Kreis Hildburghausen Ebenhards

Historische Belege (zumeist nach G. Jacob und G. Winkler):

  • 1317 Eybenratis (Schultes, Henneberg I UB XXI)
  • 1347 Eberhartz teyl (Schöttgen-Kreysig II S. 633)
  • 1353 Eberhards
  • 1360 Eberhardsdorf (Faber, Sonnenfeld S. 30 nach Schöttgen III S. 716)
  • 1360 Ebratz
  • 1360 Dorff zum Ebrats
  • 1361 Ebenhards (Faber, Sonnenfeld S. 30 nach Schöttgen III S. 718)
  • 1363 Eberhardsdorf
  • 1363 Schöttgen-Kreysig III S. 728
  • 1366 Schöttgen-Kreysig III S. 733
  • 1428 Ebritz, zum Ebritz
  • 1438 Ebenhartz (Wölfing, UB Kloster Veßra Nr. 501 S. 264)
  • 1473zum Eberhartz (Wölfing, UB Kloster Veßra Nr. 605 S. 313)
  • 1554 Eberharts (Merkenelioglu, S. 8)
  • 1796 Ebenharz, a[uch] Mebritz (Bube 120)
  • 1870 Ebenharz (StaBur 18)

Ebenhards ist ein sogenannter genetivischer Ortsname. Das bedeutet, dass heute nur noch der Genetiv Singular eines Vornamens erkennbar ist (meistens ein männlicher) und der ursprünglich vorhandene zweite Teil, etwa Dorf oder Siedlung nicht mehr vorhanden ist, sondern aufgegeben wurde. Dergleichen kann man noch heute, z.B. in Südniedersachsen beobachten. So heißen hier die Ortsnamen Mengershausen, Lemshausen, Sieboldshausen in der örtlichen Mundart nur noch Mengers, Lems, Siebelds. -hausen kann fern bleiben, man weiß auch so, welcher Ort gemeint ist.

Allerdings ist bei Ebenhards der zugrunde liegende Vorname nicht mehr sicher zu erkennen. G. Winkler schreibt: "Vielleicht kann der ON zum PN Ebarhard, Eberhardt gestellt werden. Möglicherweise ist der ON auch auf einen anderen PN zurückzuführen, etwa Eburad, Eberad … Der ON ist nicht kontinuierlich überliefert. Falls die von Jacob genannten Formen hier zuzuordnen sind, existierte im 14. Jh. eine Namenvariante auf -dorf, und im 15. Jh. kann eine vorübergehende Angleichung an die ON auf -itz festgestellt werden. Vielleicht also als "Ort des Eberhard" zu verstehen.

Literatur G. Jacob, Die Ortsnamen des Herzogthums Meiningen, Nachdruck Meiningen 2004, S. 37.

Y. Merkenelioglu, Ortsnamen des Landkreises Hildburghausen auf der Grundlage gedruckter Überlieferung, Magisterarbeit Bayreuth 1997, S. 8,42.

G. Winkler, Genetivische Ortsnamen in Ostmitteldeutschland und in angrenzenden Gebieten, Berlin 2007, S. 137.