Landkreis Eichsfeld Heuthen

Historische Belege:

  • 1146 (Kopie 15. Jh.) in Hortene (!) (Mainzer UB. II Nr. 87 S. 168)
  • 1221 (Kopie 16./17. Jh.) in Hoithene (UB Eichsfeld Nr. 213 S. 128)
  • 1228 Hoythene (Müller S. 175)
  • 1296 de Hoiten (UB Mühlhausen Nr. 453 S. 194)
  • 1328 Heinrici de Hoythene (UB Mühlhausen Nr. 824 S. 392)
  • 1338 von Hoyten (Hanstein I UB Nr. 97 S. 17)
  • 1341 Hoytene (RegErzbMainz I Nr. 4643)
  • 1346 Hoytene (RegErzbMainz I Nr. 5416)
  • 1356 Hoythene (RegErzbMainz I Nr. 0540)
  • 1367 Hoyten (RegErzbMainz I Nr. 2358)
  • 1407 Heuten (Müller S. 176)
  • 1440 Heuten (Müller S. 176)
  • 1460 Hoyten (Wintzingerode-Knorr S. 49)
  • 1511 Huten (Müller S. 176)
  • 1548 Heuten (Müller S. 176)
  • 1566 Heuthen (Müller S. 176)
  • 1610 Heutingische Gehölze (Müller S. 176)
  • 1664 am Heutingischen Wege (Müller S. 176)
  • 1692 in Heuthen (Müller S. 176)
  • 1833 Heuthen (König 2,9)

Der Ortsname ist wohl nicht zu trennen von dem von Hutsberg bei Meiningen. Dieser Name erscheint zwar 1383 und später als Hutisberg, Huetsberg, Hutesberg, aber er ihn wohl, wie schon G. Jacob angenommen hat, von der Burg, die heute noch als Ruine besteht, abzuleiten: 797 (Kopie 12. Jh.) in Hoitine, 817 (Kopie 12. Jh.) in Hoitine, 857 (Kopie 12. Jh.) in Hoitino marcu, 901 in Hoitinheimono marcu, 951 in Hoitono marcu.

Mit diesem Namen nun hat sich A. Fuchs ausführlich beschäftigt. Er lehnt den Vorschlag von G. Jacob ab, der die Lage der Burg auf dem Hutsberg mit einem Hut in Verbindung bringen möchte, sieht in den Belegen Hoitine einen Dativ Singular zu einem Nominativ *Hôiti und in den Belegen in Hoitino marcu bzw. in Hoitinheimono marcu einen sogenannten Insassennamen im Sinne von "in der Mark der Leute von *Hôiti". *Hôiti selbst führt er auf althochdeutsch hôhî, hî "Höhe" zurück, ergänzt durch das Suffix -ithi und zu verstehen als "Ort auf oder bei einer Anhöhe". A. Fuchs trifft sich hier mit zwei Namen, die ich selbst an anderer Stelle behandelt habe (Udolph, -ithi S. 102): Högden Kr. Heinsberg, und Högden, Ortsteil von Mönchengladbach, aus *Hauh-ithi zu hoch.

Hier nun kann man Heuthen ohne Probleme anschließen. Die Lage des Ortes passt perfekt dazu, denn "der Ort liegt auf einem der höchsten Punkte des Eichsfeldes" (Werneburg).

Literatur-Angaben: E. Förstemann, Ortsnamen, Altdeutsches Namenbuch, Bd. 2: Orts- und sonstige geographische Namen, Teil 1, Nachdruck Hildesheim usw. 1983, Sp. 1306.
A. Fuchs, Hoiti - Hutsberg - Helmershausen. In: Jahrbuch des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins 10 (1995), S. 31-34.
G. Jacob, Die Ortsnamen des Herzogthums Meiningen, Nachdruck Meiningen 2004, S. 66.
K.-H. Müller, Die Ortsnamen der Kreise Nordhausen und Worbis, Hausarbeit Jena 1954, S. 175f.
J. Udolph, Namenkundliche Studien zum Germanenproblem, Berlin-New York 1994, S. 262, 269.
J. Udolph, Die Ortsnamen auf -ithi, in: Probleme der älteren Namenschichten, Heidelberg 1991, S. 85-145.
A. Werneburg, Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln/Wien 1983, S. 21.

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 16. April 2020 | 11:50 Uhr