Ein  Mann liegt auf einer Wiese und ruht. Über sein Gesicht hat er als Sonnenschutz einen faltbaren Stadtplan gelegt.
Ob ein Wiesenbewohner wie dieser dem Ort den Namen gab? Bildrechte: Colourbox.de

Weimarer Land Lotschen bei Blankenhain

Auf den ersten Blick nicht gleich zu erkennen - doch Lotschen hat seinen Namen ziemlich sicher von den Wiesen und ihren Bewohnern.

Historische Belege:

  • [vor 1190 Lozna (Dobenecker II, Nr. 483); unsicher, ob hierzu (E. Eichler), eher nicht]
  • 1378: Loitschen (Kahla + Roda III S. 8)
  • um 1450: Lotzhayn (UBO III A 5)
  • 1464: Lotschen (Historia Gleichen S. 210)
  • 1486: Loytzsthen, Lousthenn (E. Eichler, W. Fuhrmann)
  • 1492: Losthenn (W. Fuhrmann)
  • 1504: Lotschawe (W. Fuhrmann)
  • 1552: Lotzschen (E. Eichler, W. Fuhrmann)
  • 1565/66: Lotzschen (W. Fuhrmann)
  • 1796: Lotschen (Bube, S. 52)

Zur Bedeutung des Ortsnamens:

Der Ortsname dürfte kaum deutschen Ursprungs (A. Werneburg) sein. E. Eichler und W. Fuhrmann haben ihn ausführlich behandelt. Die slawische Grundform bleibt allerdings unsicher. Da aber slawisch -o-bei der Übername in das Deutsche nicht selten als –u- erscheint, ist eine Grundform *Lučina "Wiesenfläche" oder *Lučane "Wiesenbewohner" die wahrscheinlichste Lösung.

Literatur-Angaben: * E. Eichler, Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße, Bd. 2, Bautzen 1987, S. 151.
* W. Fuhrmann, Die Ortsnamen des Stadt- und Landkreises Weimar, Diss. Leipzig 1962, S. 48f.
* A. Werneburg, Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln/Wien 1983, S. 21.

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 11. Oktober 2018 | 11:10 Uhr