Um 9:05 Uhr ausgewählte Kulturfeatures mit spannenden Themen vom Blick in die Geschichte bis zu hochaktuellen Fragen unserer Zeit, von Wissenschaft bis Lifestyle.
"Romane für drei Deutschlands - Christoph Hein"
Porträt
Von Steffen Lüddemann
Als seine Novelle „Der fremde Freund“ 1982 in Ost-Berlin und bald darauf unter dem Titel „Drachenblut“ in der Bundesrepublik erscheint, hier wie dort hohe Auflagen erlebt, ist das Staunen groß: Ein in der DDR aufgewachsener Mittdreißiger hatte von einer scheinbar unverwundbaren aber einsamen Ärztin erzählt und war auf beiden Seiten der Mauer auf großes Interesse und Verstehen gestoßen. Der 1944 geborene Autor, dessen Familie aus Schlesien vertrieben und der als „Sohn des Pfaffen“ in Bad Düben an der Mulde aufgewachsen war, hatte immer nur Rauswürfe erlebt. In der DDR vom Abitur ausgeschlossen, war er 1958 an ein West-Berliner Gymnasium gegangen, von dem ihn 1961 die Mauer abschnitt. Das Studium an der Filmhochschule Babelsberg beendete ein Brief des stellvertretenden Kulturministers Horst Brasch, der schlechten Einfluss auf seinen Sohn Thomas fürchtete. Ein vom geteilten Deutschland perforierter, harscher Werdegang, auf dem es aber auch Helfer gab wie Benno Besson oder Peter Hacks. Christoph Heins Romane „Horns Ende“, „Der Tangospieler“, „Willenbrock“ oder „Weißkerns Nachlass“ überzeugen mit widerborstigem Eigensinn und machen sein umfangreiches erzählerisches Werk unverzichtbar beim Verteidigen historischer Gerechtigkeit wie auch der des Einzelnen.
Steffen Lüddemann wurde 1962 in Leipzig geboren. Nach Abschluss der Schulausbildung Lehre zum Hydraulikmonteur. Arbeit als Buchverkäufer, freiberuflicher Verlagsmitarbeiter, Rezensent und Autor. Von 1989-1993 Studium am Literaturinstitut in Leipzig. Seit 1993 Arbeit als freiberuflicher Hörfunk- und Fernsehautor sowie als freier Redakteur für die Internetplattform „Damals im Osten“. Zahlreiche Hörfunkfeatures und Dokumentationen für MDR KULTUR.
Regie: Ulrike Lykke Langer
Produktion: MDR 2014
Mitwirkende:
Jutta Wachowiak - Sprecherin
Christian Grashof - Zitator
"Romane für drei Deutschlands - Christoph Hein"
Porträt
Von Steffen Lüddemann
Als seine Novelle „Der fremde Freund“ 1982 in Ost-Berlin und bald darauf unter dem Titel „Drachenblut“ in der Bundesrepublik erscheint, hier wie dort hohe Auflagen erlebt, ist das Staunen groß: Ein in der DDR aufgewachsener Mittdreißiger hatte von einer scheinbar unverwundbaren aber einsamen Ärztin erzählt und war auf beiden Seiten der Mauer auf großes Interesse und Verstehen gestoßen. Der 1944 geborene Autor, dessen Familie aus Schlesien vertrieben und der als „Sohn des Pfaffen“ in Bad Düben an der Mulde aufgewachsen war, hatte immer nur Rauswürfe erlebt. In der DDR vom Abitur ausgeschlossen, war er 1958 an ein West-Berliner Gymnasium gegangen, von dem ihn 1961 die Mauer abschnitt. Das Studium an der Filmhochschule Babelsberg beendete ein Brief des stellvertretenden Kulturministers Horst Brasch, der schlechten Einfluss auf seinen Sohn Thomas fürchtete. Ein vom geteilten Deutschland perforierter, harscher Werdegang, auf dem es aber auch Helfer gab wie Benno Besson oder Peter Hacks. Christoph Heins Romane „Horns Ende“, „Der Tangospieler“, „Willenbrock“ oder „Weißkerns Nachlass“ überzeugen mit widerborstigem Eigensinn und machen sein umfangreiches erzählerisches Werk unverzichtbar beim Verteidigen historischer Gerechtigkeit wie auch der des Einzelnen.
Steffen Lüddemann wurde 1962 in Leipzig geboren. Nach Abschluss der Schulausbildung Lehre zum Hydraulikmonteur. Arbeit als Buchverkäufer, freiberuflicher Verlagsmitarbeiter, Rezensent und Autor. Von 1989-1993 Studium am Literaturinstitut in Leipzig. Seit 1993 Arbeit als freiberuflicher Hörfunk- und Fernsehautor sowie als freier Redakteur für die Internetplattform „Damals im Osten“. Zahlreiche Hörfunkfeatures und Dokumentationen für MDR KULTUR.
Regie: Ulrike Lykke Langer
Produktion: MDR 2014
Mitwirkende:
Jutta Wachowiak - Sprecherin
Christian Grashof - Zitator
Links in MDR.de
Social Media
Anschrift
-
MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Hauptredaktion Kultur
Postfach 10 01 22
06140 Halle/Saale
MDR-Telefonzentrale: 0341-3000