Puppentheater, Schauspiel, Oper Vier sehenswerte Theater-Inszenierungen in Thüringen im März 2023
Hauptinhalt
Sie haben Lust, mal wieder ins Theater zu gehen? In Altenburg, Erfurt, Weimar und Jena gibt es im März 2023 sehenswerte Aufführungen: In Rudolstadt greift das Schauspiel-Ensemble auf die großartige Serie "Der Tatortreiniger" zurück. Das Theater Erfurt zeigt eine selten gespielte Oper von Rossini und das DNT Weimar zeigt ein musikalisches Märchen. Eine Übersicht mit den wichtigsten Aufführungen.

Auf dieser Seite:
Für Fans von Serien und Schauspiel: "Der Tatortreiniger" in Rudolstadt
Es ist immer noch die Paraderolle des Schauspielers Bjarne Mädel: "Der Tatortreiniger". Doch nicht nur wegen dieser wunderbaren Darstellung des unbedarften und immer liebenswerten Dienstleisters ist die Serie Kult. Sie lebt vor allem von der Liebe zu den Figuren, die die Autorin Ingrid Lausund, besser bekannt unter dem Namen Mizzi Meyer, bewiesen hat. Deswegen funktionieren die kammerspielartigen Geschichten auch auf der Theaterbühne. Vier Episoden hat Markus Fennert nun auf die Bühne des Theaters Rudolstadt auf die Bühne gebracht. MDR KULTUR-Reporterin Marlene Drexler schreibt nach einem Probenbesuch: "Der Abend zeigt: Die Dialoge von Lausund haben sich weder abgenutzt, noch inhaltlich überholt – ganz im Gegenteil! Von Schotty und seinem Umgang mit anderen Meinungen kann man immer noch viel lernen, findet auch Fennert: "Schotty ist ein Typ, der heute dringend gebraucht wird. Wir haben momentan ja diese Polarisierung und dass kaum mehr miteinander geredet wird. Sei es Corona, Impfung oder Ukrainekrieg. Schotty dagegen schafft es, sein Gegenüber aufzubrechen, selbst wenn vermeintlich Welten aufeinandertreffen." Und am Ende jeder Episode stehe eine Begegnung, die beide Parteien verändert hat."
Weitere Informationen
"Der Tatortreiniger"
Theaterabend nach der Kult-Serie von Mizzi Meyer
Adresse:
Theater im Stadthaus
Platz der OdF 1
07407 Rudolstadt
Termine:
18. März, 19.30 Uhr
Für Freunde des Figurentheaters: "Atlas der abgelegenen Inseln" am Theater Waidspeicher
In ihrem Buch "Atlas der abgelegenen Inseln" stellt die erfolgreiche Autorin Judith Schalansky 50 außergewöhnliche Orte vor. Manche von ihnen wurden nur mit Mühe erreicht, andere waren Schauplatz für besondere Geschichten. Zwölf dieser Inseln bereist das Team um Regisseur Christian Georg Fuchs im Erfurter Theater Waidspeicher und erzählt mit Puppen auf einem Tisch die unterschiedlichen Ereignisse nach. "Das Theater Waidspeicher verführt das Publikum auf Inseln und zu Menschen, manchmal getrieben wie bei einem Speeddating, dann wieder Zeit lassend für assoziative Bilder im Kopf der Betrachter", erklärt Michael Plote auf dem Portal "Fidena".
Weitere Informationen
"Atlas der abgelegenen Inseln" nach Judith Schalansky
Adresse:
Theater Waidspeicher e.V.
Domplatz 18
99084 Erfurt
Dauer: 75 Minuten, ohne Pause
Termine:
28. März, 19.30 Uhr
29. März, 10 Uhr
Für Experimentierfreudige: "Leaving Carthago" am Theaterhaus Jena
"Leaving Carthago" war anfangs nur ein Hirngespinst. Schauspielerin Pina Bergemann hatte gerade ein Kind bekommen, um das sie sich natürlich auch kümmern musste. Um diese vermeintliche Lücke im Lebenslauf zu schließen, erfand sie kurzerhand das Stück "Leaving Carthago". Jahre später darf sie die Wahrheit erzählen, auf der Bühne des Theaterhauses Jena. Für MDR KULTUR-Theaterredakteur Stefan Petraschewsky einer der Gründe, warum dieses Haus ein Vorbild für das Stadttheater sein sollte. Dabei werden die Gedanken über Mutterschaft, Feminismus und Unterdrückung "in eine flotte Show gepackt wird, reich an Action, Selbstironie, Akrobatik und Überraschungseffekten", zeigt sich auch Harald Raab auf "Nachtkritik"durchaus überzeugt.
Weitere Informationen
"Leaving Carthago" von Pina Bergemann und Anna Gschnitzer
Adresse:
Theaterhaus Jena
Schillergäßchen 1
07745 Jena
Dauer: 85 Minuten
Termine:
30. März, 20 Uhr
31. März, 20 Uhr
1. April, 20 Uhr
Für Opern-Kenner: "Die Belagerung von Korinth" am Theater Erfurt
Das Theater Erfurt ist immer noch in ihrer griechischen Spielzeit. Das bedeutet, dass auf dem Programm ausschließlich Geschichten stehen, die in Griechenland spielen wie beispielsweise "Elektra" von Richard Strauß. Darum hat das Haus auch das eher selten gespielte Werk "Le siege de Corinthe" ("Die Belagerung von Korinth") von Giacomo Rossini (von dem unter anderem eine der berühmtesten Opernphrasen, nämlich das "Figaro, Figaro, Figaro" stammt) auf den Spielplan gesetzt. Das osmanische Reich hat gerade Konstantinopel erobert und zieht auf Korinth zu. Die christliche Streitmacht ist jedoch nicht bereit, aufzugeben. Sie wollen lieber sterben, als zu unterliegen. In diesen Kriegswirren entsteht ein kompliziertes Beziehungsdreieck. Die Musik von Rossini ist geprägt vom Kriegsgetümmel und unversöhnlichen Schlachtgedanken. In "Concerti" nennt Kritiker Roland Dippel die Produktion eine der "besten musikalischen Gesamtleistungen des Theaters Erfurt seit Langem und einem Höhepunkt der Spielzeit".
Weitere Informationen
"Le siege de Corinthe" von Giacomo Rossini
Adresse:
Theater Erfurt
Theaterplatz 1
99084 Erfurt
Dauer: 160 Minuten, eine Pause
Termine:
26. März, 15 Uhr
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 13. Februar 2023 | 08:40 Uhr