Nach Erdbeben in Türkei und Syrien Hilfsorganisationen aus Mitteldeutschland bereiten Einsätze vor

08. Februar 2023, 12:52 Uhr

Nach mehreren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion ist das Ausmaß der Katastrophe noch nicht abzusehen. Tausende Menschen kamen ums Leben. Weiterhin werden Tote geborgen. Hilfsorganisationen auch aus Mitteldeutschland bereiten derzeit ihre Einsätze vor. Ein Team aus Dresden ist bereits vor Ort.

Als eine der ersten Hilfsorganisationen überhaupt hat die Dresdner Initiative arche noVa schon mehrere Dutzend Mitarbeiter vor Ort. Denn arche noVa leiste ohnehin in der kriegszerstörten Region Nordsyriens seit über zehn Jahren humanitäre Hilfe, erklärt Geschäftsführer Mathias Anderson.

Die Logistik sei da. Im Erdbebengebiet kümmere sich arche noVa nun vorrangig um Lastwagen mit Trinkwasser, Zelten, Heizöfen und Nahrung, so Anderson: "Denn die nächsten Wochen und Monate werden schlimm sein. Im Moment ist nicht an Wiederaufbau oder Ähnliches zu denken. Jetzt geht es darum, die Menschen durch diesen harten Winter zu bringen und lebensrettende Maßnahmen zu leisten."

Besonders Geldspenden benötigt

Der Dresdner Verein arbeitet mit lokalen Partnerorganisationen zusammen. Dadurch sei es möglich, Hilfsgüter vor Ort zu organisieren, so Mathias Anderson. Benötigt würden daher eher keine Materialspenden. Die ließen sich ohnehin schlecht vor Ort bringen, da Flughäfen zerstört sind, Nachbeben drohen und das Wetter schlecht ist. Was gebraucht wird, ist Geld. "So doof es klingt, das was am meisten hilft, sind die finanziellen Mittel, um dort auch im größeren Rahmen die Arbeit zu leisten", so der Geschäftsführer.

Weitere Hilfsorganisation bereiten Einsätze vor

Andere deutsche Hilfsorganisationen bereiten ihre Einsätze in der Südtürkei und in Syrien zurzeit vor. Das Technische Hilfswerk schickte am Dienstag ein 51-köpfiges Team mit Rettungshunden und Material ins Erdbebengebiet, das beim Suchen nach Verschütteten helfen soll. Das Deutsche Rote Kreuz bereitet sich zurzeit ebenfalls auf Einsätze und Hilfstransporte vor.

Was vor Ort gebraucht werde, sei bekannt. Schon am Montag habe man eine Liste vom türkischen Roten Halbmond erhalten, sagt Christof Johnen, Bereichsleiter für Internationale Zusammenarbeit beim DRK: "Wir haben eigene Lager, in denen wir bestimmte Hilfsgüter vorhalten. Und unsere Logistiker prüfen im Augenblick die schnellsten Wege, um die Artikel in die Türkei zu bekommen. Das kann zum Beispiel sein, dass wir Dinge in Bulgarien einkaufen, dann ist der Weg nicht soweit. Das heißt, wir prüfen Optionen und wählen dann die schnellste."

Landesverbände jederzeit bereit

Johanniter, DRK und THW koordinieren ihre Hilfe bundesweit. Die Landesverbände – auch in Mitteldeutschland – seien dabei jederzeit bereit, mit Personal und Material aufzubrechen, teilen die Organisationen mit. Für die Johanniter ist zurzeit ein dreiköpfiges Erkundungsteam in die Region unterwegs, darunter eine Helferin aus der Region Eisenach.

Das Team solle zunächst klären, wo was benötigt werde, sagt Sandra Lorenz von den Johannitern. Es gehe vor allem um Planen, Decken, Wasser, Nahrung, Verbandszeug und Strom. "Das ist genau die Aufgabe des Erkundungsteams, vor Ort zu prüfen, wo wir in der Türkei Hilfsgüter kaufen können, wie wir sie ins Erdbebengebiet bekommen und wie es in Syrien aussieht", erklärt Lorenz.

Auch Johanniter und DRK benötigen, genau wie arche noVa, zurzeit vor allem Geldspenden, um Hilfsgüter besorgen zu können. Die Konten sind auf den Webseiten der Organisationen zu finden. 

Weitere Spenden-Adressen und Hilfsorganisationen

Spendenkonto-Übersicht | tagesschau.de
Aktion Deutschland hilft
Islamic Relief
Help: Hilfe zur Selbsthilfe
Welthungerhilfe
Diakonie
Misereor
Johanniter

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 08. Februar 2023 | 06:00 Uhr

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