Landkreis Saalfeld-Rudolstadt Heilsberg, Ortsteil von Remda-Teichel

Heilsberg ist ein Ortsteil der seit 1997 bestehenden Einheitsgemeinde Remda-Teichel im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Die Gegend gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten nördlich des Thüringer Waldes.

Historische Belege:

  • 9. Jh. (Kopie 12. Jh.): Habechesberge (Trad. Fuld. (ed. Meyer zu Ermgassen), II, S. 144)
  • 1320: Heysperg (Rosenkranz, S. 24; Fischer-Elbracht)
  • 1320: Heißberg (Findbuch Paulinzellaer Dokumente 76)
  • 1356: zu Haissberg (Diplom. et script. I, S. 214)
  • nach 1360: Haysberg (Förstemann, Ortsnamen II,1, Sp. 1146)
  • 1401: Nickel Haylsberg (Thümmler, Zinsbuch, S. 380)
  • 1428: Heilsberg (Findbuch Paulinzellaer Dokumente 204)
  • 1432: Hailsburg (Historia Schwarzburg, S. 437)
  • 1449: Heilsberg  (Findbuch Paulinzellaer Dokumente 247)
  • um 1450: Habechesberg, Haberg (Fischer-Elbracht)
  • 1458: Heilssberg (Werneburg, S. 76)
  • 1462: Heilsberg (Findbuch Paulinzelle Dokumente 275)
  • 1472: Heilsberg  (Findbuch Paulinzellaer Dokumente 282)
  • 1481: Heilsperg (Fischer-Elbracht)
  • 1485: Heilspergk (Fischer-Elbracht)
  • 1515: Haylßperg (Findbuch Paulinzellaer Dokumente 327)
  • 1537: Hailsburgk (Fischer-Elbracht)
  • 1848: Heilsberg (Huhn 3,41)

Zur Bedeutung des Ortsnamens:

Man hat geschwankt, ob man den ersten Beleg Habechesberge aus der Fuldaer Überlieferung hierzu stellen kann, aber der Nachweis von ca. 1450 Habechesberg, Haberg stützt diese Annahme und die Forschung ist sich einig, für die Deutung von diesen Formen auszugehen. Demnach liegt ein "Habichtsberg" vor, denn der Vogelname hat ursprünglich kein auslautendes -t, sondern heißt im Mittelhochdeutschen habech, habich, habch und im Althochdeutschen habuch.

Leider liegen zwischen dem Erstbeleg und den folgenden 400 Jahre, so dass man die Veränderungen von Habechesberg zu Heilsberg nicht mehr genau verfolgen kann. Aber man darf doch damit rechnen, dass im Lauf der Zeit Habechs-durch Ausfall des -b- unverständliche Formen wie etwa Hechsberg u.ä. entstanden sind, was dazu führte, dass man einen neuen Sinn in den Ortsnamen legte.

Habichtsberge gibt es mehrere, so eine Ruine Habichtsburgbei Meiningen, eine Habsburg bei Warnthal, 1116 Habechisperc, u.a.m.

Literatur-Angaben: R. Fischer und K. Elbracht: "Die Ortsnamen des Kreises Rudolstadt", Halle 1959, S. 30f.

E. Förstemann: "Altdeutsches Namenbuch", Bd. 2: Orts- und sonstige geographische Namen, 2. Hälfte, hrsg. von H. Jellinghaus, Bonn 1913, Sp. 1146.

H. Rosenkranz: "Ortsnamen des Bezirkes Gera", Greiz 1982, S. 24.

H. Walther: "Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts", Berlin 1971, S. 317.

A. Werneburg: "Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens", Nachdruck Köln-Wien 1983, S. 76.

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Haase und Waage am Vormittag | 31. August 2017 | 11:00 Uhr