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Sehen und gesehen werden: Im Herbst sind die Scheinwerfer am Auto wieder Thema. Bildrechte: IMAGO

TechnikSpot an: Worauf es bei Auto-Scheinwerfern ankommt

11. Oktober 2023, 13:52 Uhr

Egal ob herkömmliches Halogenlicht oder High-Tech-Lichtsysteme: Wenn die Tage kürzer werden, ist es Zeit, die Scheinwerfer am Auto zu kontrollieren. Was man selbst machen kann und wann es doch die Fahrt in die Werkstatt sein sollte, weiß Autoexperte Andreas Keßler.

LED-Scheinwerfer sind besonders langlebig. Bildrechte: imago images / Jan Huebner

Für Autofahrer ist es im Laufe der Autoentwicklung deutlich heller geworden: Die Skala der Automobilbeleuchtung reicht von kümmerlichen Funzeln bis zum LED-Licht. Aber: Wo viel Licht ist, ist auch immer Schatten. Was nützt das hellste Licht, wenn es blendet oder wenn es im Defektfall nur sehr zeitaufwändig und teuer zu reparieren ist? Das Autolicht ist nicht umsonst bei den Hauptuntersuchungen und den Kfz-Beleuchtungswochen der Autobranche immer wieder im Fokus.

Woran merkt man, dass die Scheinwerfer nicht richtig eingestellt sind?

Sind die Scheinwerfer zu niedrig eingestellt, ist der Lichtkegel ziemlich klein und die Straße nur schlecht ausgeleuchtet. Sind die Scheinwerfer zu hoch eingestellt, machen einen oft die entgegenkommenden Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam – durch die Lichthupe. Sie werden durch die falsch eingestellten Scheinwerfer geblendet. Wer also häufig eindeutige Lichtzeichen bekommt, sollte die Justierung seiner Scheinwerfer überprüfen lassen.

Der Lichtkegel verrät, ob die Scheinwerfer richtig eingestellt sind. Bildrechte: imago/Kickner

Muss man zum Einstellen der Scheinwerfer immer in eine Werkstatt?

Es wäre anzuraten. Denn: Liegt ein Fehler in der Grundeinstellung der Leuchtmittel vor, muss der Neigungswinkel direkt am Scheinwerfer eingestellt werden. Da hat eigentlich nur eine Fachwerkstatt das richtige Werkzeug. Ohne das Werkzeug ist die Einstellung des Neigungswinkels sehr schwierig und fehleranfällig. Wer es aber trotzdem einmal probieren möchte, kann es selbst versuchen – falls das Fahrzeug herkömmliches Halogenlicht hat.

Zum Aufklappen: So stellen Sie den Neigungswinkel selbst ein:

  • Der Wagen sollte aus ca. zehn Metern Entfernung an eine weiße Wand strahlen.
  • Der richtige Neigungswinkel (meistens 1,2 Grad) ist direkt auf einem Aufkleber oder im Handbuch des Autos angegeben.
  • Dann zeichnet man auf Höhe der Mittelachse der Scheinwerfer eine Hilfslinie an die Wand. Eine um den entsprechenden Neigungswinkel nach unten verschobene, zweite Linie wird gezeichnet; bei 1,2 Grad und zehn Meter Abstand muss die zweite Linie zwölf Zentimeter niedriger sein.
  • An dieser Linie wird der Mittelpunkt des Lichtkegels ausgerichtet. Justiert werden die Lichter dabei in der Regel über zwei Schrauben direkt am Scheinwerfer.


Ein Aufwand, der ohne Spezialgerät ziemlich hoch ist. Werkstätten brauchen dagegen nur ein paar Minuten, um die Leuchten wieder richtig zu justieren.

Und wer sollte zum Justieren in die Werkstatt?

  • Wer das Einstellen lieber von einem Fachmann machen lassen möchte.
  • Wer kaum Licht vor sich auf der Straße hat.
  • Wer ständig von anderen Fahrern angeblinkt wird.
  • Wer mit Xenon- oder LED-Lichtern fährt, denn die lassen sich ohne geeignetes Werkzeug kaum selbst justieren.
  • Wer mit intelligenten High-Tech-Lichtsystemen, die mitlenken und mitdenken,  unterwegs ist. Dafür sind kamerabasierte Geräte nötig. Die Einstellung kann mehrere Stunden dauern.

Was tun gegen ständig druchbrennende Lampen?

Die Klagen über ständig durchbrennende Scheinwerferlampen reißen nicht ab. Ursache ist Sparsamkeit am falschen Ende. Und damit sind sowohl die Hersteller gemeint, deren Bordelektrik durch zu billige Komponenten immer mal wieder Spannungsspitzen ins Netz schießt, aber auch die Autofahrer, die beim Kauf von Ersatzlampen unbedingt ein paar Euro sparen wollen. In den meisten Fällen kann der Einbau von "Longlife"-Lampen namhafter Hersteller (beispielsweise Osram, GE oder Philips) dem Lampensterben ein Ende setzen.

Achtung bei Fahrten im Nebel

Gerade bei Nebel fallen Autos auf, die nur unzureichend beleuchtet mit Tagfahrlicht unterwegs sind. Viele Autofahrer drehen den Lichtschalter auf 'Auto' und kümmern sich dann nicht mehr um die Beleuchtung ihres Fahrzeugs. Da diese Systeme aber nur hell und dunkel unterscheiden können, ist das Auto bei Nebel, Regen oder Schneefall nur mit dem Tagfahrlicht unterwegs.

Bei Nebel reicht das Tagfahrlicht nicht aus. Bildrechte: imago images / imagebroker
Ein Oldtimer mit Karbidlampe Bildrechte: imago images / CHROMORANGE

Autobeleuchtung Einst & JetztLos ging es bei der Autobeleuchtung mit simplen Wachskerzen. Wenig später wurde es hell: Karbidlampen sorgten für (relativ) gleißendes Licht.

Mit dem Siegeszug der Elektrizität zog diese auch ins Automobil ein. Jahrzehntelang lag die Bordspannung bei sechs Volt, mehr gaben die Gleichstromlichtmaschinen nicht her. Entsprechend müde war die Lichtausbeute.

Mit dem Drehstromgenerator (heute oft auch als Lichtmaschine bezeichnet) stieg die Bordspannung auf zwölf Volt, was zuerst die Lichtausbeute erhöhte und schließlich das Halogenlicht ermöglichte. Mit der "H4-Lampe" wurde es endlich hell vor deutschen Autos.

Das Halogenlicht in seinen diversen Ausbildungen ist bis heute noch Stand der Technik. Vor 25 Jahren entwickelte Bosch das "Xenon-Licht", das die Vorzüge der Halogenlampe mit einem Schlag ins Abseits schob. Allerdings sind teure Xenon-Scheinwerfer bis jetzt noch Premium-Fahrzeugen vorbehalten.

Parallel zum Xenon-Siegeszug führte die Industrie Schritt für Schritt zunächst LED-Leuchten und schließlich Laserlicht in ihren Spitzenmodellen ein. Lichttechnisch betrachtet liefert die Xenon-Technik auch heute noch das beste Autolicht, ist aber nicht so "intelligent" wie LED- oder Laserlicht.

Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Erstveröffentlichung: 23.09.2020.

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 11. Oktober 2023 | 17:00 Uhr