Schanze in Brotterode
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Landkreis Schmalkalden-Meiningen Brotterode

Brotterode heißt offiziell seit 2011 eigentlich Brotterode-Trusetal. Doch vielen ist die Stadt auch einfach nur als Brotterode bekannt. Wintersport- und Wanderfreunde lieben den Ort im Thüringer Wald und seine Lage am Inselsberg. Eines der Markenzeichen ist seine Sprungschanze, die Inselsbergschanze. Doch was bedeutet eigentlich der Name "Brotterode"?

Eins ist klar, die Entwicklung des Ortsnamens reicht weit zurück. Ein Blick in die Geschichte belegt das.

Historische Belege:

  • 1039 (Fälschung 12. Jh.) Brunuuardesrot (MGH DK Nr. 293 S. 417)
  • 1047 (Fälschung 12. Jh.) Brunuuardesrot (MGH DH III Nr. 392 S. 545)
  • 1216 Brunwardesrot (Dobenecker II Nr. 1667 S. 305)
  • 1330 Rennowarterode (Werneburg, S. 117; hierzu?)
  • 1364 Bruwertherode (Hist. Schmalcadica I S. 136; unsicher nach Kahl)
  • 1390 in Brůngarterode (Henneberg. UB IV Nr. 66 S. 45)
  • 1393 Brůngarterode (Henneberg. UB IV Nr. 73 S. 50)
  • 1424 Bruwartrode
  • 1424 Bruwerterode
  • 1446 Brunewartesroda
  • 1451 Brurtrode
  • 1456 Braunwartrode
  • 1466 Bruartrode
  • 1487 Brawerttroda
  • 1490 Brunwartrode
  • 1512 Brotroda
  • 1519 Brautrod
  • 1525 Brutherode
  • 1528 Broterode
  • 1528 Brottrode
  • 1557 Brottroda
  • 1588 Brodtrodt
  • 1619 Brodroda
  • 1624 Brodrod
  • 1706 Brotroth
  • 1726 Brodtroda
  • 1727 Brottrodt
  • 1767 Brotterott
  • 1823 Brotteroda

Die Überlieferung zeigt die Entwicklung des Namens "Brotterode" recht deutlich: Auszugehen ist von einer Grundform Brunwarterode. Durch Verschleifung und Kürzung ging der ursprüngliche Sinn des Namens verloren. Dabei ist er recht klar: es ist die Rodung eines Brunwart. Dessen Bestandteile sind ahd. brūn "braun", vielleicht aber auch althochdeutsch brunia, altsächsisch brunnia "Brustschutz, Brünne", zum anderen wart, zu althochdeutsch wart, altsächsisch wardo "Wächter, Hüter".

Literatur-Hinweise "Altdeutsches Namenbuch, Bd. 2: Orts- und sonstige geographische Namen" l. Hälfte
E. Förstemann
Bonn 1913
Sp. 595

"Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens"
A. Werneburg
Nachdruck Köln-Wien 1983
S. 117