Überblick Digitale Formate in Corona-Zeiten

03. April 2020, 12:22 Uhr

Die Pandemie fordert besonders von aktuell arbeitenden Online-Redaktionen im MDR Höchstleistungen. Und dennoch haben einige Teams gerade in diesen Zeiten neue Digital-Formate an den Start gebracht. Als Antwort auf die Krise und im Dienst der Nutzerinnen und Nutzer.

Wie kann man Musikerinnen und Musikern der Region helfen, die gerade kaum Einnahmen haben, weil alle Konzerte abgesagt wurden? Die digitale Antwort von MDR Kultur auf diese Frage lautet: Solidaritäts-Playlisten beim Streamingdienst Spotify. Je häufiger die Playlists gehört werden, desto mehr Tantiemen erhalten die Musikerinnen und Musiker gutgeschrieben.

Das Corona-Daten-Update

Newsletter galten mal als verstaubt, in den letzten Jahren erlebten sie aber so etwas wie einen zweiten Frühling. Mit der Corona-Pandemie entstand bei MDR Sachsen-Anhalt die Idee, das enorme Informationsbedürfnis der Menschen mit Hilfe eines täglichen Newsletters zu befriedigen. Das Corona-Daten-Update für alle drei Bundesländer blickt dabei immer gegen 20 Uhr auf den nächsten Tag. 

Hochphase für Podcasts

Schon jetzt lässt sich sagen: Die Corona-Krise lässt das Medium Podcasts endgültig zum Massenmedium werden. Im MDR sind in kürzester Zeit mehrere Angebote an den Start gegangen. MDR AKTUELL konnte den Virologen Prof. Dr. Alexander Kekulé von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg für ein tägliches Format gewinnen und lässt den Gesprächspartner in Kekulés-Corona-Kompass aktuelle Entwicklungen einordnen.

Bei MDR Sputnik liegt der Fokus dagegen auf den psychologischen Auswirkungen der Krise. Im Podcast Corona-Psychologie klären Host Raimund Fichtenberger und Psychologin Dr. Annegret Wolf zum Beispiel die Frage: Warum hamstern wir eigentlich Klopapier? 

MDR Wissen macht Schule digital

Mit zwei neuen Angeboten reagiert die Wissenschaftsredaktion auf die Corona-Pandemie. Unter #gernelernen  streamt MDR Wissen von Montag bis Freitag jeweils um 11 Uhr digitale Schulstunden im Web, auf YouTube und bei Facebook. Prof. Dr. Martin Lindner von der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg referiert über das Atommodell, die Artenvielfalt oder aber die Geschichte der Seuchen. Schülerinnen und Schüler können über einen Chat Fragen loswerden.

Zusätzlich hat MDR Wissen auch Lehrerinnen und Lehrer im Blick. Zusammen mit dem Innovationsprogramm MDR next hat die Redaktion Tutorials für die Produktion von Lernvideos entworfen. Die Videoclips helfen Lehrenden, ihre eigene Schulstunde Schritt für Schritt auf Video aufzuzeichnen und im Netz zu veröffentlichen. Von Licht, über Ton und Schnitt ist alles enthalten.

MDR Jump setzt auf Facebook-Gruppen

In der Redaktion von MDR Jump wollte man den Schreckensnachrichten über die Virus-Krise positive Geschichten entgegenhalten. In der Facebook-Gruppe “Im Osten zu Hause - Wir halten zusammen”, die die Redaktion gegründet hat und betreut, können Nutzerinnen und Nutzer sich zum Beispiel gegenseitig Hilfe anbieten. Postings aus der Gruppe werden für alle MDR-Jump-Fans sichtbar veröffentlicht. Redaktionen, die sich für die Gründung von Facebook-Gruppen interessieren, erhalten beim Desk Interaktiv Hilfestellung in Form einer Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Corona-Informationen auch in leichter Sprache

Die Menge an Einzelmeldungen rund um die Corona-Krise ist kaum zu überblicken und die Zusammenhänge der Pandemie sind oft hoch komplex. Dennoch ist es unverzichtbar, dass zentrale Informationen wirklich jeden Menschen erreichen. Aus diesem Grund liefert die Redaktion Telemedien täglich die wichtigsten Nachrichten auch in Leichter Sprache.

Musik fürs Sofa

Corona sorgt für geschlossene Konzertsäle – ganz egal ob Klassik, Pop oder Schlager. Die MDR-Unterhaltungsredaktion brachte vergangenen Samstag deswegen mit der Show “All you nee is love” Künsterlinnen und Künstler ins Wohnzimmer. Ganz klassisch über den TV-Schirm, aber die Zuschauerinnen und Zuschauer konnten eigene Gesangsaufnahmen per Messenger einsenden. Und viele Musikerinnen und Musiker waren per Video-Konferenz zugeschaltet – so wie viele das gerade im Familienkreis oder im Homeoffice erleben.

MDR next-Lab hilft bei Formatentwicklung

Diese Liste erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Das Schaffens-Tempo der Redaktionen ist enorm. Denn in wenigen Tagen haben sich die Bedürfnisse von Nutzerinnen und Nutzern im Zug der Corona-Pandemie radikal gewandelt. Ein Alltag in den eigenen vier Wänden, eine Gesellschaft im Ausnahmezustand oder fehlende Freizeitaktivitäten führen zu ganz neuen Anforderungen an Medienangebote. MDR-Redaktionen, die sich diesen Herausforderung auch mit neuen Angeboten stellen wollen und Unterstützung suchen, können sich jederzeit gerne an das Team von MDR next werden. Zum Beispiel per Mail an next@mdr.de.