Interview AfD-Spitzenkandidat Chrupalla: "Wir vertreten konservativ-bürgerliche Mehrheiten"

15. September 2021, 10:44 Uhr

AfD-Chef Tino Chrupalla hat gesagt, seine Partei trage Züge der alten CDU. Sie vertrete konservativ-bürgerliche Werte. Rechtsextremisten sieht er nicht in seiner Partei. Den Verfassungschutz vergleicht er mit der Stasi. Der AfD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl im Gespräch mit MDR AKTUELL.

Der AfD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, Tino Chrupalla, hält seine Partei für wichtig für die Demokratie in Deutschland. Die AfD fungiere als Korrektiv, als Protestpartei. Das sei für den demokratischen Prozess immer förderlich.

Chrupalla sieht AfD in der Tradition der alten CDU

Aus Sicht von Chrupalla trägt die Politik der AfD Züge der alten CDU. Die AfD wolle die Mittelschicht, den Mittelstand entlasten. Es gehe darum, nicht nur die Einnahmeseite im Blick zu haben, sondern auch die Ausgaben. Die AfD wolle einen Kassensturz und eine Steuerreform.

Sie wolle Ausgaben kürzen etwa bei der Migration oder bei den Beiträgen, die Deutschland zusätzlich übernehme mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU. Deutschland brauche sein Geld im eigenen Land.

Wir müssen sagen, Deutschland auch mal zuerst. Das ist wichtig, bevor wir uns um die Probleme anderer Länder kümmern.

AfD-SpitzenkandidatTino Chrupalla

Da hätte Deutschland eine gute Gegenfinanzierung, um etwa die CO2-Steuer abzuschaffen. Chrupalla warnt, die Verteuerung bei Lebensmitteln, Strom, Benzin werde weiter an Fahrt gewinnen, auch mit der FDP. Die Liberalen seien keine Partei, die Steuersenkungen verhindern werde, so der AfD-Spitzenkandidat.

Haben keine Rechtsextremisten in der Partei

Zum Thema Rechtsextremisten in der AfD sagte Chrupalla, die gebe es nicht, auch wenn der Verfassungsschutz anderes behaupte. Gegen die Arbeit der Behörde werde die AfD auch weiter gerichtlich vorgehen, auch bis zum Bundesverfassungsgericht.

Der Verfassungsschutz ist in meinen Augen in vielen Teilen mit der Staatssicherheit der DDR vergleichbar.

AfD-Spitzenkandidat Tino Chrupalla

Chrupalla sagte, die Wähler interessiere nicht, wie die AfD mit dem Verfassungsschutz umgehe. Das werde intern geklärt.

Quelle: MDR

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL FERNSEHEN | 14. September 2021 | 19:30 Uhr

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