Marseille in den 20er Jahren 27 min
Bildrechte: imago/United Archives International
27 min

In der lauten Stadt Marseille beobachtet Benjamin Armut und Prostitution. Das "geistige Element" von Paris sieht er in den Spiegeln dieser Stadt. Und in Weimar bewundert er das Markttreiben und Goethes Arbeitszimmer.

MDR KULTUR - Das Radio Mi 13.09.2023 15:00Uhr 27:19 min

Sein Nachruhm ist immens. Walter Benjamin, geboren 1892 in Berlin, aus dem Leben gegangen 1940 als Exilant auf der Flucht aus Frankreich nach Spanien, gilt seit den frühen 1960er Jahren als einer der maßgeblichen, wirkungsmächtigsten deutschen Außenseiter-Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Seine inspirierende Kraft verdankt sich gleichermaßen der Spannweite wie der Eigensinnigkeit seines Denkens, das gespeist wird vom Reichtum bürgerlicher Bildung, von der Vielseitigkeit analytischer Interessen, die sich auf marxistische Theorie und jüdische Metaphysik ebenso richteten wie auf historisches Spielzeug oder Graphologie, sowie dem Genie einer Mehrfachbegabung: Benjamin war Philosoph, Publizist, Kritiker – und dazu noch ein scheuer, in seiner verwinkelten Sprache der Metapher ergebener Dichter. Dessen Feld ist die kurze Prosa, die in Benjamins umfangreichem, zumeist verstreut erschienenen Werk als Notiz, Skizze und Miniatur das heimliche Zentrum bildet.

Sprecher: Daniel Minetti
Regie: Ulrich Gerhardt
Produktion: MDR 2011

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio