, die Zugstrecke soll kommendes Jahr freigegeben werden.

Die Bauarbeiten an der Brücke hatten 2016 begonnen. Mehr als 10.000 Arbeiter arbeiteten laut russischem Staatsfernsehen "rund um die Uhr". Geschätzte Kosten des Prestigeobjektes: Vier Milliarden Euro.

Die ukrainische Regierung verurteilte die Einweihung der Krim-Brücke als Verstoß gegen das Völkerrecht. "Die russischen Besatzer ( ... ) treten weiter das Völkerrecht mit Füßen", sagte der ukrainische Ministerpräsident Wolodimir Groisman am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Russland werde dafür "einen sehr hohen Preis bezahlen" müssen.

Russland beansprucht die Halbinsel seit einem umstrittenen Referendum 2014 für sich. Die Ukraine betrachtet die Krim weiter als ihr Staatsgebiet. Auch die internationale Staatengemeinschaft erkennt die Besitzansprüche Russlands nicht an.

Osteuropa

Ukrainisch-russischer Zankapfel Krim: Ein Jahr Kertsch-Brücke

Am 15. Mai 2018 eröffnete Russland seine Kertsch-Brücke und verschaffte sich dadurch einen direkten Zugang zur annektierten Krim. Die Brücke avancierte sofort zu einem Zankapfel zwischen der Ukraine und Russland.

Blick auf die Krim Brücke
Die Brücke ist eine wichtige Verbindung, denn nach der Annexion der Halbinsel 2014 führt der einzige Landweg zur Krim durch die Ukraine. Und der ist Russland versperrt.
Etwa 19 Kilometer ist die neue Brücke lang - und damit die längste Brücke in Europa. Den bisherigen Längenrekord hielt die Brücke "Ponte Vasco da Gama" in Portugal mit gut 17 Kilometern.
Bildrechte: Infozentr Krymskii Most
Blick auf die Krim Brücke
Die Brücke ist eine wichtige Verbindung, denn nach der Annexion der Halbinsel 2014 führt der einzige Landweg zur Krim durch die Ukraine. Und der ist Russland versperrt.
Etwa 19 Kilometer ist die neue Brücke lang - und damit die längste Brücke in Europa. Den bisherigen Längenrekord hielt die Brücke "Ponte Vasco da Gama" in Portugal mit gut 17 Kilometern.
Bildrechte: Infozentr Krymskii Most
Blick auf die Krim Brücke
Die russische Brücke führt über die Meerenge von Kertsch im Schwarzen Meer und verbindet Russland mit der Krim. Russland beansprucht die Halbinsel seit gut fünf Jahren für sich. Die internationale Staatengemeinschaft erkennt das nicht an. Bildrechte: Infozentr Krymskii Most
Ein Schiff im Seehafen von Mariupol
Die ukrainischen Häfen Mariupol und Berdjansk verzeichnen seit Einweihung der Kertsch-Brücke einen dramatischen Rückgang ihrer Umsätze. Etwa ein Drittel der Schiffe erreicht die beiden Häfen nicht mehr (im Bild: Hafen von Mariupol). Bildrechte: IMAGO / ZUMA Press
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Osteuropa

Blick auf die Krim Brücke
Russland eröffnet heute feierlich seine Brücke zur Krim. Eine wichtige Verbindung, denn nach der Annexion der Halbinsel 2014 führt der einzige Landweg zur Krim durch die Ukraine. Und der ist Russland versperrt.
Etwa 19 Kilometer ist die neue Brücke lang - und damit die längste Brücke in Europa. Den bisherigen Längenrekord hielt die Brücke "Ponte Vasco da Gama" in Portugal mit gut 17 Kilometern.
Bildrechte: Infozentr Krymskii Most

dpa/voq


Über dieses Thema berichtete MDR AKTUELL auch im Radio: 15.05.2018 | 14:30 Uhr