Sa 11.02. 2023 11:00Uhr 60:00 min

MDR KULTUR - Das Radio Sa, 11.02.2023 11:00 12:00
MDR KULTUR - Das Radio Sa, 11.02.2023 11:00 12:00

MDR KULTUR trifft Julia Gabler

MDR KULTUR trifft Julia Gabler

  • Stereo
Seit Juni 2022 leitet Julia Gabler das TRAWOS-Institut für Transformation, Wohnen und soziale Raumentwicklung der Hochschule Zittau/ Görlitz. Zwei Jahre zuvor übernahm sie die Vertretungs-Professur für den Studiengang Management Sozialen Wandels an der Hochschule. Zuvor war die Sozialwissenschaftlerin am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung Potsdam zur Frage der Verbleibchancen qualifizierter Frauen im ländlichen Raum tätig, forschte und forscht in diesen Fragestellungen zu Lebenslagen von Frauen in Ostsachsen und im Strukturwandel in der Lausitz. Der jüngste, jährlich erscheinende Lausitz-Monitor zeigt auf, daß 37 Prozent der Menschen zwischen 16 und 39 Jahren es für wahrscheinlich halten die Region in den kommenden zwei Jahren zu verlassen. Vor allem gut qualifizierte Frauen sind es, die auch gern bleiben würden. Die hohe Abwanderung von Frauen in den vergangenen 30 Jahren sei einzigartig in Europa, wenn nicht gar weltweit, zeigt der Forschungsstand.

Julia Gabler selbst treibt das Leben an, Menschen, Fragen, Ihre Neugier. Seit 2013 lebt sie mit ihrer Familie in Görlitz. Damit und darin ermutigt Julia Gabler auch andere Frauen, öffnet Diskussionsräume, wie die Plattform "F wie Kraft", die Frauen aus Ostsachsen zusammenbringen und stärken soll. Daraus erwuchs u.a. die Initiative zur Unterstützung von Politikerinnen "Frauen. Wahl. Lokal". Im vergangenen Jahr startete der Podcast Hoffnung und M/Wut“ der Hochschule Zittau/ Görlitz, den Julia Gabler mit initiierte. Er läßt Jugendliche und junge Frauen mit ihren Ideen von einer politischen, unternehmerischen, kulturellen und gesellschaftlichen Teilhabe zu Wort kommen. Das Projekt wurde vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus gefördert. Insgesamt werden bis 2040 für den Kohleausstieg, den Strukturwandel in der Lausitz 20 Milliarden staatliche Gelder bereitgestellt.

In Rostock wurde Julia Gabler 1979 geboren. Ihr sozialwissenschaftliches Studium absolvierte sie in Köln, Berlin und Brüssel. Zum Ende des Studiums hin arbeitete Julia Gabler kurze Zeit als Autorin für den Rundfunk und drei Jahre für das Leipziger Stadtmagazin "Kreuzer". Ab 2009 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und freiberufliche Sozialwissenschaftlerin u.a. am Hamburger Institut für Sozialforschung, Thünen-Institut für Regionalentwicklung und Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) Potsdam tätig. Von 2010 bis 2016 forschte Julia Gabler am Graduiertenkolleg "Zeitstrukturen des Sozialen" und am Kolleg "Postwachstumsgesellschaften" der Universität Jena zu schrumpfenden Industriestädten im Ost-West (Deutschland) -Vergleich und promovierte. Nach Lehr- und Forschungstätigkeiten an der Hochschule Zittau/ Görlitz war sie von 2018 bis 2020 am IASS in Potsdam tätig, um im Oktober 2020 eine Vertretungs-Professur an der Hochschule Zittau/ Görlitz anzunehmen.
Mitwirkende
Redaktion: Angelika Zapf