Radsport Bahnrad-Ass Hübner verstorben
Hauptinhalt
12. November 2024, 15:49 Uhr
Siebenmal wurde er Weltmeister auf der Bahn, doch eine Olympiateilnahme blieb Michael Hübner verwehrt. Dennoch war er einer der prägenden Radfahrer seiner Zeit. Jetzt ist der Chemnitzer im Alter von 65 Jahren verstorben.
Wie der Bund Deutscher Radfahrer mitteilte, verstarb Hübner am Dienstag (12. November), eine Todesursache nannte der Verband nicht. Das Kraftpaket galt als Modellathlet. Im ewigen Duell mit dem Cottbusser Lutz Heßlich war Hübner oft nur zweiter Sieger, verpasste bei den DDR-Meisterschaften 1980 und 1988 den ersten Platz und konnte so nicht in Moskau und Seoul bei den olympischen Spielen an den Start gehen.
Nach der Wende wurde Hübner Profi und erlangte vor allem im Keirin große Bekanntheit. Dreimal in Folge wurde er zwischen 1990 und 1992 Weltmeister in dieser Disziplin. 1995 wurde er zudem Weltmeister im Teamsprint. Nach seinem Karriereende fungiert Hübner als Sportlicher Leiter beim Chemnitzer Team Theed.Projekt Cycling.
Bestürzung in Politik und Sport
Der Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz Sven Schulze zeigte sich von der Nachricht von Hübners Ableben bestürzt: "Mein aufrichtiges Beileid geht an seine Familie und seine Angehörigen. Michael Hübner war einer der erfolgreichsten deutschen Radsportler und hat den Stadtnamen in die Welt getragen. Er war ein Vorbild für den Nachwuchs in unserer Stadt. Und auch nach seiner aktiven Laufbahn hat er sich in vielfältiger Weise für die Sportstadt Chemnitz engagiert. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren."
Maximilian Levy, mehrfacher Weltmeister auf der Bahn und heutiger Bundestrainer, sagte im SPORT-IM-OSTEN-Interview: "Für mich geht da wirklich ein Freund, der auch in schwierigen Momenten die Rolle eines Vaters eingenommen hat für mich." Wolfgang Schoppe, ehemaliger Radsportler und -funktionär, sprach sein Beileid bei Facebook aus. "Mein herzliches Beileid geht an seine Familie und die Riesenschar seiner Freunde." Der europäische Radsportverband UEC schrieb auf X: "Wir nehmen Abschied von Michael Hübner, einer wahren Legende des Bahnradsports. Seine Stärke und sein Können inspirierten Generationen, sowohl auf der Bahn als auch als engagierter Trainer junger Talente." Die zweifache Olympiasiegern Kristina Vogel zeigte sich bei BILD fassungslos: "Das schockiert uns alle. Da ist man sprachlos. Man weiß gar nicht, was man sagen soll. Er ist eine Sprint-Legende. Er, Lutz Heßlich und Jens Fiedler waren die, die den Sprint in Deutschland groß gemacht haben". Beim Basketball-Spiel der Niners Chemnitz in der Champions League am Mittwochabend wurde zu Ehren Hübners eine Schweigeminute abgehalten.
SpiO/sid
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 12. November 2024 | 17:45 Uhr
AufmerksamerBeobachter vor 4 Wochen
Er saß mal Ende der 90er im Sommer im Kaßka Café am Nebentisch, lässig mit Jens Fiedler, die Räder draußen.. aus der Nähe ein völlig unglaublicher Sportler… die Beine, alles XXL+, megaimposant.
Wir hatten schon ein paar Sportler im Osten, die mehr waren, als nur Leistungssportmenschen. Er war so einer und ich habe gleich mal geschaut, ob ich meinen SCK-Ausweis noch habe… wie sagte er rückblickend in dem Porträtfilm: “.. wir hatten im SCK mehr Olympiasieger und -medaillen als der ganze Westen zusammen..". Da war er stolz drauf - zurecht.
Weimaraner_7 vor 4 Wochen
Was für ein Sportler, was für ein Typ! Ich bin sicher, auch viele derjenigen, die sich nicht als ausgesprochene Bahnradsportfans sehen - zu denen zähle ich mich - kannten ihn und haben ihn und seine Leistungen bewundert. - Sehr traurig. Viel zu früh. Gute letzte Reise!
Tommes vor 4 Wochen
Erst am verg. WE mit jüngeren Sportlern über ihn (den Modellathlet) gesprochen und von Ihm geschwärmt - Wahnsinn. Ruhe in Frieden und DANKE für die Super_ Momente vorm TV!!!