167. Sitzung | 5. September 2016 Wesentliche Ergebnisse aus der Sitzung des Rundfunkrates

12. September 2016, 15:40 Uhr

Bericht des Rundfunkratsvorsitzenden

Der Rundfunkratsvorsitzende berichtete über die Inhalte der Sitzung der Gremienvorsitzendenkonferenz am 23. und 24. Juni im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin. In diesem Umfeld fand auch das jährliche Treffen mit den Gremienspitzen des ZDF statt.

Ein Thema war die AVMD-Richtlinie. Diese Richtlinie für audiovisuelle Medien wird derzeit von der EU überarbeitet. Von besonderer Bedeutung für die Gremien der Rundfunkanstalten ist in diesem Zusammenhang die Thematik der Unabhängigkeit von Regulierungsstellen, respektive der Aufsichtsgremien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die GVK wird sich damit auseinandersetzen und sich mit den Auswirkungen auf und den Anforderungen an öffentlich-rechtliche Aufsichtsgremien befassen.

Im Rahmen der Diskussion um die politische Strukturdebatte zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk betonte die GVK die Bedeutung der auf Länderebene eingerichteten Arbeitsgemeinschaft "Auftrag und Strukturoptimierung der Rundfunkanstalten". Eine weitere Beteiligung der Gremien der ARD an der Strukturdebatte bleibe erforderlich. Die in den letzten Wochen begonnenen Gespräche mit Vertretern der Landesregierungen und Landtage sowie mit den Intendantinnen und Intendanten sollen fortgesetzt werden.

In der gemeinsamen Sitzung mit den ZDF-Gremienmitgliedern stand das Junge Angebot von ARD und ZDF im Mittelpunkt. Die GVK erwartet, dass sich das Angebot nach dem offiziellen Start im Oktober ständig dynamisch entwickeln wird und muss, um die sehr heterogene Zielgruppe mit relevanten Inhalten zu erreichen.

Bericht der Intendantin

Zum Auftakt ihres Berichts ging die Intendantin auf die Anschläge in München, Ansbach, Würzburg, Nizza und der Türkei ein und beschrieb die damit zusammenhängenden Herausforderungen für die journalistische Arbeit im Rahmen der jeweiligen Berichterstattung der ARD. Der journalistische Grundsatz Gründlichkeit vor Schnelligkeit sei angesichts einer oftmals unübersichtlichen Nachrichtenlage, schnell wechselnder Entwicklungen und einer großen Themendichte in all diesen Fällen eine enorm wichtige Maßgabe für die Berichterstattung gewesen.

Im Anschluss berichtete sie über den Erfolg der Übertragung der Fußball-Europameisterschaft, mit der die ARD bis zu 80 Prozent der Fernsehzuschauer erreicht habe, sowie über die guten Zuschauerzahlen bei der Übertragung der Olympischen Spiele. So wünschten sich 80 Prozent der Deutschen laut einer Umfrage, dass ARD und ZDF auch in Zukunft von den Olympischen Spielen berichten, sagte Frau Prof. Wille.

Sie informierte über den Auftakt der Gespräche der Länder-AG "Auftrag und Strukturoptimierung der Rundfunkanstalten". Sodann fasste sie die für den MDR erfreulichen Ergebnisse der Umfrage "Media Analyse 2016 Radio II" zusammen. Sie berichtete über den Start der MDR-Schlagerwelt mittels der Übertragungstechnik DAB+ und über die aktuellen Zahlen zur Einführung von DAB+. Dann stellte sie dem Rundfunkrat das neu entworfene MDR-Dachmarken-Logo vor. Am Ende ihres Berichts informierte sie über die bevorstehende Lutherdekade, die der MDR zum Anlass für eine umfassende Berichterstattung sowie eine Auftaktveranstaltung mit der "Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017", Margot Käßmann, nehme.

Antrag auf Zustimmung zum Erwerb der audiovisuellen Verwertungsrechte an den Spielen der Fußball-Bundesliga in den Saisons 2017/2018 - 2020/2021 durch die ARD

Der Rundfunkrat hat gemäß § 20 Abs. 4 Nr. 8 MDR-Staatsvertrag dem Vertragsabschluss zwischen der ARD und der Deutschen Fußball Liga zum Erwerb der audiovisuellen Verwertungsrechte an den Spielen der Fußball-Bundesliga in den Saisons 2017/2018 – 2020/2021 zugestimmt.

Bei der Übernahme von Verpflichtungen im Wert von mehr als 5,1 Mio. Euro bei Verträgen über die Herstellung oder den Erwerb von Programmteilen bedarf es der Zustimmung des Rundfunkrates.

Information über Audio-Ausschreibung für die Spiele der Fußball-Bundesliga, der 2. Liga, der Relegation und des Supercups in den Spielzeiten 2017/2018 bis 2020/2021 und den Erwerb der sog. Verwertungspakete "Audio-Broadcast" und "Audio-Erweiterungspaket" durch die Hörfunksender der ARD

Der Rundfunkrat hat sich mit der Audio-Ausschreibung für die Spiele der Fußball-Bundesliga, der 2. Liga, der Relegation und des Supercups in den Spielzeiten 2017/2018 bis 2020/2021 und den Erwerb der sog. Verwertungspakete "Audio-Broadcast" (Premium) und "Audio-Erweiterungspaket" durch die Hörfunksender der ARD befasst und die Informationen zur Kenntnis genommen.

Im Rahmen der Befassung mit dem Vertragsabschluss über die Verwertungsrechte für die erste und die zweite Fußball-Bundesliga betonte das Gremium die hohe Relevanz der dritten Liga für Mitteldeutschland. Die entsprechende Senderberichterstattung sei eine wichtige Komponente bei der regionalen Verankerung des MDR.

Bericht aus dem ARD-Programmbeirat

Die Vertreterin des MDR-Rundfunkrates im ARD-Programmbeirat, Frau Nicole Anger, informierte über die Schwerpunkte der vergangenen Sitzungen. Der ARD-Programmbeirat ist das Beratungsgremium für den Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen und die Ständige Fernsehprogrammkonferenz, die das Programm des Ersten Deutschen Fernsehens zusammenstellt.

gez. Steffen Flath, Vorsitzender des MDR-Rundfunkrates