Die Anlegestelle der Kanu-Scheune in der Gemeinde Wünschendorf.
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Landkreis Greiz Wünschendorf

02. Mai 2016, 13:01 Uhr

Wünschendorf ist eine Gemeinde im Landkreis Greiz. Der Ort wird 1209 als "windisches Dorf Mildenfurt" bezeugt. Als Touristisches Ausflugsziel ist der "Märchenwald" bekannt, in dem sich Figuren mit Wasserkraft bewegen.

Enststehung des Ortsnamens:

  • 1209 in slavica villa Mildenvorde (UB Vögte Weida I Nr. 38 S. 15)
  • 1230 Vaschnistorff (UB Vögte Weida I 57 S. 24)

Literatur: K. Hengst, Aussagen zum frühmittelalterlichen Landesausbau im Pleiße-Muldegebiet aus linguistischer Sicht, in: Mensch und Umwelt: Studien zu Siedlungsausgriff und Landesausbau in Ur- und Frühgeschichte, Berlin 1992, S. 259.

H. Rosenkranz, Ortsnamen des Bezirkes Gera, Greiz 1982, S. 79.

J. Udolph, Namenkundliche Studien zum Germanenproblem, Berlin - New York 1994, S. 281.

Zur Geschichte des Ortes schreibt H. Rosenkranz: Wünschendorf wird im Jahre 1209 als slavica ville Mildenvorde,zu deutsch: in dem windischen Dorf Mildenfurt“ bezeugt; Mildenfurt ist hier als ursprünglicher Name von Veitsberg zu verstehen … Das Dorf für die Wenden (= Slaven) wurde … unmittelbar jenseits der Elster angelegt, aus *Windischendorf entstand durch Verkürzung der heutige ON Wünschendorf. Und weiter:

Die Deutschen nannten ihren sorbischen Nachbarn "Wenden" oder "Winden". Von diesem Wort abgeleitet ON sinid von Deutschen geprägt worden für Siedlungen, in denen Sorben leben. Solche ON sind vor allem aus den Bezirken Erfurt und Suhl belegt, wo von deutschen Herren angeworbene sorbische Bauern inmitten von Deutschen angesiedelt wurden; es sei erinnert an ON wie Ottowind, Herbartswind, Burgwenden oder Windischholzhausen.

H. Rosenkranz, Ortsnamen des Bezirkes Gera, Greiz 1982, S. 79.