Katrin Schumacher 54 min
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In dieser Folge geht es u. a. um eine filmische Hommage an Uwe Johnson. Wir schauen in einen Surf-Roman aus den späten 50er-Jahren, auf den zweiten Roman von André Hille und hören Lyrik von Jan Volker Röhnert aus Gera.

MDR KULTUR - Das Radio Mi 26.07.2023 18:00Uhr 53:56 min

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* 18:10 Gehen und Bleiben - Hommage an Uwe Johnson. Uwe Johnson ist einer der großen Einzelgänger der deutschen Literaturgeschichte. In den letzten einheinhalb Jahrzenten seines Lebens, Deutschland lag bereits hinter ihm, arbeitete er an seinem Opus Magnum, dem vierbändigen Roman "Jahrestage", und wollte eigentlich dann in seine Heimat zurückkehren. Nach Mecklenburg, die Gegend, die ihn wohl am meisten geprägt hat. Was ist aus Johnsons Gegend geworden, welche Spuren finden sich von ihm? Fragen, die nun der Dokumentarist Volker Koepp aufgegriffen hat. Mecklenburg, Vorpommern, Pommern, Nord-Brandenburg, wir kennen diese Landschaften aus diversen Koepp-Filmen, immer wieder hat er sie portraitiert. "Gehen und Bleiben" heißt nun sein neuer, fast dreistündige Film. Lars Meyer stellt ihn vor.

* 18:20 Frederick Kohner: Gidget – Mein Sommer in Malibu. Wenn man dieser Tage durch die Buchhandlungen schlendert, stechen einem die Aufmachung etlicher Neuerscheinungen ins Auge. Auf zahlreichen Covern sind Frauen in schicken Badeanzügen abgebildet: beim Tauchen, am Beckenrand oder eben am Strand. So auch der Fall bei einem neu übersetzten Surf-Roman aus den späten 50ern, "Gidget – Mein Sommer in Malibu" lautet der Titel. Der Autor Frederick Kohner war in den 1930ern als Filmkritiker, Korrespondent und Drehbuchautor unter anderem in Deutschland tätig. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten siedelte er 1936 als jüdischer Emigrant mit seiner Familie ins sonnige Kalifornien über. In Hollywood konnte er unbehelligt als Drehbuchautor weiterarbeiten. Mit seinem semifiktionalen Romandebüt "Gidget" feierte er einen Welterfolg. Für die Romanheldin stand seine eigene Tochter Pate. Karen Müller stellt den Roman vor.

* 18:30 André Hille: Jahreszeit der Steine. Tief hängende Wolken, Nebelschwaden, riesige braune, vom Umpflügen aufgewühlte Feldflächen und 24 Stunden Zeit. In seinem Buch "Jahreszeit der Steine" erzählt der 1974 in der Altmark geborene Autor André Hille von einem Tag im Leben eines dreifachen Vaters. Hille lebte lange Zeit in Leipzig und gründete dort 2008 die Text-Manufaktur, inzwischen eine der wichtigsten deutschen Autorenschulen. "Jahreszeit der Steine" ist sein zweiter Roman und bei C.H. Beck erschienen. Anna Pröhle hat das Buch gelesen.

* 18:40 Katharina Mevissen: Mutters Stimmbruch. Die Schriftstelerin studierte Kulturwissenschaft sowie Transnationale Literaturwissenschaften: Literatur, Theater, Film an der Universität Bremen. Danach arbeitete sie als freie Autorin sowie als Kuratorin und Literaturvermittlerin, vor allem für die von ihr mitgegründete gebärdensprachliche Literaturiniative "handverlesen". Vier Jahre nach Katharina Mevissens Debut "Ich kann dich hören" ist nun ein zweiter Roman erschienen, und auch "Mutters Stimmbruch" beschäftigt sich wieder mit den Sinneswahrnehmungen des Menschen. Alexander Kühn hat das Buch gelesen.

* 18:50 Lyrik von hier für da – Gedichte für die Gegenwart. Jan Volker Röhnert ist 1976 in Gera geboren, lebt heute in Leipzig und ist ein literarischer Grenzüberschreiter. Seine Texte gehen meist in die Natur, in die vom Menschen berührte und die uns wiederum prägende. Jan Röhnert ist Wissenschaftler, Sachbuchautor, Essayist, Übersetzer und Lyriker. In der Naturkunden-Reihe bei Matthes&Seitz schrieb er ein Buch vom Gehen im Karst, zuletzt ist im Eilif-Verlag seine Gedichtband "Breughels Affen" erschienen. Das Gedicht, das er uns liest stammt aus einem früheren Band, der "Wolkenformeln" heißt: "Fuga".

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