Die Autorin und Verlegerin Anne König gründete zusammen mit Markus Dreßen und Jan Wenzel 2001 den Leipziger Verlag "Spector Books", der zunächst eine deutsch-englische Kunstzeitschrift herausgab. Photographie, bildende Kunst, Architektur, Design, Film, Theater waren und sind bis heute die zentralen Themen der Publikationen und dies mit einer ureigenen, unverwechselbaren Handschrift im Grafikdesign.
Anfang November 2022 wurden 20 Verlage aus Leipzig, Dresden und Bautzen mit dem Sächsischen Verlagspreis 2022 gewürdigt. "Spector Books" gehörte dazu. Wenige Wochen zuvor wurde das Buch "Babyn Yar. Past, Present, Future" von Nick Axel und Nicholas Korody aus dem Leipziger Verlag zum schönsten Buch Deutschlands gekürt und mit dem "Preis der Stiftung Buchkunst" ausgezeichnet. Diese Würdigung ging bereits 2020 an "Spector Books" für "Das Jahr 1990 freilegen" von Spector Books-Verleger Jan Wenzel und Grafiker Wolfgang Schwärzler.
Die Anregung "Babyn Yar. Past, Present, Future" zu publizieren geht auf den Roman "Babij Jar - Die Schlucht des Leids" von Anatolij Kusnezow zurück, 2009 erschienen bei Matthes & Seitz. Anne König hatte ihn seinerzeit mit großem Interesse gelesen, eine editierte Ausgabe mit gekennzeichneten zensierten Passagen. Nick Axel vom Memorial-Museums Babij Jar in Kiew bot Jahre später "Spector Books" dazu ein Manuskript, Photos, Zeitzeugeninterviews und andere Dokumente an.
In der Schlucht Babij Jar in der ukrainischen Hauptstadt Kiew verübten die Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs während ihres Feldzugs gegen Russland ein Massaker in unvorstellbarem Ausmaß. Der Verlag und Nick Axel arbeiteten intensiv an einem historisch belegbaren Quellenmaterial und mit Verfahren forensischer Rekonstruktion. Vor der Veröffentlichung und ein Jahr vor dem Angriffskrieg Russlands am 24.02.2022 auf die Ukraine fuhr Verleger Jan Wenzel zum Abgleich des Manuskripts in die Gedenkstätte Babij Jar. Dann ging es in den Druck.
Nachdem Anfang März 2022 bei einem russischen Angriff ein Gebäude in unmittelbarer Nähe der Holocaust-Gedenkstätte Babij Jar einschlug und diese beschädigte, arbeiten die inzwischen emigrierten forensischen Architekten mit Kollegen in London zusammen, um mittels dieser über das Buch verfeinerten Rekonstruktionsmethode eine Anklage wegen aktueller Kriegsverbrechen zu formulieren.
In Erfurt wurde Anne König 1971 geboren, in einer Siedlung am Rande der Stadt wuchs sie auf. Neben der großen Bibliothek der Eltern zog es sie oft in die Kinder- und Stadtteilbibliothek. 1989 beendete Anne König die Schule mit dem Abitur, wenige Monate danach fiel die Berliner Mauer. Da sie noch keinen Studienplatz hatte, arbeitete sie zunächst als Volontärin bei der thüringischen Landeszeitung in Weimar und studierte bis 1996 in Leipzig Journalismus. Als Zweitfach wählte sie Soziologie. Für ihre Diplomarbeit, die eine große Obdachlosenzeitung zum Gegenstand hatte, zog sie für ein Jahr nach London. Nach der Rückkehr überlegte Anne König zu promovieren, doch entschied sich für die journalistische Arbeit in einem Radioprogramm des MDR. Nach zwei Jahren studierte sie an der Bauhaus-Universität Weimar Mediengestaltung.
2001 kehrte Anne König nach Leipzig zurück und gründete mit Markus Dreßen und Jan Wenzel den Verlag "Spector books". Ein Jahr später zog sie mit einem Arbeits-Stipendium des Freistaates Sachsen für ein halbes Jahr nach New York und baute internationale Kontakte für die internationale Distribution auf. Viele Kontakte sind bis heute erhalten.
Im Oktober 2022, nach zwei Jahren Pandemie, besuchte Anne König mit den "Spector Books"- Veröffentlichungen wieder die weltweit größte Kunstbuchmesse Printed Matter. 1976 wurde Printed Matter als weltweit führende gemeinnützige Organisation gegründet, die sich der Verbreitung, dem Verständnis und der Wertschätzung von Künstlerbüchern verschrieben hat und seit 2004 in New York diese Messe ausrichtet.
Nach nur einem Tag Aufenthalt reiste Anne König nach Frankfurt Main weiter und stellte dort u.a. zusammen mit Gabriele Stötzer das 2022 erschienene Buch "Der lange Arm der Stasi" über die Kunstszene in Erfurt in den 60er, 70er und 80er Jahren vor.
Redaktion: Angelika Zapf
Anfang November 2022 wurden 20 Verlage aus Leipzig, Dresden und Bautzen mit dem Sächsischen Verlagspreis 2022 gewürdigt. "Spector Books" gehörte dazu. Wenige Wochen zuvor wurde das Buch "Babyn Yar. Past, Present, Future" von Nick Axel und Nicholas Korody aus dem Leipziger Verlag zum schönsten Buch Deutschlands gekürt und mit dem "Preis der Stiftung Buchkunst" ausgezeichnet. Diese Würdigung ging bereits 2020 an "Spector Books" für "Das Jahr 1990 freilegen" von Spector Books-Verleger Jan Wenzel und Grafiker Wolfgang Schwärzler.
Die Anregung "Babyn Yar. Past, Present, Future" zu publizieren geht auf den Roman "Babij Jar - Die Schlucht des Leids" von Anatolij Kusnezow zurück, 2009 erschienen bei Matthes & Seitz. Anne König hatte ihn seinerzeit mit großem Interesse gelesen, eine editierte Ausgabe mit gekennzeichneten zensierten Passagen. Nick Axel vom Memorial-Museums Babij Jar in Kiew bot Jahre später "Spector Books" dazu ein Manuskript, Photos, Zeitzeugeninterviews und andere Dokumente an.
In der Schlucht Babij Jar in der ukrainischen Hauptstadt Kiew verübten die Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs während ihres Feldzugs gegen Russland ein Massaker in unvorstellbarem Ausmaß. Der Verlag und Nick Axel arbeiteten intensiv an einem historisch belegbaren Quellenmaterial und mit Verfahren forensischer Rekonstruktion. Vor der Veröffentlichung und ein Jahr vor dem Angriffskrieg Russlands am 24.02.2022 auf die Ukraine fuhr Verleger Jan Wenzel zum Abgleich des Manuskripts in die Gedenkstätte Babij Jar. Dann ging es in den Druck.
Nachdem Anfang März 2022 bei einem russischen Angriff ein Gebäude in unmittelbarer Nähe der Holocaust-Gedenkstätte Babij Jar einschlug und diese beschädigte, arbeiten die inzwischen emigrierten forensischen Architekten mit Kollegen in London zusammen, um mittels dieser über das Buch verfeinerten Rekonstruktionsmethode eine Anklage wegen aktueller Kriegsverbrechen zu formulieren.
In Erfurt wurde Anne König 1971 geboren, in einer Siedlung am Rande der Stadt wuchs sie auf. Neben der großen Bibliothek der Eltern zog es sie oft in die Kinder- und Stadtteilbibliothek. 1989 beendete Anne König die Schule mit dem Abitur, wenige Monate danach fiel die Berliner Mauer. Da sie noch keinen Studienplatz hatte, arbeitete sie zunächst als Volontärin bei der thüringischen Landeszeitung in Weimar und studierte bis 1996 in Leipzig Journalismus. Als Zweitfach wählte sie Soziologie. Für ihre Diplomarbeit, die eine große Obdachlosenzeitung zum Gegenstand hatte, zog sie für ein Jahr nach London. Nach der Rückkehr überlegte Anne König zu promovieren, doch entschied sich für die journalistische Arbeit in einem Radioprogramm des MDR. Nach zwei Jahren studierte sie an der Bauhaus-Universität Weimar Mediengestaltung.
2001 kehrte Anne König nach Leipzig zurück und gründete mit Markus Dreßen und Jan Wenzel den Verlag "Spector books". Ein Jahr später zog sie mit einem Arbeits-Stipendium des Freistaates Sachsen für ein halbes Jahr nach New York und baute internationale Kontakte für die internationale Distribution auf. Viele Kontakte sind bis heute erhalten.
Im Oktober 2022, nach zwei Jahren Pandemie, besuchte Anne König mit den "Spector Books"- Veröffentlichungen wieder die weltweit größte Kunstbuchmesse Printed Matter. 1976 wurde Printed Matter als weltweit führende gemeinnützige Organisation gegründet, die sich der Verbreitung, dem Verständnis und der Wertschätzung von Künstlerbüchern verschrieben hat und seit 2004 in New York diese Messe ausrichtet.
Nach nur einem Tag Aufenthalt reiste Anne König nach Frankfurt Main weiter und stellte dort u.a. zusammen mit Gabriele Stötzer das 2022 erschienene Buch "Der lange Arm der Stasi" über die Kunstszene in Erfurt in den 60er, 70er und 80er Jahren vor.
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