164. Sitzung | 07. März 2016 Wesentliche Ergebnisse aus der Sitzung des MDR-Rundfunkrates

11. März 2016, 14:24 Uhr

Bericht des Rundfunkratsvorsitzenden

Der Rundfunkratsvorsitzende berichtete über die Inhalte der Sitzung der Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) am 29. Februar 2016 beim MDR in Leipzig. Ein zentrales Thema waren die Leitgedanken für den ARD-Vorsitz des MDR von Frau Prof. Wille. Die GVK diskutierte und würdigte die Ausführungen der ARD-Vorsitzenden. Die Gremienvorsitzenden erklärten, den ARD-Vorsitz bei der Umsetzung der Leitlinien zu unterstützen und die Gremien der Landesrundfunkanstalten in diesen Prozess mit einbinden zu wollen. Ein anderes Thema war der aktuelle Stand des Verfahrens zum 20. KEF-Bericht. Die Gremienvorsitzenden sprachen sich mit Blick auf Risiken bei der Beitragsertragsentwicklung dafür aus, auf eine Beitragsabsenkung für die Beitragsperiode 2017-2020 zugunsten einer entsprechenden Mittelsperre bzw. Rücklage zu verzichten.

Bericht der Intendantin

Die Intendantin ging zum Beginn ihres Berichtes auf die positive Entwicklung des MDR Fernsehens ein, das im Februar 2016 eine Reichweite von 9,8 Prozent erzielte, das beste Ergebnis dieses Monats seit Bestehen des MDR. Sie informierte das Gremium über die Ergebnisse der aktuellen Media Analyse I 2016 und gab im Anschluss einen Überblick über den Start der neuen MDR-Hauptredaktionen sowie den Markenstrategieprozess zur Umbenennung von MDR FIGARO in MDR KULTUR und MDR INFO in MDR AKTUELL im Rahmen des Veränderungsprozesses MDR 2017. Frau Prof. Wille traf in diesem Zusammenhang auch eine Einschätzung zur geplanten Erweiterung des MDR-Standortes in Halle und zum Umbau der Zentrale in Leipzig. Sie informierte über die Entwicklung der Zusammenarbeit mit dem polnischen Rundfunk nach der neuen Mediengesetzgebung über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Polen und erläuterte die Stellungnahme der ARD zum Entwurf des 20. KEF-Berichts.

Bericht aus dem MDR-Verwaltungsrat

Der Vorsitzende des MDR-Verwaltungsrates informierte über die letzte Sitzung der Amtsperiode des Verwaltungsrates Sitzung vom 22. Februar 2016. Zwei wesentliche Entscheidungen im technischen Portfolio wurden getroffen: Zustimmung zu einem Vertrag für die UKW-Aussendung von Hörfunkprogrammen auf der Basis eines Mustervertrages und zur Zuschlagserteilung bei der Vergabe des ARD-Distributionsnetzes. Weitere Themen waren die Erweiterungspläne der Hörfunkzentrale in Halle durch ein Multimedia-Studio und die Übernahme von anteiligen Verbindlichkeiten aus dem Bereich der Pensionsverpflichtungen bei den selbständigen ARD-Gemeinschaftseinrichtungen. Zum Ende der Sitzung dankte der Vorsitzende den Mitgliedern für die Arbeit der vergangenen Amtszeit.

Wahl eines Verwaltungsratmitgliedes aus Thüringen

Der Rundfunkrat hat auf seiner Sitzung am 7. März 2016 in Leipzig das siebte Mitglied des neuen MDR-Verwaltungsrats gewählt: Prof. Dr. Jutta Emes (Prorektorin und Professorin Bauhaus-Universität Weimar) wird dem Aufsichtsgremium als neues Mitglied angehören. Die bereits gewählten weiteren Mitglieder sind Joachim Dirschka, Christian Schramm, Prof. Dr. Friedrich Vogelbusch, Dr. Karl Gerhold, Dr. Jürgen Weißbach und Birgit Diezel.

Die Amtszeit des aktuellen Verwaltungsrates unter dem Vorsitzenden Christian Schramm läuft im März 2016 aus. Der neue Verwaltungsrat konstituiert sich am 4. April 2016 und wird auf seiner ersten Sitzung den Vorsitz sowie die 1. Stellvertretung wählen. Aufgabe des Verwaltungsrates ist es, die Geschäftsführung der Intendantin zu überwachen. Der Verwaltungsrat besteht aus sieben Mitgliedern, die Amtszeit beträgt sechs Jahre und der Vorsitz wechselt alle 2 Jahre zwischen Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Aktuell hat Sachsen den Vorsitz inne. Er geht zur neuen Amtsperiode auf Thüringen über.

Information über das Konzept Medienkompetenz im MDR

Der Rundfunkrat befasste sich mit dem Vorhaben, am Standort des Landesfunkhauses Thüringen in Erfurt ein Medienkompetenzzentrum des Mitteldeutschen Rundfunks aufzubauen. Schwerpunkte des neuen Angebotes sind die kritische und selbstkritische Auseinandersetzung mit dem Wandel der Medienwelt, Chancen und Risiken beim Umgang mit klassischen und neuen Medien sowie Trends und Hintergründe zu neuen Medienformen und -angeboten. Außerdem ist geplant, ein regelmäßiges Medienkompetenz-Magazin im MDR Fernsehen und im MDR Hörfunk zu senden.

Der Rundfunkrat begrüßte, dass Medienkompetenz einen so hohen Stellenwert beim MDR einnimmt und wird die Entwicklungen weiter verfolgen.

Zustimmung zum Projekt eines DAB+ Schlagerprogramms als Teil einer multimedialen Plattform

Der Rundfunkrat hat sich mit dem Projekt eines DAB+ Schlagerprogramms befasst und diesem neuen Angebot zugestimmt. Das neue Hörfunkprogramm über den digital-terrestrischen Radiostandard DAB+ soll Teil einer multimedialen Plattform sein, die in Zusammenarbeit der drei Landesfunkhäuser und dem Programmbereich Unterhaltung der Fernsehdirektion aufgebaut wird. Zielgruppe sind Hörer, Zuschauer und User des MDR, die sich für Schlager und deutschsprachige Musik interessieren und einen ausgeprägten regionalen Bezug der Wortanteile des Programms schätzen. Die gemeinsame Gestaltung dieses Programms durch die Landesfunkhäuser bedarf gem. § 4 Abs. 5 MDR Staatsvertrag der Zustimmung des Rundfunkrats.

Bericht der Gleichstellungsbeauftragten des MDR

Der Rundfunkrat informierte sich über den Bericht der Gleichstellungsbeauftragten des MDR. Der Mitteldeutsche Rundfunk fördert die berufliche Gleichstellung mit dem Ziel, dass Frauen und Männer in allen beruflichen Bereichen und hierarchischen Ebenen der Rundfunkanstalt gleichgewichtig vertreten sind. Mit der Dienstanweisung zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern sowie mit dem Konzept zur Gleichstellung und Familienförderung hat sich der MDR verpflichtet, konkrete Schritte zur Verbesserung der Gleichstellung von Frauen und Männern umzusetzen. Der aktuelle Bericht zeigt eine Vielzahl von Maßnahmen auf, die die Gleichstellung und Familienförderung im MDR voran bringen und positive Veränderungen befördern.

Der Bericht der Gleichstellungsbeauftragten zur Gleichstellung im MDR 2014 wird auf der Website des MDR bereitgestellt.

gez. Steffen Flath, Vorsitzender des MDR-Rundfunkrates