Steinbrücke mit angebautem Behelfssteg mit vier Pfeilern
Külmla liegt bei Ziegenrück Bildrechte: MDR/Marian Riedel

Saale-Orla-Kreis Külmla

Külmla ist ein Ortsteil von Schöndorf und liegt im thüringischen Saale-Orla-Kreis. Die ehemalige Rittergutsanlage des Ortes wird heute landwirtschaftlich genutzt. Ein Denkmal für Gefallene des Ersten Weltkrieges ist am Ortsausgang Richtung Ziegenrück zu finden.

Die historischen Belege stammen fast alle aus der Arbeit von T. Hecklau:

  • 1378: zcum Kulmechene, Kulmechin (RDMM, S. 124, Nr. 15)
  • 1389: Külmichen (FS Külmla, S. 15)
  • 1432: Erhard von Kulmena (UB Nordhausen II, Nr. 82, S. 108)
  • 1497-1526: zcumKülmele (LB Georgius Thun, S. 10)
  • 1497: zcumKolmichen (LB Georgius Thun, S. 211)
  • 1518: Koylmel (LB Georgius Thun, S. 97)
  • 1520: zcumKolmele (LB Georgius Thun, S. 92)
  • 1521: zcüm Külmele (UH 1935, S. 34)
  • 1525: zcuKulm (LB Georgius Thun, S. 250)
  • 1532: Kolmigen (Eichler)
  • 1740: Culmla (Karte 1740)
  • 1818: KFlmla, CFlmla, Culm, CFlmle (Postlex. V, S. 254)
  • 1833: Külmla, auch Cülmla (König 2, 10)

Zur Bedeutung des Ortsnamens:

In der Deutung des Ortsnamens kann man den Ausführungen von T. Hecklau folgen. Er schreibt unter anderem: "In der Überlieferung wechseln in den Belegen auslautendes -el(e) mit -chen(e), ‑gen bzw. -chin, die als Diminutivsuffixe betrachtet werden können."

Es handelt sich entweder um einen altsorbischen Ortsnamen zu altsorbisch *chołm 'Hügel' oder einen deutschen Namen zu dem slaw. Lehnwort *kulm 'Hügel, Berg, Anhöhe'. Das Wort wurde mit dem deutschen Verkleinerungselement mittelhochdeutsch -līn oder -ichin verbunden.

Letztlich ist nicht auszuschließen, dass ein altsorbischer Bergname zugrunde liegt. Deutsche Siedler glichen den Namen an das ihnen bekannte Wort *kulm an und bildeten die abgeleitete Form *Külmichin oder *Külmelīn 'kleiner Berg/Hügel'. Demnach liegt eine deutsch-sorbische "Gemeinschaftsproduktion" vor.

Literatur-Angaben: E. Eichler: "Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße", Bd. 2, Bautzen 1987, S. 97.
T. Hecklau: "Die Ortsnamen des Kreises Schleiz in den Grenzen von 1989", Mag.-Arbeit Leipzig 2008, S. 66f.
H. Rosenkranz: "Ortsnamen des Bezirkes Gera", Greiz 1982, S. 78.

Über dieses Thema berichtet MDR THÜRINGEN auch im Programm: Servicestunde | MDR THÜRINGEN - Das Radio | 01.06.2017 | ab 11:00 Uhr