Auf diesem Bild aus einem Video des Fernsehsenders TVBS ist ein teilweise eingestürztes Gebäude in Hualien im Osten Taiwans zu sehen.
Auf diesem Bild aus einem Video des Fernsehsenders TVBS ist ein teilweise eingestürztes Gebäude in Hualien im Osten Taiwans zu sehen. Bildrechte: picture alliance/dpa/TVBS via AP

Große Schäden Mindestens neun Tote bei schwerem Erdbeben in Taiwan

03. April 2024, 18:49 Uhr

Bei einem schweren Erdbeben vor der Küste Taiwans sind nach offiziellen Angaben mindestens neun Menschen ums Leben gekommen und mehr als 1.000 verletzt worden. Zudem trugen zahlreiche Gebäude teils immense Schäden davon, vielerorts fiel der Strom aus. Die taiwanische Wetterbehörde registrierte das Beben östlich der Stadt Hualien mit einer Stärke von 7,2. Über mehrere Stunden warnten Taiwan, China, Japan und die Philippinen vor Tsunamis.

Taiwan ist am Mittwoch von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Nach offiziellen Angaben starben mindestens neun Menschen, mehr als 1.000 wurden verletzt. Das teilte die nationale Feuerwehr-Behörde der Insel mit. Es wird damit gerechnet, dass die Opferzahl weiter steigt. Auch zahlreiche Gebäude wurden beschädigt. Insgesamt sprach die Behörde von mehr als 1.100 "Unfällen verschiedenster Art".

Ostküstenstadt Hualien besonders stark betroffen

Rund 87.000 Haushalte waren nach Angaben des Energiekonzerns Taipower zeitweise ohne Strom. Die beiden Atomkraftwerke des Landes seien aber nicht beeinträchtigt gewesen. Fabriken stellten vorübergehend den Betrieb ein, der Nah- und Fernverkehr wurde unterbrochen. Das Beben war landesweit zu spüren, auch in der Hauptstadt Taipeh. Besonders stark traf es die Ostküstenstadt Hualien.

Zwei Deutsche kurzzeitig in Tunneln eingeschlossen

143 Personen galten Behördenangaben zufolge am Abend nach dem Beben noch als eingeschlossen. Darunter sind auch 71 Bergarbeiter, die in zwei Steinbrüchen festsitzen. Zum Zustand der Arbeiter und wo genau sie festsitzen, gab es zunächst keine Informationen. Außerdem sollen noch Menschen in ihren Autos in Tunneln oder Wanderer etwa in Berghöhlen eingeschlossen sein. 

Zwei Deutsche waren zeitweilig in einem Tunnel im Taroko-Nationalpark, nördlich von Hualien, eingeschlossen, konnten aber laut Behörden mittlerweile befreit werden.

Auf diesem Bild aus einem Video des Fernsehsenders TVBS ist ein teilweise eingestürztes Gebäude in Hualien im Osten Taiwans zu sehen.
Die Stadt Hualien im Osten Taiwans wurde besonders stark getroffen. Bildrechte: picture alliance/dpa/TVBS via AP

Am Morgen (Ortszeit) hatte wenige Kilometer vor der Ostküste Taiwans die Erde in relativ geringer Tiefe gebebt – so stark wie seit fast 25 Jahren nicht mehr. Die taiwanische Wetterbehörde registrierte das Beben östlich der Stadt Hualien mit einer Stärke von 7,2. Die US-Erdbebenwarte USGS gab einen Wert von 7,4 an. Allein um Hualien werden selbst acht Stunden nach dem Beben noch mehr als 100 Nachbeben registriert.

Tsunami-Warnungen wieder aufgehoben

Über mehrere Stunden warnten Taiwan, China, Japan und die Philippinen vor Tsunamis, ehe die Warnungen gelockert beziehungsweise aufgehoben wurden. Japan bot Taiwan seine Hilfe an.

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen warnte am späten Mittwochabend (Ortszeit) in Online-Netzwerken vor Nachbeben in den kommenden Tagen. "Seien Sie wachsam und achten Sie auf Ihre eigene Sicherheit", schrieb sie. Auf nicht unbedingt nötige Reisen in die Gebirgsregionen des Landes sollte verzichtet werden.

Erdbeben sind in Taiwan keine Seltenheit, da die Insel mit mehr als 23 Millionen Einwohnern am Rand zweier tektonischer Platten liegt. Zuletzt wurde Taiwan im September 1999 von einem Beben der Stärke 7,3 getroffen. Damals kamen mehr als 2.400 Menschen ums Leben.

dpa, AFP, Reuters, MDR (smk)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 03. April 2024 | 06:05 Uhr

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