Eichsfeld Brehme in der Nähe von Duderstadt

Rund um Brehme in der Nähe von Duderstadt gibt und gab es offenbar viele Ginster-Büsche. Daher hat der Ort laut Namenforscher Udolph seinen Namen.

Historische Belege:

  • 1307 Conradus dictus de Brema civis in Wenden (UB Teistungenburg Nr. 45 S. 22)
  • 1312 to der Breme (Wolf, Eichsfeld I UB Nr. 81 S. 60)
  • 1324 Conradusde Brema, civis in Duderstad (UB Duderstadt Nr. 26 S. 24)
  • 1328 Gotfridus de Bremis (UB Teistungenburg Nr. 83 S. 38)
  • 1335 filius Arnoldi de Bremis (UB Teistungenburg Nr. 97 S. 44)
  • 1337 Gotfridus de Bremys (UB Duderstadt Nr. 56 S. 42)
  • 1342 Gotfrid von der Breme (UB Duderstadt Nr. 69 S. 54)
  • 1344 Godeken von der Breme (Wolf PGE 72)
  • 1373 Breme (Wolf PGE 91)
  • 1384 zu der Breme (Wüst. Eichsf 333)
  • um 1420 villa Bremen (Erath, Codex Quedlinbg. S. 700)
  • 1440 to der Breme (Wüst. Eichsf 493)
  • 1440 an den hoven graven, dar seck dye flore to Hauldungen unde der von der Breme scheydet (UB Duderstadt Nr. 306 S. 207)
  • 1559 Breme (Wüst. Eichsf 369)
  • 1574 Brema (Kettner)
  • 1833 Brehme mit Sonnenstein (König 2,5)

Historische Belege für den Fluss (alle von B.-U. Kettner)

  • 1437-1443 in die Breme
  • 1440 to der Breme wort
  • 1465 over dey Breme
  • 1481 (Kopie 15.Jh.) an der Brema
  • 1512 by der Breme
  • 1562 uff der brehme
  • 1564 auff der breme
  • 1571 uff der breme
  • 1576 die Brehme
  • 1579 uff der Breme, an der Breheme
  • 1587 uff der breheme
  • 1594 uff der Bre(he)me
  • 1610 uf die Brema
  • 1777 die Breme
  • 1879/80 am Brehme Ufer

Zur Bedeutung des Ortsnamens:

K.-H. Müller stellt den Ortsnamen zu niederdeutsch brâm "Besenginster (Pfreimkraut)" und sieht in ihm eine "Siedlung in der von Besenginster bestandenen Gegend". Ähnlich, aber vom Gewässernamen ausgehend, vermutet Kettner, wenn auch zögernd, in den Namen einen Ansatz *Brēm-aha, worin neben german., althochdeutsch, altniederdeutsch -aha "Wasser, Fluss" mittelniederdeutsch brēm(e) "Dorn-, Brombeerstrauch; Ginster" zu vermuten ist. Es ist somit an einen "Fluss, an dem Dorn-, Brombeer- oder Ginstersträucher wachsen" zu denken.

Die Forschung ist sich in der Deutung des Namens ziemlich einig. Man geht von einer slawischen Benennung aus. M. Reiser hat das wie folgt formuliert: Der Ort liegt am Tschirmbach, so dass der Flussname auf den Ort übertragen wurde. Auszugehen ist von altsorbisch *Čirḿna, das zu slawisch čiŕḿny 'rot' gehört. Der Fluss dürfte demnach nach einer rötlichen Färbung des Wassers oder der Umgebung (Ufer, Bachbett) benannt worden sein.

Literatur-Angaben: * B.-U. Kettner, Flußnamen im Stromgebiet der oberen und mittleren Leine, Rinteln 1972, S. 35.

* K.-H. Müller, Die Ortsnamen der Kreise Nordhausen und Worbis. Masch.-Schr. Hausarbeit Jena 1954, S. 157f.

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 11. Januar 2018 | 11:50 Uhr