MDR-Rundfunkrat | 17.09.2018 MDR sucht weiter nach enger Zusammenarbeit mit Medien in östlichen Nachbarländern

17. September 2018, 14:17 Uhr

Der MDR möchte weiter an einer Zusammenarbeit mit ost- und mitteleuropäischen Rundfunkpartnern festhalten, insbesondere in den Nachbarländern Polen und Tschechien.

In ihrem jährlichen Bericht vor dem Rundfunkrat über die Zusammenarbeit mit Hörfunk und Fernsehanstalten in Mittel- und Osteuropa bedauerte Intendantin Karola Wille, dass sich die Möglichkeiten redaktioneller und produktioneller Zusammenarbeit nach gravierenden politischen Veränderungen in den europäischen Nachbarländern teils deutlich verschlechtert hätten. So seien vielfach frühere langjährige Gesprächs- und Kooperationspartner abgelöst worden und Kontakte dadurch verloren gegangen.

Gelungen sei es allerdings, die Kontakte zu den Redaktionen in den grenznahen Regionen weitgehend aufrecht zu erhalten, teilte der für die Osteuropa-Berichterstattung zuständige Direktor des Landesfunkhauses Dresden, Sandro Viroli, mit. Dies gelte zum einen für Radio und Fernsehen in der niederschlesischen Hauptstadt Wroclaw und die Region der Europastadt Görlitz/Zgorzelec, zum anderen für nach wie vor funktionierende Kooperationen mit Ceska Televize und Cesky Rozhlas in den grenznahen Gebieten.

Hier gibt es nach wie vor den wöchentlichen Austausch von Programmmaterial für die aktuelle Berichterstattung. Die Teilnahme an mehreren Festivals in beiden Ländern und gegenseitige Konsultationen ergänzen die Bemühungen um eine vertiefte programmliche Zusammenarbeit.

Gegenwärtig sei zwar nicht verlässlich einzuschätzen, wie die bis vor drei Jahren bestehenden festen Kooperationsvereinbarungen vor allem mit den polnischen Rundfunkanstalten wieder mit Leben gefüllt werden können, dennoch gebe es aus laufenden Gesprächen und Kontakten ermutigende Anzeichen, sagte die MDR-Intendantin.

Der Rundfunkrat bekräftigte einmal mehr, dass er jegliche Bemühungen um eine starke Verzahnung der Berichterstattung über die Grenzen hinweg ausdrücklich unterstütze. Die Verständigung und ein möglichst intensiver Austausch mit den europäischen Nachbarn sei ein selbstverständlicher Auftrag öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten auf beiden Seiten. Und dies nicht nur wenige Monate vor einer anstehenden Europawahl, mahnte Rundfunkratsvorsitzender Horst Saage.